Die Sugar-Hotline des DDB
Der Deutsche Diabetiker Bund (DDB) bietet als größte Selbsthilfeorganisation neben seinem Rechtsberatungsnetz nun weitere professionelle Unterstützung für Diabetiker und Angehörige an. Auf Initiative des DDB wurde in Zusammenarbeit mit dem Geschäftsführer des Hilfswerks für jugendliche Diabetiker Uwe Scharf eine Sugar-Hotline ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um einen professionellen, dauerhaft zur Verfügung gestellten Telefondienst, der Kinder und Jugendliche mit Diabetes sowie deren Eltern unterstützt. In der telefonischen Beratung wird insbesondere auf den pädagogischen Part und die sich daraus ergebenden Problemlagen in der Familie eingegangen. Diese Fragen prägen den Alltag im Hilfswerk für jugendliche Diabetiker, so dass eine zuverlässige und fachlich kompetente Beratung möglich ist.
Warum diese Sugar-Hotline?
Mit der Sugar-Hotline soll betroffenen Familien ermöglicht werden, ihre Probleme vor Ort selbst lösen zu können. Sie soll begleiten und helfen die Situation der Eltern und Kinder zu verstehen. Außerdem den Prozess des Loslassens unterstützen. Über die Hotline hinaus beabsichtigen die Landesverbände des Deutschen Diabetiker Bundes Seminartage an den Wochenenden vor Ort anzubieten. Betroffene Familien können mit den Mitarbeitern des Hilfswerks persönlich ins Gespräch kommen und Anregungen erhalten, den eigenen Alltag besser zu bewältigen. Sollten sich zwingende Bedürfnisse entwickeln, eine Familientherapie durchzuführen, ist auch das möglich.
Von der Idee zur Umsetzung
„Schuld“ ist das Social-Media-Netzwerk Facebook. Dort meldete sich eine besorgte Mutter mit einem „Hilferuf“ in einer der Diabetes-Gruppen „Deutscher Diabetiker Bund“ / „Diabetes Typ1“zu Wort. Die Gruppen auf Facebook sind vergleichbar mit Internetforen, in denen reger Erfahrungsaustausch unter Diabetikern herrscht. Die Mutter schrieb, dass sie sich große Sorgen um ihre Tochter mache, die sich ihrer Meinung nach nicht ausreichend, um ihren Diabetes kümmere. Ratsuchend schlossen sich ihr zahlreiche weitere Mütter an, die auch Schwierigkeiten haben die richtige Balance zwischen zu viel und zu wenig Sorge um ihre Kinder zu finden.
Mit einem „Ohr“ noch dem Gesprächsverlauf auf Facebook lauschend und kommentierend zur Seite stehend, kam dem Vorsitzenden des Deutschen Diabetiker Bundes Dieter Möhler die Idee einer Sugar-Hotline. Der Vorsitzende ist selbst seit seinem neunten Geburtstag Typ-1-Diabetiker und weiß, dass dieses Thema immer wieder Fragen, Diskussionen und Ratlosigkeit entstehen lässt. Seiner Idee, der Sugar-Hotline, ließ Dieter Möhler sofort Taten folgen. Er nahm Kontakt zum Geschäftsführer des Hilfswerks für jugendliche Diabetiker Uwe Scharf auf, der gern bereit war dem Deutschen Diabetiker Bund mit einer telefonischen Beratung für betroffene Familien unterstützend zur Seite zu stehen.
Der DDB-Vorsitzende informierte kurzfristig alle Landesverbände des Diabetiker Bundes über das Vorhaben einer Sugar-Hotline. Die Begeisterung war riesig. Alle Landesverbände waren sich einig, das Projekt gemeinsam schnellstmöglich anzugehen.
Wann startet die Sugar-Hotline, wie ist sie erreichbar und wer kann sie in Anspruch nehmen?
Ab dem 2. November kann jeweils montags und mittwochs in der Zeit von 15-18 Uhr dieser familien-therapeutische Telefondienst des DDB in Anspruch genommen werden. Die Nummer? Hier ist sie: 09001/001104. Kosten? 0,60 €/Min. für Nicht-Mitglieder. Mitglieder können beim DDB (Geschäftsstelle) ab Donnerstag nach der gesonderten kostenfreien Nummer der Sugar-Hotline fragen.
Über das Jugendhilfswerk
Das Jugendhilfswerk sieht sich als Ansprechpartner und Erstseelsorger von Eltern, die mit der Betreuung ihrer an Diabetes erkrankten Kinder vor gewaltigen familiären Herausforderungen stehen. Oft glauben diese Eltern nicht perfekt genug zu sein, wenn sie nicht die gewünschten Ergebnisse mit dem Kind erzielen. Unter Umständen ist dies ein erster Schritt in ein Beziehungsgeflecht, aus dem heraus sich ein ungewollter Schaden entwickeln kann. Im Einzelfall eskalieren Problemlagen dermaßen, dass es zu Klinikaufenthalten kommt und zum Zerfall der sozialen Strukturen im Lebensumfeld der Familie. So wird dies in den Gesprächen angedeutet und die zu recht besorgten Eltern zu mehr Gelassenheit ermutigt.
Quelle: Meldung des DDB auf http://www.diabetikerbund.de sowie in Facebook vom 25.10.2011
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