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Ursachenforschung

Diabetes-News ad hoc: Entstehung des Typ-1-Diabetes: Neue Erkenntnisse

diabetesde.jpgbis heute ist unklar, wann und warum genau ein Typ-1-Diabetes entsteht. Nun haben Forscher*innen in einer neue Studie Erkenntnisse zum Entstehungsprozess zusammengetragen, die bisherigen Annahmen widersprechen. Wir danken unserem Wissenschaftspartner DiabInfo für den Hinweis auf die Studie.

Auslöser Immunreaktion

Schon lange ist bekannt, dass Typ-1-Diabetes durch eine Autoimmunreaktion ausgelöst wird: Durch eine fehlerhafte Reaktion des Immunsystem zerstört dieses die insulinproduzierenden Betazellen der Bauchspeicheldrüse. Bisher ging man davon aus, dass dieser Prozess zunächst unerkannt im Hintergrund verläuft und dass erhöhte Blutzuckerwerte ein Ergebnis der Autoimmunität gegen die Betazellen sind. Nun haben die Forschenden gezeigt, dass diese Annahme nicht stimmt.

Glukosewerte bereits in den ersten Lebensjahren instabil

In einer kürzlich veröffentlichten Studie wurden Kinder, die ein erhöhtes genetisches Risiko für Typ-1-Diabetes haben, über einen längeren Zeitraum beobachtet. Die Forschenden wollten den Zusammenhang zwischen den Glukosewerten und der Entwicklung von Inselautoantikörpern analysieren. Sobald diese Inselautoantikörper im Blut nachgewiesen werden können, ist dies ein Zeichen dafür, dass die Autoimmunreaktion gegen die Betazellen im Gange ist.

Bei ihren Analysen konnte die Forschergruppe zeigen, dass die Stoffwechselveränderungen früher im Krankheitsprozess auftreten als bisher angenommen. Bei den betroffenen Kindern zeigten sich bereits in den ersten Lebensjahren Auffälligkeiten: Bei diesen Kindern erreichten die Blutzuckerkonzentrationen kurz nach der Geburt keinen stabilen Zustand. Stattdessen fielen die Glukosewerte im ersten Lebensjahr ab und stiegen danach im Alter von ungefähr 1,5 Jahren wieder an.

Erhöhte Glukosewerte bereits vor Bildung von Antikörpern

Die Forschenden konnten außerdem beobachten, dass bei den Kindern, die später eine Autoimmunität entwickelten, die Glukosewerte bereits zwei Monate vor der Bildung von Autoantikörpern erhöht waren. Zudem waren die Blutzuckerwerte nach dem Essen deutlich erhöht, kurz bevor Autoantikörper erstmals nachgewiesen werden konnten. Die Forschenden zogen daraus den Schluss, dass es einen Krankheitsmechanismus gibt, der direkt an den Inseln der Bauchspeicheldrüse ausgelöst wird.

Ziel: Weniger Neuerkrankungen mit Typ-1-Diabetes

Die Wissenschaftler*innen fanden also heraus, dass sich die Veränderungen im Glukosestoffwechsel viel früher im Krankheitsverlauf zeigen als bislang angenommen: Sie können der Autoimmunität vorausgehen oder parallel dazu stattfinden. Diese neuen Erkenntnisse ermöglichen den Forschenden eine noch gezieltere Suche nach den Ursachen des Typ-1-Diabetes. Das Ziel dabei ist, die Zahl der Neuerkrankungen mit Typ-1-Diabetes zu verringern.

Quellverweis: Diabetes-News ad hoc von DiabetesDE vom 06.12.2022
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DiabetesDE, Forschung, Expertenrat, Ursachen

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