Diabetikerin durfte nicht mit auf Klassenfahrt
Dinslaken. Ist Diabetes ein Grund, ein Kind von der Klassenfahrt auszuschließen? Für Alexandra Gossling-Schlieben lautet die Antwort: Nein, wenn ein Facharzt aus medizinischer Sicht seine Zustimmung gibt. Die Schule sieht das anders.
Die Gründe erklärt Christine Rolfs, Leiterin des Otto-Hahn-Gymnasiums: Im Falle einer Unterzuckerung in der Nacht sei keine Lehrerin im Raum. Den Gleichaltrigen könne man nicht zumuten, einen solchen Anfall rechtzeitig zu bemerken. Auch sei es schwierig, zum Beispiel bei einem zweistündigen Ausritt angemessen auf Gianna zu achten. Schulleiterin Rolfs verweist auch auf Giannas häufige Fehlzeiten sowie gelegentliche Übelkeit in der Schule und äußerte Zweifel an der gesundheitlichen Stabilität des Kindes. Um dennoch zu einer Einigung zu kommen, schlug die Schulleiterin am Montag nach einem Telefongespräch mit den Diabetologen vor, dass die Eltern auf mögliche Regressansprüche verzichten könnten. Damit wären Giannas Eltern auch einverstanden gewesen. Doch die Lehrerin lehnte es ab, die persönliche Verantwortung zu übernehmen. Das Risiko möglicher Komplikationen aufgrund Unter- bzw. Überzuckerung erschien ihr zu groß. Schulleiterin Rolfs kann diese Bedenken nachvollziehen.
Mehr Informationen und Quellverweis: Der Westen vom 15.9.2010
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