Anette-Gabriele Ziegler mit der Paul-Langerhans-Medaille geehrt
Die höchste Auszeichnung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) – die
Paul-Langerhans-Medaille – wird in diesem Jahr an Prof. Dr. med. Anette-Gabriele Ziegler verliehen. Die Direktorin des Instituts für Diabetesforschung am Helmholtz Munich und Wissenschaftlerin am Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD) ist eine der renommiertesten Forscherinnen auf dem Gebiet des Typ-1-Diabetes und wird mit dieser Auszeichnung für ihr Lebenswerk geehrt. Die feierliche Preisverleihung findet im Rahmen des Deutschen Diabetes-Kongresses (8. – 11. Mai in Berlin) am 10. Mai statt.
„Frau Ziegler wird mit der Paul-Langerhans-Medaille der DDG geehrt, da sie die Diabetologie ganz maßgeblich in Erkenntnissen zur Prävention und auch zum ursächlichen Verständnis der Krankheitsentstehung des Typ-1-Diabetes weitergebracht hat. Durch Ihre Arbeiten wurden nicht nur grundlagenwissenschaftliche Details zur Krankheitsentstehung und zur besseren Diagnostik offenbar, ihre Arbeiten haben auch zu ganz entscheidenden praktischen Versorgung-relevanten Programmen der Früherkennung und der Prävention des Typ-1-Diabetes geführt“, würdigte der diesjährige Kongresspräsident und DDG-Presssprecher Prof. Dr. med. Baptist Gallwitz die Preisträgerin im Vorfeld der Tagung. „Ihr transnationaler Forschungsansatz mit der Vision "eine Welt ohne Typ-1-Diabetes" war über Jahrzehnte außerordentlich erfolgreich und hat durch weltweite wissenschaftliche und auch gesundheitspolitische Zusammenarbeit sehr viel erreicht, um dieser Vision näherzukommen.
“Anette-Gabriele Ziegler ist Direktorin des Instituts für Diabetesforschung (IDF) am Helmholtz Munich. Im Jahr 2010 erhielt sie einen Ruf als Professorin auf den Lehrstuhl Diabetes und Gestationsdiabetes der Technischen Universität München und übernahm die Leitung des neu gegründeten Forschungsinstituts. Am IDF steht der Typ-1-Diabetes im Fokus, wobei sich Prof. Ziegler besonders für die Prävention der Autoimmunkrankheit engagiert. Basierend auf der Erforschung der Krankheitsmechanismen fahnden die Wissenschaftler nach prädiktiven Markern für den Typ-1-Diabetes. Und es wird an innovativen Behandlungsansätzen gearbeitet, mit denen sich die Manifestation des Typ-1-Diabetes verhindern oder doch zumindest verzögern lässt. Ein Durchbruch, für den auch Forschungsarbeiten von Prof. Ziegler und ihrem Team grundlegend waren, wurde mit der Entwicklung des Anti-CD3-Antikörpers Teplizumab erzielt, der Ende 2022 durch die amerikanische Gesundheitsbehörde zugelassen wurde. Am Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD) baute sie den Forschungsschwerpunkt zu Typ-1-Diabetes auf.
Forschen für eine Welt ohne Typ-1-Diabetes
Der Lebenslauf von Anette-Gabriele Ziegler ist eng mit der bayrischen Metropole verknüpft, wo sie studierte und als junge Ärztin am Klinikum Schwabing arbeitete. Dann folgte ein Forschungsaufenthalt in den USA am Joslin Diabetes Center und der Harvard Medical School. 1989 kehrte Ziegler nach München ans Klinikum Schwabing zurück und gründete ein eigenständiges Labor im Rahmen der Forschergruppe Diabetes, deren Vorstandsvorsitzende sie heute ist. Für ihre Vision „eine Welt ohne Typ-1-Diabetes“ ist die renommierte Wissenschaftlerin vielseitig engagiert. U.a. ist sie eine von 7 internationalen Principal Investigators des NIH-geförderten TEDDY-Konsortiums und die deutsche Vertreterin des NIH-geförderten TrialNet-Konsortiums. Prof. Dr. Anette-Gabriele Ziegler ist die Leiterin 2015 gegründeten der Globale Plattform zur Prävention des Autoimmunen Diabetes (GPPAD). Die GPPAD ist ein Zusammenschluss mehrerer akademischer Forschungseinrichtungen und Kliniken in Europa, die sich auf die Vorbeugung von Typ-1-Diabetes spezialisiert haben.
GPPAD hat sich zum Ziel gesetzt, eine internationale Infrastruktur für Studien zur Vorbeugung der Entstehung von Typ-1-Diabetes zu etablieren.
Beim DDG-Kongress 2024 hielt Prof. Anette-Gabriele Ziegler einen Vortrag zum Thema: „Entstehung und Prävention von Typ-1-Diabetes und die entscheidende Bedeutung der ersten Lebensjahre“.
Deutsches Zentrum für Diabetesforschung (DZD) vom 13.5.2024
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