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Hydrogel – neuer Therapieansatz für die Therapie des Typ-1-Diabetes?

diabetesdeWeltweit gibt es nur zehn medizinische Labore, die insulinproduzierende Inselzellen der Bauch­speicheldrüse transplantieren können. Transplantierte Gewebe werden oft vom Immunsystem des Empfängers angegriffen und müssen ums Überleben kämpfen. Dies schränkt zum einen die Anzahl geeigneter Transplantate ein; zum anderen müssen Empfänger lebenslang Medikamente nehmen, die die immunologische Abwehr unterdrücken, damit die Zellen nicht abgestoßen werden. Dies erhöht die Anfälligkeit für Krankheitserreger.

Einem Forscherteam der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne ist es jetzt gelungen, einen einzigartigen Schutz gegen die Abstoßung transplantierter Zellen zu entwickeln. Es handelt sich um ein halbdurchlässiges Hydrogel, das Zelltransplantate ummantelt und sie vor immunologischen Attacken schützen kann, so dass die Empfänger keine Immunsuppressiva mehr einnehmen müssen. Damit könnten Diabetes-Typ 1-Patienten künftig insulinproduzierende Zellen von beliebigen Spendern, selbst von Tieren, transplantiert werden. Wartezeiten auf passende Organe und Zellen könnten sich drastisch verkürzen.

Das Hydrogel besteht aus Natriumalginat, einem Gummi aus Zellwänden von Braunalgen, und wasserlöslichen Kunststoffpartikeln. Es fungiert als weicher Kokon und selektiver mechanischer Filter, d.h. es kann Immunzellen und  Antikörper blockieren, lässt aber Sauerstoff und andere Moleküle in beide Richtungen durch und erlaubt den Zellen auch die Sekretion von Insulin. In das Gel können auch nichtsteroidale Entzündungshemmer eingebaut werden (Ketoprofen), die stetig und kontrolliert freigesetzt werden. 

Das in Genf ansässige Start-up-Unternehmen Cell-Caps, spezialisiert auf Zellverkapselung zur Diabetesbehandlung, hat jetzt die exklusive Lizenz für das Hydrogel erworben und arbeitet an der Marktreife. Hier seien noch Langzeitstudien erforderlich, es dauere noch 5-8 Jahre, bis das Hydrogel in die klinische Anwendung kommen könne, so Studienleiterin Sandrine Gerber.

Quellverweis: Diabetes-News ad hoc von DiabetesDE vom 24.9.2019
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