Forscher prüfen ob ein Krebsmedikament Diabetes verhindern kann – Studie zeigt erste Hoffnungen, aber noch kein Einsatz bei Kindern
Worum geht's?
Forscher in den USA untersuchen, ob Medikamente, die ursprünglich zur Behandlung bestimmter Krebsformen eingesetzt werden (sogenannte JAK-Inhibitoren), möglicherweise auch verhindern können, dass sich bei gefährdeten Menschen ein Typ‑1‑Diabetes entwickelt.
Was sind JAK-Inhibitoren?
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Diese Medikamente werden bei gewissen Krebsarten eingesetzt, weil sie in das Immunsystem eingreifen.
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JAK steht für „Janus-Kinase“, eine Art „Schalter“ im Körper, der beim Entzündungs- und Abwehrsystem eine Rolle spielt.
Warum könnte das bei Typ‑1‑Diabetes helfen?
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Typ‑1‑Diabetes entsteht, wenn das Immunsystem irrtümlich die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse angreift – ein „Autoimmunprozess“.
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Die Idee: Wenn JAK-Inhibitoren das Immunsystem in der richtigen Weise „bremsen“, könnten sie diesen Autoimmunangriff möglicherweise verhindern.
Was haben die Studien gezeigt?
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In bisherigen (tierischen bzw. frühen) Studien konnten diese Medikamente einen Typ‑1‑Diabetes verhindern, wenn sie früh genug gegeben wurden.
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Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Einsatz der Medikamente vor dem endgültigen Ausbruch der Krankheit hilfreich sein könnte.
Warum ist das interessant?
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Weil es eine ganz neue Strategie ist: Statt wie bisher nur Insulin zu geben, könnte man versuchen, die Krankheit schon im Ansatz zu stoppen.
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Insbesondere für Kinder, bei denen ein hohes Risiko besteht – etwa weil in der engsten Familie bereits Typ‑1‑Diabetes vorkommt – könnte das enorm bedeutsam sein.
Wichtige Hinweise
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Diese Forschung steckt noch in sehr frühen Stadien: Meist Studien im Labor oder an Tieren, nicht am Menschen.
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Ob und wann Menschen – insbesondere Kinder – damit behandelt werden können, ist noch unsicher.
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Es sind zukünftige klinische Studien am Menschen nötig, um Sicherheit und Wirksamkeit zu beweisen.
Fazit
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JAK-Inhibitoren, ursprünglich aus der Krebstherapie, zeigen in ersten Experimenten das Potenzial, Typ‑1‑Diabetes vorzubeugen.
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Das bietet Hoffnung für neue Präventionsstrategien bei Kindern mit hohem Risiko.
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Aber: Noch sind klinische Studien nötig, bevor das in der Praxis anwendbar wird.
Mehr Infos und Quellverweis der Informationen: Ärzteblatt vom 24.7.2025
Heilung, Forschung, Studien, Prävention
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