Weißt Du, was Diabetes bedeutet? Eine Diabetes Erklärung für Kinder
Weißt Du, was Diabetes bedeutet?
Nein? Nun, hinter diesem Wort versteckt sich sehr viel. Viel mehr, als man hier in kurzen Sätzen erklären kann. Wenn wir uns aber darauf einigen, nicht allzu sehr in die Tiefe zu gehen, versuche ich es Dir mit einfachen Sätzen zu erklären.
Diabetes ist eine Erkrankung. Und nicht nur das, vom Diabetes gibt es auch noch mehrere Typen. Wir konzentrieren uns heute auf den "Diabetes Typ 1"! Die Wissenschaftler arbeiten an der Ursachenforschung, aber außer ein paar Theorien gibt es derzeit noch nicht viel. Nur eines scheint klar zu sein: Unabhängig von Alter, Geschlecht und Nationalität kann es jeden treffen. Viele Menschen glauben, dass gerade kleine Kinder, die Diabetes bekommen, von ihren Eltern oder Großeltern zuviel Süßigkeiten bekommen haben und deswegen selbst Schuld an ihrer Erkrankung sind. Das ist aber Unsinn! Schau dir mal ein paar Diabetiker vom Typ 1 an. Die meisten sind nicht dick. Und dick müsste man sein, wenn man zuviel Süßigkeiten isst und sich zuwenig bewegt. Also nochmals: bei den meisten Diabetikern vom Typ 1 ist es unklar, weshalb sie Diabetes bekommen haben. Eines - schlechten - Tages ist er einfach da! Man kann das z.B. daran erkennen, dass die Kinder sehr viel Durst haben und häufig zur Toilette müssen, auch in der Nacht. Auch magern sie ab und ihre Lust zum spielen lässt nach. Das alles macht der Diabetes! Hört sich im ersten Moment nicht so schlimm an, was? Ist es aber! Die wenige Lust zum spielen kommt daher, weil der Körper keine Energie, sprich keine Kraft mehr hat. Und diese Kraft wird immer weniger und weniger, bis der Erkrankte schließlich ins Koma fällt und wenn man nichts tut auch sterben kann. Warum hat ein an Diabetes erkrankter Mensch ohne Insulin immer weniger Kräfte?Nun, jetzt wird es kompliziert! Ein Bestandteil der allermeisten Nahrungsmittel sind die Kohlenhydrate. Das funktioniert also folgendermaßen: Der Mensch isst etwas. Die Nahrung gelangt in den Magen und wird dort verarbeitet. Der Zucker, der in der Nahrung drin ist, wird ins Blut übergeben. Und weil der Körper eigentlich ziemlich clever ist veranlasst die Bauchspeicheldrüse eine entsprechende Menge Insulin als Schlüssel für den Zucker beizusteuern. Irgendwann finden sich die beiden und dann gelingt es dem Zucker mit Hilfe des Insulins in die Zelle zu kommen. Dort angekommen, wird der Zucker in Energie verwandelt und gibt dir Kraft! Verstanden? Gut, dann zurück zum Diabetiker. Bei dem funktioniert die Bauchspeicheldrüse nicht richtig. Jedenfalls produziert sie kein Insulin mehr. Der Diabetiker isst etwas, der Magen verarbeitet die Nahrung und bringt den Zucker ins Blut. Da kein Schlüssel (sprich Insulin) da ist, um diesen in die Zelle zu bringen, bleibt der Zucker dort wo er ist: im Blut. Dann isst der Diabetiker wieder etwas. Mehr Zucker kommt ins Blut. Und das setzt sich immer weiter fort. Weil zuviel Zucker im Blut ist, will der Körper das wieder raus haben. Deswegen signalisiert er "Durst"! "Bitte, lieber Mensch, trinke viel, damit die Zuckerkonzentration verdünnt wird! Da ist zuviel Zucker im Blut!" Und deswegen muss er auch sooft aufs Klo! Durch das vermehrte Trinken wird zwar wieder etwas Zucker aus dem Blut rausgeschwemmt, aber der Erkrankte kommt einfach nicht mehr zu Kräften. Er wird schlapp, fühlt sich müde. Weil der Körper aber Energie braucht um zu überleben, nimmt er sie sich aus einer Notreserve in der Leber. Brot, Obst, Säfte und Kaffeestückchen beinhalten schon ordentlich Kohlenhydrate. Aber warum ist es für einen Diabetiker so wichtig zu wissen, welche Nahrungsmittel wie viel Zucker beinhalten? Wie wir oben feststellten, darf er alles essen, was auch du essen darfst! Morgens isst du meist ein Brot mit z.B. Marmelade. Gerade beim Frühstück gibt es oft das Gleiche. Auch kann der Diabetiker alles machen, was du gerne machst. Oder was dein Freund gerne macht. Er oder sie darf schwimmen, Rad fahren, Fußball spielen, turnen, an Wettkämpfen teilnehmen und und und. Aber er muss dabei darauf achten, dass ihm die "Energie" nicht ausgeht, sprich der Zuckerspiegel im Blut nicht zu sehr absinkt durch den körperlichen Energieverbrauch. Im Überblick
Diabetes-Kids bedankt sich für diesen tollen und sehr liebevoll gemachten Bericht ganz herzlich bei Herrn Michael Roth. |
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