Dualer Bolus, was soll das bringen?

Hallo Vera,

monday schrieb: Unsere Ärztin meinte auch, dass das Insulin in mehrere Dosen aufgeteilt oft besser wirkt (Bekomme das nicht mehr wörtlich zusammen aber sinngemäß war es so.)

Unter ICT ist das unzweifelhaft der Fall. Unter CSII wäre dann einer der Dosen mittels Pen an eine andere Stelle zu setzen. Das hängt mit der Konzentration der Insulinmoleküle zusammen. U-100er Analoginsulin wird schneller resorbiert als U-100er Normalinsulin. Aber U-40er Normalinsulin wird fast genausoschnell resorbiert wie Analog.
Ein Schelm wer Böses dabei denkt, dass U-40 vom Markt verschwunden ist?

Also, momentan ist es bei meiner Tochter wieder so, dass sie morgens öfter unterzuckert aufgewacht ist und das am Wochenende, wenn sie länger geschlafen hat.
Jetzt haben wir heute Nacht durchgemessen und siehe da, der Blutzuckerabfall ereignete sich zwischen 8.00 Uhr und 9.30 uhr.

Mmmh, vielleicht ist an der Aussage, dass der Insulinbedarf im Liegen ca. 30% niedriger ist als aufrecht was dran?

Jetzt gibt es verschiedene Möglichkeiten.
1. Sie hat um diese Uhrzeit immer einen Blutzuckerabfall

unter vorstehender Annahme wäre der nur liegend zu verifizieren.

Dann müsste ihre Basalrate insegesamt umgestellt werden und eventuell der Frühstücksbolus auch verändert werden.

Unter obiger Voraussetzung wäre die BR nur ab 7/8 zu senken.
Das fehlende Insulin für den aufrechten "Aldosteron-Modus" (Mineralcorticoid) wird dann entweder direkt mit dem Frühstücksbolus, als eigener Größenaufschlag verabreicht, oder es wird, mal wieder nach Teupe,als "Aufstehinsulin" isoliert direkt mit dem Aufstehen gegeben.

Wobei zwischen dem Aufstehen und dem Aufstehinsulin, egal ob extra oder im Frühstücksbolus, nicht mehr als 30 Minuten liegen dürfen.
Persönlich tendiere ich eher zu einer kürzeren Zeit. Am Besten das AI noch auf der Bettkante.

Was dann wieder unter Flexibilisierung der Therapie unter Deckung der Insulinbedarfe zählen dürfte. Bedingung, die Bedarfe jeweils für sich definineren. Wozu man aber erst mal von ihnen Kenntnis braucht.

Wenn sie gut eingestellt ist, steht sie auch nach langem Schlafen mit einem guten Wert auf.

Das stellt dann natürlich wieder das Vorstehende zur Diskussion.

Frage:
Wann ist sie gut eingestellt?
Wann geht sie da in das Bett (Einschlafzeitpunkt als Trigger im Biorhythmus)?

Gruß
Joa

Sorry Joa,
das ist mir zu viel.
Ich bin froh, wenn sie mit einem guten Wert aufsteht. Und ich möchte mir zusätzlich zur Bewegung zu den Kohlehydraten zum Fett und Eiweiß nicht auch noch Gedanken um WH und Aufstehinsulin und allerlei hochkomplizierte Fremdwörter machen. Wir versuchen hier die Therapie so einfach wie möglich mit dem bestmöglichen Ergebnis zu halten. Das ganze muss für meine Tochter auch noch umsetzbar sein. Ansonsten schmeißt sie nämlich unter Umständen gleich das Handtuch, weil das viel zu kompliziert für sie ist. Und ich bin keine Diabetesmanagementmaschine. Wir leben hier mit dem Diabetes und nicht für ihn.

Am Anfang der Pubertät und des diagnostizierten Diabetes stieg der Insulinbedarf meiner Tochter Jahrelang immer weiter an. Wir sind mit 22 IE Tagesdosis gestartet, lagen irgendwann bei 35 IE/Tag. Seit einem halben Jahr ist ihr Bedarf wieder rückläufig und wir sind mittlerweile wieder bei 25,...IE /Tag. (Basalinsulin...) Wenn sie dann wieder eingestellt ist, steht sie einige Wochen mit guten Werten auf, bevor das Ganze wieder von vorne losgeht.

Wenn der Bedarf liegend um 30 % sinkt, könnte man am WE für die Morgenstunden die Pumpe einfach auf 70% stellen. Oder die Wochenendbasalrate um diese Uhrzeit einfach um 30 % reduzieren. (Dann bräuchte man zum Umstellen nicht aufstehen...) Wäre einen Versuch wert. Dem widerspricht allerdings, dass Tanjas Sohn in dieser Zeit einen höheren Bedarf hat.
Ich finde es gut, dass du dir so viele Gedanken machst und alles Mögliche in Betracht ziehst. Bist du eigentlich Vater von einem Diabeteskind, hast du selber Diabetes oder? Das geht aus deinem Profil leider nicht hervor.
Gruß Vera

monday schrieb: Sorry Joa,
das ist mir zu viel.
Ich bin froh, wenn sie mit einem guten Wert aufsteht. Und ich möchte mir zusätzlich zur Bewegung zu den Kohlehydraten zum Fett und Eiweiß nicht auch noch Gedanken um WH und Aufstehinsulin und allerlei hochkomplizierte Fremdwörter machen. Wir versuchen hier die Therapie so einfach wie möglich mit dem bestmöglichen Ergebnis zu halten. Das ganze muss für meine Tochter auch noch umsetzbar sein. Ansonsten schmeißt sie nämlich unter Umständen gleich das Handtuch, weil das viel zu kompliziert für sie ist. Und ich bin keine Diabetesmanagementmaschine. Wir leben hier mit dem Diabetes und nicht für ihn.

Danke Vera! Das sehe ich genauso! Ich arbeitet auch immerzu an Optimierung und meine Gedanken kreisen ziemlich oft darum, was man beim Diabetesmanagemant wo noch verbessern könnte. Aber: Es muss auch in den Alltag integriergar sein!

Bist du eigentlich Vater von einem Diabeteskind, hast du selber Diabetes oder? Das geht aus deinem Profil leider nicht hervor.
Gruß Vera

Auch dieser Frage würde ich mich gern anschließen. Danke in voraus für deine Antwort liebe/r Joa.

LG Heike

So, heute habe ich's "geschafft": habe vergessen, den Dualbolus auszuschalten. Mein Mann hat letzte Nacht zweimal korrigiert (um 23 Uhr 265, um 1.30 Uhr immer noch 231) und die Funktion natürlich NICHT ausgeschaltet

Als beim Frühstück die Frage kam, dachte ich "schnell drüber, mache ich gleich", was man ja nie denken sollte... und so habe ich's dann heute nicht ausgeschaltet.

Bei Lars' Handy läuft die Mailbox (Funkloch, Akku leer, ausgeschaltet... dürfte eigentlich alles nicht der Fall sein... scheinbar aber doch, Murphys Gesetz, nehme ich an).

Versuche gerade die Schule anzurufen.

Vielleicht kommt er ja auch zurecht. Lesen kann er wie geschmiert.

LG Heike

Heike,
wenn er die Worte lesen kann, versuch mal ihm die einzelnen Funktionen zu erklären. Ameleya hat mich die letzten tage verblüfft. Wir hatten ja Geburtstagsmarathon, jeden Tag Geburtstag und entsprechend viel Chaos, dazu die dauernd hohen Werte, die wir nicht erklären können, ein leichter Infekt scheint aber auch mitzuspielen, Basal läuft auf 150% und wir arbeiten häufiger mit dem Dualbolus als normal.

Da sagte sie einmal (Zusammenhang weiß ich gerade nicht mehr), sinngemäß: "Mama, jetzt darfst aber nicht verlängern, ist nur Zucker. Verlängern macht man nur bei Fett" und einmal sagte sie: "Mama, gibst du mir den Bolus bitte, ich glaube wir brauchen geteilten Bolus, war ja bisschen Fett dabei" (gab Würstchen im Schlafrock, also bisschen viel fett) und am Freitag wollte sie unserer Pflegekraft den Unterschied erklären, ich bin froh dass die kommt !!!!! und meine Tochter verwirrt sie mit Fachbegriffen. :silly:

delphyine schrieb: Heike,
wenn er die Worte lesen kann, versuch mal ihm die einzelnen Funktionen zu erklären. Ameleya hat mich die letzten tage verblüfft. Wir hatten ja Geburtstagsmarathon, jeden Tag Geburtstag und entsprechend viel Chaos, dazu die dauernd hohen Werte, die wir nicht erklären können, ein leichter Infekt scheint aber auch mitzuspielen, Basal läuft auf 150% und wir arbeiten häufiger mit dem Dualbolus als normal.

Da sagte sie einmal (Zusammenhang weiß ich gerade nicht mehr), sinngemäß: "Mama, jetzt darfst aber nicht verlängern, ist nur Zucker. Verlängern macht man nur bei Fett" und einmal sagte sie: "Mama, gibst du mir den Bolus bitte, ich glaube wir brauchen geteilten Bolus, war ja bisschen Fett dabei" (gab Würstchen im Schlafrock, also bisschen viel fett) und am Freitag wollte sie unserer Pflegekraft den Unterschied erklären, ich bin froh dass die kommt !!!!! und meine Tochter verwirrt sie mit Fachbegriffen. :silly:

Cool! Klasse, dass sie das kann!

Ich habe eben ja das Schulsekretäriat erreicht und der Sekretärin gesagt, was sie Lars ausrichten soll. Dachte mir aber schon, dass das nicht klappt. Ist ja auch schwierig, jemandem, der keine blasse Ahnung von der Materie hat, zu erklären, was er einem anderen ausrichten soll...

Als ich im Kindergarten war (Arne abgeben) ging dann mein Handy: die Sekretärin.
Lars hatte nicht verstanden, was er machen soll. Ich sagte, sie soll ihn mir mal geben. Habe dann Lars und Frau A. am Telefon versucht zu erklären, wie sie den Dualbolus abschalten. Beide fanden aber im Bolus-Menü die Grundeinstellungen nicht...
Da ich im Kindergarten eh schon auf dem halben Weg in die Schule war, bin ich dann eben hingegangen. Wenn ich jetzt irgendwo gewesen wäre, wo ich nicht eben mal weggekonnt hätte, wär's natürlich blöd gewesen.

Werde Lars jetzt mal einen Plan für diesen Fall ins Hausaufgabenheft kleben und das auch mit ihm üben. Leider hat er da bisher nicht so viel Interesse. Hatte ja gehofft, der Kurs, den er im Spätsommer gemacht hat, würde da helfen, aber der war dann doch wieder unter seinem Niveau (er hat wenig Interesse für DM, kann aber fast fließend lesen und kennt auch alle dreistelligen Zahlen, könnte also einiges lernen, wenn man nur das nötige Interesse bei ihm wecken könnte, was mir nur hin und wieder gelingt) und es waren auch nur wenige Pumpis dabei.

LG Heike

Wir machen im Sommer auch so einen Kurs. Zur Not kann sie dann im Jahr drauf nochmal einen machen, sie kommt ja erst 2013 in die Schule, aber sie will jetzt so oft zu Freundinnen zum spielen und die Mütter sind meist wenig begeistert, wenn ich mit der Kleinen jedesmal mitbeschäftigt werden muss (und ich mag das auch nicht, hab ja genug zu tun, da brauch ich nicht den Nachmittag bei anderen sitzen und Kaffee trinken, der extra für mich gekocht wurde, weil sich das so gehört, obwohl ich gar keinen Kaffee mag...) und wenn ich da was von den anderen Müttern erwarten würde, würden ihre Freundinnen sicher schnell lernen unsichtbar zu werden.
Dafür macht sie es aber auch gern. Ist aber auch nochmal anders, sie kriegt ja Anerkennung wenn sie mit ihren 4 Jahren (seit vorgestern 5, jetzt ist sie schon soooo groß) das schon kann, damit kriegen wir sie. Jetzt brauch ich den anderen Müttern nur die Uhrzeit sagen, an der sie Ameleya mal ans Messen erinnern sollten. Klappt nicht immer, aber doch häufig genug. Und im KiGa haben wir es eine Weile von Ameleya selbst machen lassen mit Aufsicht. Das hatten sie sich zugetraut, anders hätte sie nicht gehen können.

Joa schrieb u.a.:

Das hängt mit der Konzentration der Insulinmoleküle zusammen. U-100er Analoginsulin wird schneller resorbiert als U-100er Normalinsulin. Aber U-40er Normalinsulin wird fast genausoschnell resorbiert wie Analog.
Ein Schelm wer Böses dabei denkt, dass U-40 vom Markt verschwunden ist?

Ein Düsseldorfer Diabetesteam hat kurz nachdem das erste kurzwirkende Analoginsulin auf den Markt kam, mit Jugendlichen einen Test dazu gemacht. Dabei stellte sich heraus, dass das Analoginsulin schneller wirkte als U40er Normalinsulin. Sehr zum Leidwesen des damals verantwortlichen Diabetologen.

Gruß, Egon

Hallo Vera,

danke erstmal für deine Ausführungen, habe ich gleich auf Anhieb verstanden Markus bolt normalerweise auch erst nach dem Essen, es sei denn er hat einen Wert über 250 mg/dl, da misst er erst mal Ketone, sind die negativ, gibt er normal Korrektur ab und bolt gleich das Essen mit und wartet gut 20 Minuten ab, das macht er immer so, hat er auch unter ICT so gemacht, damit fahren wir gut, gerade Morgens klappt das prima, denn mit Zähneputzen, Bad und Schulpack zusammenrichten sind die 20 Minuten schnell vorbei und er kann frühstücken

Dein Gedächtnis funktioniert noch einwandfrei Markus hat das Dawn-Phänomen, offensichtlich noch immer, denn wenn wir die Basalrate ändern, dann meistens Nachts, denn er steigt und steigt, allerdings nicht mehr in dem Ausmaß wie früher, wir haben es relativ gut im Griff mit der Pumpe Durch das Skaten bei den doch echt kühlen Temperaturen hat er zum schlafen gehen öfters mal niedrigere Werte und ich lasse ihn noch einen Kaba trinken oder so, denn er fällt mir sonst auch in den UZ, ich messe das nochmal nach, wenn ich schlafen gehe, so gegen 23.00 Uhr, ist der BZ da bei 120 - 150 mg/dl, lasse ich ihn schlafen und es passiert nichts dramatisches. Dass er im Moment höher rauskommt liegt daran, dass der Herr bis zum Schulwechsel zu Hause bleibt und einfach bis in die puppen pennt, weil ich ja arbeiten gehen muss. Ich messe ihn jetzt immer, bevor ich außer Haus gehe und rufe ihn 2,5 Stunden später so lange an, bis er ans Telefon geht und nochmal misst klappt auch

Ich hab das mit der zweiten _Basalrate mal angesprochen in der Praxis, weil ich halt dachte, ein zweites Profil für die Ferien wäre nicht schlecht, davon hält unsere Beraterin leider gar nichts, lieber dann die Pumpe gleich höher laufen lassen hat sie gemeint, für einen kurzen Zeitraum, wie kurze Ferien wäre das die beste Lösung, werde ich jetzt mal zu den Weihnachtsferien testen und weiterschauen, ich find das nämlich nicht so klasse, wenn Markus so hoch rauskommt, wenn er länger als 6.30 Uhr schläft

Wieso bekommt ihr denn immer einen Sensor? Können wir den auch mal beantragen? Zahlt die Kasse das?

sg Tanja

Hallo Tanja,
wir bekommen den Sensor im Moment von unserer Ärztin zur Einstellung. Nach jedem Mal hat sich gezeigt, dass die Einstellung noch nicht gut ist und mit dem Sensor geht es halt am besten, da sie dann halt normalen Alltag leben kann. Alles andere ging bei ihr nämlich gar nicht. Und in der Schule kann sie nicht alle 1,5 Stunden Messen. Unsere Ärztin steht da halt sehr dahinter und boxt das dann bei der Kasse durch. Aber Jana lässt sich sonst auch nicht einstellen. Haben wir alles versucht und mussten dann alles komplett wieder neu einstellen, weil es dann nicht stimmte.
Zur Einstellung könnt ihr den Sensor bestimmt auch verschrieben bekommen. Kommt eben auch auf eure Ärztin und eure Sachbearbeiter / Krankenkasse an.
Gruß Vera