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Diabetes-Kids Elternblog: Diabetische Ketoazitose OHNE hohe Werte

… und so verbrachten wir unseren 2. Jahrestag im Spital mit einer ordentlichen Entgleisung

Ein paar kurze Vorworte, warum ich Euch diesen Beitrag schreiben möchte: Ich denke mir, es gibt vielleicht auch andere Kinder, deren Diabetes ein wenig atypisch abläuft und vielleicht ist auch anderen von Euch nicht bewusst, dass es ganz schnell zu einer relativ kritischen Stoffwechsellage kommen kann, ohne dass diese sich lt. international anerkannten Schema ankündigt (länger andauernd hohe Werte mit Ketonwerten, die sich nicht korrigieren lassen). Wir jedenfalls waren doch sehr überrascht, dass es mit den Blutzuckerwerten der Vortage scheinbar blitzschnell zu einer ganz misslichen Lage kommen kann.

Natürlich muss ich an dieser Stelle anmerken, dass wir keine Ketone kontrolliert haben, warum auch bei völlig normalen Werten, die ich Euch dann auch als Bild zur Verfügung gestellt habe. Ich für mich weiß jetzt nicht so genau, ob ich ab jetzt in Zukunft vorsichtshalber jeden Tag einmal die Ketone kontrolliere …? Macht das irgendjemand von Euch? Oder sind wir da zu lasch gewesen und sollten ohnehin ständig Ketone gemessen werden, ...? Wir haben vor 2 Jahren bei der Einschulung halt nur "eingebläut" bekommen, dass bei hohen Werten, die man nicht unter Kontrolle bringt, die Ketone zu überwachen sind.

Vorgeschichte: Am 5.2 hat unser kleiner Sohn am Nachmittag erbrochen (angesteckt beim großen Bruder mit einem Magen-Darm-Infekt). Er war aber gleich nachher wieder ganz fit, hat, wenn auch ein wenig reduziert, gegessen und getrunken; am nächsten Tag noch 1 x erbrochen, aber mit Schonkost weiter gegessen und getrunken und machte auch keinen kranken Eindruck – Werte, das sei an dieser Stelle noch einmal bemerkt, lagen die ganze Zeit über in einem für uns völlig normalen Bereich. Wir haben uns auch weiter keine großartigen Sorgen gemacht, weil dieser eher harmlose Magen-Darm-Infekt bei allen, die ihn vor uns hatten, nach einem Tag mit maximal 2 x Erbrechen vorbei war. An diesem Tag war er auch am Nachmittag völlig fit, wir sind wie immer schlafen gegangen und dann kam der nächste Morgen: angefangen hat es mit einem Erbrechen gleich in der Früh und jetzt war ihm auch anzusehen, dass er sich nicht wohl fühlte; daraufhin habe ich gleich zu Ordinationsbeginn unsere Kinderärztin angerufen, bei der wir auch gleich am Vormittag einen Termin bekommen haben. – Blutzuckerwerte (7.2 Vormittag) noch immer normal – allein das Hinfahren war schon eine Tortur, weil unser Kleiner mittlerweile ständig erbrechen musste – unsere Ärztin hat sofort im Spital angerufen, wo wir dann 15 Minuten später am Vormittag gleich auf der Kinderstation eingetroffen sind.

Dort wurde er von der uns gut bekannten Diabetesoberärztin mal umfassend untersucht, deren Vermutung war mal, dass er halt einen Magen-Darm-Infekt hat, aber so wie sie das sieht, ist er ja so fit, dass da nicht viel weiter sein wird, … aber die Blutuntersuchung hat sie (und auch uns) eines besseren belehrt: diabetische Ketoazitose. Es folgten 1,5 Tage Glukoseinfusionen und zur Beobachtung noch sicherheitshalber ein Tag + Nacht im Spital. Ich habe mir natürlich schon überlegt, ob wir da jetzt hätten eher etwas tun können, aber lt. Rückmeldung bei der Endbesprechung liegt bei dem kleinen Mann bei Krankheiten ein etwas atypisches Verhalten vor – wir haben ganz oft, nicht nur bei Magen-Darm, sondern auch bei anderen Infekten ganz besonders gute Werte mit einem sehr reduziertem Insulinverbrauch, die einem gar nicht auf die Idee bringen, sich bzgl. des Diabetes Sorgen zu machen, sondern, wenn überhaupt, nur wegen des Infektes an sich.

Nun daher unser neues Diabetesmanagement während Infekten: einfach auch bei völlig normalen Werten Ketone engmaschig kontrollieren und wenn die Werte mangels der Möglichkeit mehr Insulin zuzuführen (weil du dein Kind ja sonst in den Keller schießt und ihnen ja auch bei Infekten nicht endlos Essen reinstopfen kannst)  immer mehr steigen, einfach ins Spital fahren und an den Glukosetropf, damit auch mehr Insulin zum Einsatz kommen kann. Paradox, aber wieder haben wir für unseren speziellen Fall etwas ganz wichtiges dazugelernt.

Also dann, wir sind wieder zu Hause, der Kleine ist wieder topfit (das war er eh schon nach dem ersten Infusionstag, wir hatten ordentlich zu tun, seine „Wettläufe“ durchs Krankenhaus mit dem Schlauch und dem Glukosetropf ohne Unfälle zu überstehen) und wir freuen uns nicht wirklich auf den nächsten Infekt, der ihn aus welchen Gründen auch immer, die Lust auf ordentlich Essen verdirbt, denn nun wissen wir ja, was uns möglicherweise wieder blüht, ohne dass wir das in irgendeiner Form beeinflussen können.

Glukoseübersicht

Elternblog, Blog, Ketoazidose

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