Stammzelltherapie erfolgreich getestet
Forscher haben im New England Journal of Medicine eine neue Behandlungsmöglichkeit für Menschen mit Typ‑1‑Diabetes vorgestellt, die in Zukunft vielen Betroffenen helfen könnte.
Was wurde gemacht?
Das Team entwickelte eine Zelltherapie namens zimislecel. Dabei werden aus Stammzellen sogenannte Inselzellen nachgebildet. Inselzellen sind die Zellen in der Bauchspeicheldrüse, die normalerweise Insulin herstellen. Bei Typ‑1‑Diabetes werden diese Zellen durch das Immunsystem zerstört, weshalb Betroffene Insulin spritzen müssen.
In der neuen Behandlung werden die künstlich gezüchteten Inselzellen in die Leber der Patientinnen und Patienten eingebracht, damit sie dort wieder Insulin produzieren können.
Wer hat teilgenommen?
- 12 Erwachsene mit langjährigem Typ‑1‑Diabetes
- Alle hatten immer wieder gefährliche Unterzuckerungen
- Sie mussten bisher ihr Insulin spritzen und ihren Blutzucker sehr genau überwachen
Ergebnisse nach einem Jahr
- 10 von 12 Teilnehmenden mussten nach einem Jahr kein Insulin mehr spritzen.
- Alle blieben frei von schweren Unterzuckerungen.
- Der Langzeitblutzucker (HbA1c) war bei allen unter 7 %, was als guter Wert gilt.
Nebenwirkungen und Risiken
- Es gab keine schwerwiegenden Nebenwirkungen, die direkt auf die neuen Zellen zurückzuführen waren.
- Einige Teilnehmer hatten leichte Beschwerden wie Übelkeit oder Kopfschmerzen.
- Damit die neuen Zellen nicht abgestoßen werden, mussten Medikamente zur Unterdrückung des Immunsystems eingenommen werden, was sorgfältig überwacht werden musste.
Was bedeutet das?
Aktuell sind weltweit über 8 Millionen Menschen auf Insulin angewiesen, weil ihr Körper selbst keins mehr produziert. Diese neue Zelltherapie könnte in Zukunft eine Alternative sein, wenn sich der Erfolg in größeren Studien bestätigt.
Wie geht es weiter?
Es läuft bereits eine größere Folgestudie (sogenannte Phase‑3‑Studie), die prüfen soll, wie gut und sicher diese Behandlung langfristig wirkt.
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