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Diabetes-News ad hoc: Typ-1-Diabetes und weitere Autoimmunerkrankungen

DiabetesDEMenschen mit Typ-1-Diabetes haben zusätzlich zu dieser Stoffwechselstörung vielfach weitere Autoimmunerkrankungen. Unter anderem ist der Grund hierfür, dass viele autoimmunologische Erkrankungen einen ähnlichen genetischen Hintergrund haben. Nun hat eine neuere Studie gezeigt, dass es deutliche Unterschiede gibt zwischen Menschen, die nur Typ-1-Diabetes haben, und Menschen mit Typ-1-Diabetes und einer oder mehreren weiteren Autoimmunerkrankungen.

Untersucht wurden Daten des DPV-Registers, in dem seit mehr als 25 Jahren Daten von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Diabetes erfasst werden. Die Daten von 6.000 PatientInnen mit Typ-1-Diabetes und zusätzlichem Morbus Addison (Nebennierenschwäche), Morbus Basedow und/oder Hashimoto-Thyreoiditis (verschiedene Formen der chronischen Schilddrüsenentzündung) wurden verglichen mit mehr als 100.000 Personen, die Typ-1-Diabetes, aber keine weitere Autoimmunerkrankung hatten. Beim Vergleich der Ergebnisse wurden auch Faktoren wie Alter, Geschlecht, Diabetes-Dauer, Migrationshintergrund und Art des Insulins einbezogen.

Die Forschenden stellten fest, dass mehr Frauen als Männer neben Diabetes noch eine weitere Autoimmunerkrankung haben und dass diejenigen mit weiteren Autoimmunerkrankungen im Schnitt eine längere Diabetes-Erkrankungsdauer hatten. Auffallend war außerdem, dass Menschen mit Diabetes und Morbus Addison oder Hashimoto-Thyreoiditis mehr Insulin benötigten als Menschen mit Diabetes ohne weitere Autoimmunerkrankung.

Auch in Bezug auf die Folgeerkrankungen des Diabetes gab es Unterschiede zwischen Menschen mit isoliertem Typ-1-Diabetes und Menschen mit Diabetes und weiteren Autoimmunerkrankungen: So trat eine Retinopathie bei 1,8 % der Menschen mit isoliertem Typ-1-Diabetes auf, bei Menschen mit zusätzlicher Hashimoto-Thyreoiditis jedoch nur bei 1,5 % und bei Menschen mit zusätzlichem Morbus Basedow sogar bei 3,1 %. Ein Mikroalbuminurie (Ausscheiden von Eiweiß mit dem Urin, ein frühes Anzeichen einer Nierenschädigung) trat bei 15,5 % der Menschen mit Diabetes ohne weitere Autoimmunerkrankung auf. Bei zusätzlichem Morbus Basedow war eine Mikroalbuminurie mit 10,6 % seltener, ebenso wie bei zusätzlichem Hashimoto-Thyreoiditis, wo diese bei 14,3 % nachweisbar ist. Eine diabetische Neuropathie hingegen tritt bei weiteren Autoimmunerkrankungen häufiger auf als bei isoliertem Typ-1-Diabetes: bei Personen mit Morbus Basedow mit einer Häufigkeit von 2,1 % und bei Personen mit Hashimoto-Thyreoiditis mit 1,8 %, im Gegensatz zu isoliertem Typ-1-Diabetes mit 0,8 %.

Die Forschenden schließen daraus, dass Menschen mit Typ-1-Diabetes und mindestens einer zusätzlichen Autoimmunerkrankung bestimmte Merkmale aufweisen, die beachtet werden sollten. Insgesamt sind die Fallzahlen in der Datenbank jedoch noch so niedrig, dass die Ergebnisse nur mit Vorsicht interpretiert werden können. Es ist daher notwendig zu prüfen, ob die Ergebnisse der Studie auch bei Daten aus anderen Registern bestätigt werden. Umgekehrt ist es wichtig, dass bei Menschen mit Typ-1-Diabetes ein Neuauftreten anderer Autoimmunerkrankungen nicht übersehen wird.

Quellverweis: Diabetes-News ad hoc von DiabetesDE vom 18.8.2021
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