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Bericht zum Diabetes-Kids Edersee Treffen 2017 von Angela

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Meine zweite Reise mit Diabetes-Kids stand bevor, dieses Mal sollte es an den Edersee gehen, wo nun bereits zum 16. mal das Diabetes-Kids Treffen stattfinden sollte. 

Wie wird es wohl werden, wir als Neulinge dabei, ich in einer Gruppe mit 210 Menschen, mittendrin? Kann bei solch einer Größe Begegnung und Austausch überhaupt stattfinden? Gedanken in meinem Kopf, aber irgendwie auch erwartungsfroh. So bewegten wir uns nun, mit offenen Schritten auf unsere Premiere zu und freuten uns darauf – seit ein paar Wochen. 

So viel sei an dieser Stelle bereits verraten, wir wurden mit offenen Armen empfangen und merkten schnell, wir gehörten zusammen. Aber nun erst einmal langsam...

Tag 1 der Reise - 04.08.2017

Es ging also los – mit gepackten Taschen machten wir uns an diesem Freitag, von der Großstadt auf, um Landesgrenzen zu überschreiten. Auf nach Hessen, wir kommen! Der  Camping & Ferienpark war das Ziel unserer Reise. 

Gegen 14:30 Uhr kamen wir ganz entspannt, bei trockenem Wetter an. Wir passierten die Schranke und uns wurde freundlich der Schüssel des Ferienhauses überreicht. Nun war es soweit, wir zogen samt Gepäck schnell ein und machten uns breit. Ein Abenteuer begann...

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Ein erster Blick zeigte Schönes, viel Grün, viel See, eine 

herrlichster Kulisse. Um uns herum freundliche Gesichter. 

Hier gab es natürlich nicht nur Häuser. Wie es sich für einen Campingplatz gehört, sah man auch Zelte, soweit das Auge reichte, schön verteilt um den See herum. Die Halbinsel war für die Teilnehmer reserviert, mit Panoramablick auf den See. Dort lag man nicht einsam, sondern gemeinsam – manche im Zelt, manche im Wohnwagen, so wie es einem gefällt. 

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Nach und nach trafen immer mehr Abenteurer ;-) ein, um sich später, an der für uns reservierten Grillhütte zu treffen, die sich in den gesamten Tagen als Treffpunkt erwies. Hier wurde zugehört, geschaut, gesungen, gegessen, entspannt, gelacht und beisammen gesessen. Die Tische und Bänke bereit, eine Feuerstelle im Rücken, was braucht man mehr?

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Empfangen wurden wir vom Orga-Team herzlich! So ab 17:30 Uhr wurden Bändchen verteilt, in zwei Farben. Kein Chip im Ohr, aber ein Band an der Hand. Blau hieß, ich hatte Verpflegung gebucht, die Weißen versorgen sich selbst. Ich liebe dieses Bändchen ;-)

Um 18 Uhr offizieller Start, wir waren bereit. Hier sind wir! Wer seid ihr? 

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Auch das Essen war bereit. Hier fand sicher jeder was, mit oder ohne Fleisch, an alles war gedacht. So saßen wir mit unserem Teller auf der Bank und knüpften mit vollen Backen erste Kontakte. 

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Nach dem Essen fand ab 20 Uhr, in drei Altersklassen, ein kleines Kennenlernprogramm für die Kids und Teens statt. Namen wurden ausgetauscht, kleine Spiele zum Kennenlernen gespielt. Wir Großen mussten dies derweil alleine schaffen, ohne Spielchen, mutig und frei :-P, ich war dabei. 

Der Abend nahm seinen Lauf. Lockeres Beisammensein, Lagerfeuer, Gitarrenklänge und Gesang, so nebenbei. Eine entspannte Stimmung machte sich breit. Irgendwann auch die Müdigkeit... gute Nacht und bis morgen. Dann sind wir wieder bereit. 

Tag 2 der Reise - 05.08.2017

Der Tag begann und begrüßte uns mit Regen. Dennoch sprangen wir schnell aus unseren Betten, ließen uns den Morgen nicht vermiesen, denn wir wollten noch schnell zum Frühstück flitzen. Das gab es in der Zeit von 8:30 bis 10:00 Uhr, also schnell, schnell, schneller.....Frühstück wollte auf meinen Teller. 

Im Nationalparkhaus Restaurant erwartete uns dann ein reichhaltiges Frühstücksbüffet, hier und da noch müde Gesichter. Zeit für Gespräche oder auch kurze Stille. 

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Ab 10:30 Uhr gab es dann einen Vortrag mit Gesprächsrunde zum Thema "Sport und Diabetes". Tja, Sport und Diabetes, alles machbar, aber Einiges zu beachten...

Wir Zuhörer wurden von Daniel Schnelting, 3-facher Deutscher Meister im 200 Meter Lauf und selbst seit seinem 5. Lebensjahr Typ 1-Diabetiker und Semik Khodaverdi, Oberarzt der Kinderdiabetologie am Klinikum Hanau (und Brad Pitt-Double, Vorsicht Insider?)  auf ihre eigene, witzige und charmante Weise mit in die Welt des Themas "Sport und Diabetes" genommen. Sie haben nicht nur uns Eltern mit ihren Worten erreicht, vielmehr war es der direkte Dialog mit den Kindern und Jugendlichen, der mich begeistert hatten. Hier einen herzlichen Dank an Daniel und Semik! 

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Um 13:00 Uhr ging es dann weiter, sportliches Training mit den Kids stand für Daniel auf dem Programm. Hier wurde gelacht und sportlich fair gekämpft. Zufriedene Gesichter um uns herum. Im Anschluss ging es dann für die Kids ohne Daniel weiter, miteinander wurde Fußball oder Volleyball gespielt. Sport ist nicht Mord, sondern macht Spaß, was man sah. 

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14:00 Uhr in Hessen. Was durfte nicht fehlen? Ein Hersteller-Event. Hier konnten nun Kinder und Eltern in Ruhe schauen, was der Diabetes-Markt so aktuell zu bieten hat. Was gibt es für Pumpen – mit oder ohne Schlauch? Wie geht es weiter in Sachen kontinuierlicher Glucosemessung (CGM) oder nur die Frage, wer hat die schönsten Kugelschreiber, Schlüsselanhänger oder Traubenzuckerverpackungen!? Für jeden also was dabei. 

Auch ein paar Selbsthilfegruppen stellten sich vor. Hier gab es wieder Zeit für Austausch, Sammeln und Profitieren von den Erfahrungen anderer Menschen. Wertvolle Kontakte knüpfen. 

Natürlich fand dies alles auf freiwilliger Basis statt, kein Zwang sollte uns die Tage begleiten. Es blieb viel Raum zum freien Entfalten. Einfach nur am See liegen oder doch ins Wasser gleiten? Tretboot fahren oder zur kleinen Wanderung ins Grüne ziehen? Die Zeit verflog und man traf sich immer wieder, geheime Verbindung: Bändchen an der Hand, Button auf dem Shirt – Gemeinschaft!

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Abends wurde gegrillt, ehrlicherweise wir wurden "begrillt", Nussecken wechselten die Besitzer, Chipstüten und Getränke wurden geteilt. Zeit für Gespräche. Gespräche rund um Diabetes oder auch ganz anderer Natur. Nicht immer war Diabetes Thema, das Leben stellt auch noch anderes bereit. Einfach Zeit haben. Ein wenig Glück sammeln. Akkus laden. Einfach nur die schönen Momente genießen und konservieren. Andere Menschen kennenlernen. 

Die Kinder fanden längst schon zueinander. Hier war das Thema Diabetes nicht mehr Mittelpunkt. Freundschaften wurden geschlossen, Spaß geteilt, gemeinsam gerutscht, Stockbrot gebacken, ja auch gemeinsam gemessen und die Kohlenhydrate geschätzt. Hier merken sie, sie sind nicht allein und dies tut auch den Kindern gut. Kleine und große Helden, um mich herum. Ich bewundere sie für ihre Disziplin, für ihre Kraft, für ihren Frohsinn und die Lust am Leben, immer wieder, immer mehr und erfreue mich zu sehen, dass sie ihr Leben genießen und Diabetes nur ein Teil von ihnen ist. Dies wurde hier noch einmal deutlich. Und da zeigt sich ganz bewusst, wie wertvoll diese Gemeinschaft ist, wie besonders solche Veranstaltungen sind. Wie wichtig für unsere Kinder und auch für mich. 

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Nun kam es aber, wie es kommen musste: ein Gruppenfoto musste sein. Mal ehrlich, ohne geht ja gar nicht! Also bitte lächeln, bisschen Schokolade und Ameisenscheisse dazu. Perfekt! Wenn ich es jetzt so betrachte, zaubert es mir ein Lächeln ins Gesicht und ich bin dankbar dafür, dass wir dabei sein durften. Ich danke Euch allen sehr! 

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Insbesondere gilt mein Dank bereits an dieser Stelle Michael Bertsch und seiner Frau Susann und deren Tochter Carolin, ohne die dieses grandiose Erlebnis nicht möglich wäre. Ein perfekter Organisator, der durch seine charismatische und ruhige Art, selbst Großereignisse zu einer Ruheinsel macht! Danke Michael! 

Auch dem Rest des Orgateams will ich schon mal danken, ihr seid wunderbar und ihr wisst gerade ganz genau, wen ich alles meine <3!

Es ging weiter, der Abend lief. Zeit für Musik und Gesang. Unter dem Dach der Grillhütte pulsierte das "Karaoke-Leben". Performance vom Feinsten, ob "Verdamp lang her" von BAP,  Dschinghis Khan oder Sinatra oder vieles mehr, Groß und Klein gaben ihr Bestes! Wir haben gestaunt, gelacht und applaudiert, Danke dafür, ihr wart klasse! 

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Langsam brach die Dunkelheit herein. Lagerfeuer und Singen musste sein!

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Hier gilt mein besonderer Dank Frank Brands, dem es gelang, singend und mit der Gitarre in der Hand, uns mit seiner Stimme abermals zu begeistern und mitzunehmen. Dank seiner guten Vorbereitung hatten selbst wir Liedertexte in der Hand und konnten ihn tatkräftig begleiten. So klangen wir beseelt durch die Nacht.

Aber auch wir wurden irgendwann müde und fanden unsere Wege in gemütliche Betten. Gute Nacht und wir seh'n uns. 

 

 

Tag 3 der Reise - 06.08.2017

Morgähn... raus aus dem Betten, wir machten uns ran ans Räumen und Aufräumen, denn das Haus musste um 10:00 Uhr verlassen werden. Es stellte sich raus, wir waren ein gutes Team, den ersten Kaffee in der Hand, leerten sich Raum für Raum. Ein Dank an meine Lieblingsmitbewohner! Nun aber schnell noch los, sonst bleiben unsere Teller am Frühstücksbüffet leer.

Heute standen gleich zwei tolle Events auf dem Programm. 

Minigolf-Turnier für die Kids mit anschließender Siegerehrung und für uns Erwachsene "was auf die Ohren", ein weiterer Vortrag sollte es werden. 

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Ein Vortrag kann träge sein, so denkt vielleicht manch einer, nicht wenn Isabel Laß, Fachpsychologin Diabetes DDG und selbst an Diabetes Typ 1 erkrankt, einen Vortrag zum Thema "Diabetes ohne Stützräder" hält. Um 10:30 Uhr ging es los, auf ihre ganz eigene und charmante Weise. Ich lausche ihren Worten immer wieder gerne! Tja, wo lasse ich mein Kind los, wo vertraue ich in die Fähigkeiten im Umgang mit der Krankheit, wo stütze und begleite ich, weil es einfach noch nötig ist? Viele Denkanstöße gab sie uns, ließ uns schmunzeln, nicken, nachdenken und gemeinsam lachen. 

Im Anschluss fand ein reger Austausch statt und man sah, wie viel Redebedarf vorhanden war. Die Zeit war viel zu knapp, dies erkannte auch Isabel Laß. 

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Parallel fand um 10:00 Uhr das Minigolf-Turnier statt. Mit viel Freude und Ehrgeiz wurden die Bahnen gerockt. Der Ball muss rollen, das passende Loch wollte möglich schnell getroffen werden. Dabeisein war alles! Im Anschluss fand dann noch eine Siegerehrung statt. Neben einer Urkunde, gab es noch "fette" Geschenke für die Gewinner und Ruhm und Ehre für alle Teilnehmer! Überall zufriedene Kindergesichter. Das Turnier ein voller Erfolg. Auch die Organisatoren strahlten um die Wette! Gerne immer wieder. 

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Alles Schöne hat auch mal ein Ende oder fast... das offizielle Ende wurde eingeleitet. Worte des Dankes gesprochen. Menschen verabschiedet, in den Arm genommen. Wir sehen uns im nächsten Jahr. Schön war es! Wir kommen wieder, ganz bestimmt und ich kann nun sagen, nach den Tagen, ja Austausch und Begegnung waren möglich. Wir fuhren später nach Hause, mit vielen Erfahrungen mehr im Gepäck, mit schönen Momente, die wir zu konservieren gelernt haben und mit einem Lächeln, das uns  begleitet, wenn wir in ein paar Tagen zurückdenken werden. Dafür sind wir dankbar, mein Sohn und ich, der mir immer deutlicher zeigt, wie gut er seinen Diabetes organisiert, der mich manchmal verzweifeln lässt, wenn ich noch mal an den Wechsel der Pumpe erinnere, der genervt ist, wenn ich wieder nach seinen Werten frage, der mir aber auch täglich zeigt, wie wunderbar er ist und wie viel Verantwortung er in seinem jungen Leben für sich und die Krankheit übernimmt. Ihm gilt mein größter Dank!

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Aber, da war noch was...

Die Sommerrodelbahn, ein paar Kilometer entfernt. Wer mag, der konnte mit. Kein offizieller Punkt, nur freiwilliger Teil der Reise. Wir mittendrin! Ein toller Abschluss, mit Speed den Berg herab, natürlich nur wer wollte, ist ja klar ;-)

Aber jede Reise geht mal zu Ende, so auch diese. Die Letzten wurden gedrückt, zum Auto begleitet, Türen schlossen sich, Motor an... wir sehen uns: 2018 am Edersee, ist ja klar!

Fette Grüße

Angela Chimienti

Ergänzung von Diabetes-Kids.de:
Vielen Dank an Angela für diesen tollen Bericht.

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