ATTD 2025 - Teplizumab bei Typ1 Diabetes, Ergebnisse der PROTECT-Studie
Beim diesjährigen ATTD Kongress wurden die Ergebnisse der PROTECT-Studie vorgestellt.
Teplizumab ist ein Medikament, das zur Behandlung von Typ-1-Diabetes entwickelt wurde. Im Gegensatz zu Insulin, das Menschen mit Diabetes täglich spritzen müssen, wirkt Teplizumab auf das Immunsystem, um den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen.
Typ-1-Diabetes entsteht dadurch, dass körpereigene Abwehrzellen (das Immunsystem) irrtümlich die insulinproduzierenden Zellen (Beta-Zellen) in der Bauchspeicheldrüse angreifen und zerstören. Je weniger funktionierende Beta-Zellen vorhanden sind, desto weniger Insulin kann produziert werden. Betroffene benötigen daher Insulin von außen, um ihren Blutzuckerspiegel kontrollieren zu können.
Teplizumab ist ein sogenannter monoklonaler Antikörper, ein speziell entwickeltes Medikament, das gezielt bestimmte Abwehrzellen beeinflusst, die an der Zerstörung der Beta-Zellen beteiligt sind. Indem Teplizumab diese Abwehrzellen hemmt, verlangsamt es den Verlust der noch vorhandenen Beta-Zellen.
Beim ATTD-Kongress 2025 wurden Ergebnisse der PROTECT-Studie vorgestellt, die die Wirkung von Teplizumab bei neu diagnostizierten Kindern und Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes untersuchte. In dieser Studie erhielten die Teilnehmenden zwei Behandlungszyklen mit Teplizumab oder ein Scheinmedikament (Placebo), jeweils über einen Zeitraum von 12 Tagen, mit einem Abstand von etwa sechs Monaten.
Die wichtigsten Ergebnisse der Studie:
- Erhaltung der Beta-Zell-Funktion:
- Teplizumab führte dazu, dass die körpereigene Produktion von Insulin länger erhalten blieb als bei den Teilnehmenden, die nur ein Placebo erhielten.
- Verbesserte Zeit im Zielbereich (Time in Range, TIR):
- Die mit Teplizumab behandelten Kinder und Jugendlichen verbrachten mehr Zeit innerhalb des optimalen Blutzuckerbereichs von 70-180 mg/dL. Konkret verbesserte sich die Zeit im Zielbereich zwischen Woche 2 und Woche 78 nach Behandlungsbeginn deutlich gegenüber der Placebo-Gruppe.
- Reduktion hoher Blutzuckerwerte:
- Die mit Teplizumab behandelten Personen hatten weniger stark erhöhte Blutzuckerwerte über 180 mg/dL und über 250 mg/dL, obwohl dieser Effekt statistisch nicht so stark war wie der Anstieg im Zielbereich.
- Sicherheit:
- Das Medikament führte nicht zu einer erhöhten Zeit in niedrigen Blutzuckerwerten (Hypoglykämie), was ein entscheidender Sicherheitsaspekt ist.
Die Studie wurde nach strengen wissenschaftlichen Methoden durchgeführt (randomisiert, doppelblind), was bedeutet, dass weder Ärzte noch Teilnehmende wussten, wer Teplizumab und wer ein Placebo erhielt. Dies sorgt für besonders aussagekräftige Ergebnisse.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Teplizumab bei Kindern und Jugendlichen, bei denen erst kürzlich Typ-1-Diabetes festgestellt wurde, eine bedeutende Rolle spielen kann. Es verlangsamt den Verlust der körpereigenen Insulinproduktion und verbessert damit die Kontrolle des Blutzuckerspiegels erheblich. Diese Ergebnisse könnten in der Zukunft dazu beitragen, die Lebensqualität der Betroffenen deutlich zu erhöhen und langfristige Komplikationen zu reduzieren.
Wir werden weiter und natürlich detailiert für Euch berichten!
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