Ein Bericht zur Jugend-Ski-Freizeit mit dem Diabeteszentrum Main-Kinzig
Einmaliges Projekt in Hessen: Jugend-Ski-Freizeit mit dem Diabeteszentrum Main-Kinzig.
Jede Menge Spaß und ein ungezwungener Umgang mit einer chronischen Erkrankung
„Sport und Spaß“ lautete Ende Februar das Motto des Diabeteszentrums Main-Kinzig. Unter der Schirmherrschaft des Deutschen Diabetiker Bundes e.V. (DDB) organisierte Dr. Sabine Wenzel, Oberärztin der Gelnhäuser Klinik für Kinderheilkunde und Jugendmedizin und Diabetologin, gemeinsam mit Mitgliedern der Gelnhäuser Selbsthilfegruppe „Youngsters & Kids“ und Jugendlichen mit Typ 1 Diabetes eine ganz besondere Skifreizeit. Für insgesamt 24 Jugendliche und Jungerwachsene zwischen 13 und 21 Jahren ging es für fünf Tage zum Ski- und Snowboardfahren ins Kleinwalsertal nach Österreich.
„Eine Gruppe von 24 jungen Menschen mit Diabetes zu betreuen und dabei eine individuelle Therapieanpassung zu managen, war für uns medizinisch eine Herausforderung“, berichtete Dr. Wenzel, die sich die Betreuung der Teilnehmer mit Dr. Dietrich Tews, Internist und Diabetologe im Facharztzentrum, Elke Lingenfelder, leitende Diabetesberaterin an den Main-Kinzig-Kliniken, drei Skilehrern und zwei Jugendbetreuern teilte. Und das mit vollem Erfolg, denn auf der Rückfahrt waren sich alle einig: Der Diabetes war immer dabei, stand aber nie im Mittelpunkt. Hier ging es um einen selbstverständlichen Umgang mit der chronischen Erkrankung, und dass man trotzdem jede Menge Spaß am Sport haben kann.
„Wir wollten im Diabeteszentrum Main-Kinzig für betroffene Jugendliche ein Angebot schaffen, bei dem Sport und Spaß in der Gruppe im Vordergrund stehen und der Umgang mit Diabetes als alltäglich und unkompliziert erlebt werden kann“, betonte Dr. Wenzel. Also galt es Tipps und Tricks an die jugendlichen Diabetespatienten weiterzugeben, wie sie auch unter besonderen Umständen ihre Kenntnisse anwenden können. Dies geschah sowohl tagsüber auf der Piste, als auch am Abend in kleinen Workshops. Neben dem Thema „Sport und Diabetes“ stand hier u. a. auch der richtige Umgang mit Pens und Spritzen und Pumpen auf dem Programm. Alexander Shaykhetov, Firma Roche Diagnostics, demonstrierte welche Möglichkeiten die Insulin-Pumpe bietet.
Auch der Schulungsteil der Skifreizeit wurde von den Jugendlichen sehr gut angenommen. So lautete das Fazit des 13-jährigen Roman Gilbergs: „Die Medizinbetreuung fand ich sehr gut. Ich habe mich total sicher gefühlt und viele Tipps bekommen.“ Und auch alle anderen Teilnehmer vergaben in einem anonymen Fragebogen für die medizinische Betreuung genauso wie für die sportliche Betreuung die Note „sehr gut“.
Große Freude über diese Form der Diabetesschulung war auch auf Seiten der Eltern zu erkennen. Martin Holzmann, Vater einer 17-jährigen Teilnehmerin, dankte dem Team herzlich: „Sarah war von der Skifreizeit wirklich begeistert, sowohl was die Gemeinschaft und den Austausch mit anderen Betroffenen angeht, als auch die Informationen rund um den Diabetes“, und betonte: „Ihr Einsatz ist für die Jugendlichen eine große Stütze und in diesem Umfang alle andere als selbstverständlich.“
Damit ist dem Organisationsteam des Diabeteszentrums Main-Kinzig ein in Hessen einmaliges Projekt gelungen. Allerdings sei dies, laut Dr. Wenzel, nur durch die große Unterstützung des DDB, der Firma Roche Diagnostics, der Petri-Apotheke aus Gelnhausen-Meerholz und der VR Bank Bad Orb-Gelnhausen eG möglich gewesen. Außerdem richtet sie ein Dank an das Kaufhaus Lauber aus Gelnhausen-Meerholz, das Kaufhaus Benzing aus Freigericht-Neuses, die Lindenauschule Großauheim, die Firma Rack-Tours und an Rüdiger Führlich, der als Sport- und Skilehrer die Skiausrüstung sachgerecht für die Gruppe einstellte. Ein ganz besonderes Dankeschön ging an Claudia Roth von der Selbsthilfegruppe „Youngsters & Kids“, „ohne die wir die Organisation vorab nicht hätten stemmen können“, lautete das Fazit von Dr. Wenzel.
Dass in diesem Projekt so viele unterschiedliche Branchen und Fachbereiche involviert waren, demonstriert zugleich das, was das Diabeteszentrum Main-Kinzig ausmacht: eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Kinder- und Erwachsenenklinik der Main-Kinzig-Kliniken sowie der ambulanten Versorgung durch die Praxis für Diabetologie von Dr. Tews.
Doch der größte Erfolg war für alle Beteiligten die Erfahrung, dass sich junge Menschen mit Diabetes nicht verstecken müssen und dass auch mit Diabetes ein solches Sportevent möglich ist. Daher werden sich die Organisatoren der Ski-Freizeit künftig auch weitere Aktionen einfallen lassen.
Quelle: Pressemeldung des Diabeteszentrum Main-Kinzig vom. 6. Mär. 2012
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