DDG Herbsttagung 2025: Wichtige Erkenntnisse für Familien mit einem Kind mit Diabetes
Am 7.–8. November 2025 fand in Mannheim die DDG Herbsttagung 2025 unter dem Motto „360° Diabetes – Leinen los, gemeinsam zu neuen Ufern“ statt. Auch wenn die Veranstaltung offiziell an Ärzt:innen und Fachpersonal gerichtet war, bot sie zahlreiche Inhalte, die direkt für Familien mit einem an Diabetes erkrankten Kind relevant sind. Diabetes-Kids.de hat für euch rückblickend die wichtigsten Themen herausgefiltert – kompakt, verständlich und mit Blick auf euren Familienalltag.
1. Kinder & Jugendliche im Fokus: Jede Altersstufe wurde ernst genommen
Mehrere Sitzungen widmeten sich ausdrücklich der pädiatrischen Diabetesversorgung:
- Besonderheiten bei Diabetes im Kleinkindalter, Schulalter und in der Pubertät
- Daten aus Registern (z.B. DPV), die Unterschiede zwischen den Altersgruppen belegten
- Zunehmende Bedeutung von Adipositas und Typ-2-Diabetes bei Jugendlichen
- Der Übergang von der Kinder- zur Erwachsenenambulanz (Transition) als kritische Phase
Was bedeutet das für euch?
Die Tagung machte deutlich: Eine altersgerechte, spezialisierte Betreuung ist entscheidend. Familien können diese Erkenntnisse nutzen, um im Behandlungsteam gezielt nach Transition-Konzepten, Schul- und Kita-Unterstützung und technikgestützter Versorgung für Kinder zu fragen.
2. Digitale Helfer, KI & Medfluencer: Chancen wurden klar, Risiken auch
Im Themenfeld „Diabetes 4.0“ wurden unter anderem behandelt:
- der Einsatz von Gesundheits-Apps, Online-Programmen und DiGAs,
- erste Erfahrungen mit KI-gestützten Tools und Chatbots,
- der Einfluss von Social Media und „Medfluencern“ auf Therapieentscheidungen.
Was bedeutet das für euch?
Die Referent:innen betonten: Digitale Angebote können den Alltag erleichtern – sie müssen aber seriös, transparent und evidenzbasiert sein. Therapieentscheidungen gehören weiterhin in Absprache mit dem Diabetes-Team getroffen. Für Familien heißt das: Angebote kritisch prüfen und fragwürdige Online-Tipps nicht unreflektiert übernehmen.
3. Psyche, Stigmatisierung & Social Media: Diabetes wurde als Familiensystem betrachtet
Mehrere Sitzungen nahmen psychosoziale Belastungen und Stigmatisierung in den Blick:
- Stress und Überforderung bei Eltern und Kindern,
- Diabetes-Fatigue und Erschöpfung,
- Ausgrenzung oder Unverständnis in Schule, Kita, Ausbildung und Verein,
- die Rolle von Fehlinformationen in sozialen Netzwerken.
Was bedeutet das für euch?
Die Herbsttagung bestätigte: Psychische Unterstützung ist ein fester Bestandteil moderner Diabetesversorgung. Es wurde ausdrücklich dazu ermutigt,
- psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen,
- Peer-Angebote, Camps und Selbsthilfe zu nutzen
und Überlastung offen anzusprechen. Genau hier knüpfen viele Angebote von Diabetes-Kids.de an.
4. Bewegung & Sport: „Leinen los“ wurde praktisch umgesetzt
Im Rahmen des Mottos wurden praxisnahe Konzepte zur Förderung von Bewegung und Sport vorgestellt:
- konkrete Strategien zur Hypovermeidung vor, während und nach Sport,
- Empfehlungen für Kinder und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes im Freizeit- und Vereinssport,
- Beispiele, wie AID-Systeme und Pumpen beim Sport sinnvoll genutzt wurden.
Was bedeutet das für euch?
Die Botschaft war klar: Kinder mit Diabetes sollen sportlich aktiv sein dürfen. Mit guter Vorbereitung, angepasster Insulintherapie, Notfallplänen und geschulten Betreuer:innen lassen sich Risiken deutlich reduzieren.
5. Diabetes-Technologie & Barrierefreiheit: Mehr Sicherheit im Alltag
Ein Technik-Schwerpunkt beleuchtete:
- aktuelle und kommende CGM-Systeme, Insulinpumpen und AID-Lösungen,
- deren Nutzen im Alltag von Familien, in Schule und Kita,
- Aspekte der Barrierefreiheit, z.B. für Kinder mit zusätzlichen Einschränkungen.
Was bedeutet das für euch?
Vorgestellte Daten und Erfahrungsberichte untermauerten, dass moderne Systeme:
- Zeit im Zielbereich verbessern können,
- Eltern entlasten,
- Selbstständigkeit der Kinder fördern.
Gleichzeitig wurde betont: Die Auswahl des Systems bleibt individuell. Entscheidend sind eine gute Schulung, verlässlicher Support und ein Team, das Technik kompetent begleitet.
6. Familie, Schwangerschaft & Zukunftsperspektiven
Beiträge zu Schwangerschaft bei Typ-1-Diabetes, Langzeitfolgen und Vorsorgestrategien machten deutlich:
- Gute Vorbereitung und engmaschige Betreuung ermöglichen sichere Schwangerschaften,
- frühzeitige Aufklärung nimmt jungen Frauen die Angst vor späterer Familienplanung,
- konsequente Vorsorge ist wichtig – ohne Panik, aber mit Plan.
Was bedeutet das für euch?
Die Tagung sendete ein positives Signal: Mit moderner Therapie sind Ausbildung, Beruf, Reisen, Sport, Partnerschaft und Familienplanung mit Diabetes realistische Ziele.
7. Versorgung & Politik: Rahmenbedingungen im Blick
Im gesundheitspolitischen Teil ging es u.a. um:
- die Sicherung spezialisierter kinderdiabetologischer Zentren,
- Personalengpässe in Ambulanzen,
- die Notwendigkeit besserer struktureller und finanzieller Rahmenbedingungen.
Was bedeutet das für euch?
Die Diskussion zeigte: Gute Versorgung fällt nicht vom Himmel. Fachgesellschaften, Selbsthilfe und betroffene Familien müssen gemeinsam Druck machen, damit kindgerechte Strukturen erhalten und ausgebaut werden. Diabetes-Kids.de versteht sich hier als Stimme der Familien – und als Plattform, um Erfahrungen zu bündeln.
Unser Fazit für Diabetes-Kids-Familien
Die DDG Herbsttagung 2025 hat gezeigt:
- Kinder und Jugendliche mit Diabetes wurden fachlich klar in den Mittelpunkt gestellt.
- Digitalisierung, AID-Systeme und Online-Wissen eröffneten neue Chancen – mit Betonung auf Qualität und Verantwortung.
- Moderne Diabetesversorgung bedeutet heute: Medizin + Technik + Psyche + Familie + Umfeld.
Diabetes-Kids.de bleibt auch nach der Tagung eure Anlaufstelle, um diese Fachthemen in alltagstaugliche Informationen zu übersetzen – mit Erfahrungen aus der Community, Angeboten für Familien und einer klaren Stimme für eine bessere Versorgung.
Adipositas, Schule, Sport, Forschung, DDG, Veranstaltungen, Pubertät, Politik, Kindergarten, Typ 2 Diabetes, Technik, Transition, Psychologie
- Erstellt am .