Hallo zusammen
Erst einmal zu unserer Situation:
Bei meinem Sohn wurde am 30. April 24 ein Diabetes Typ 1 festgestellt. Wir waren zwei Wochen in der Klinik und wurden umfangreich geschult und sind nun seit genau zwei Wochen wieder zu Hause. Mein Sohn ist 7 und geht in die erste Klasse.
Noch während unseres Klinikaufenthaltes löcherte die Lehrerin mich, als ich den Zwillingsbruder zur Schule brachte, über den Diabetes und wie gut mein Sohn denn schon eingestellt wäre und sagte, dass ein Schulbesuch wohl nur mit Schulbegleiter möglich wäre. Einen Tag später rief mich die Schulleiterin an und wollte den weiteren Schulbesuch meines Sohnes besprechen. Auch sie sagte, dass sie davon ausgehen würde, dass mein Sohn bis zu den Sommerferien (NRW Ferienbeginn 8. Juli) nicht mehr zur Schule kommen könnte und einen Schulbegleiter bräuchte. Das Diabetesteam war entsetzt und sagte, das sei Diskriminierung und dass mein Sohn sehr wohl zur Schule gehen kann, eine Verordnung für einen Schulbegleiter die Diabetologin ausstellt und die Schule sowas nicht fordern kann. Ich habe mich überall erkundigt, bei der AOK, dem Jugendamt, Gesundheitsamt und einem Träger für Schulbegleiter angerufen. Alle sagten mir dasselbe, und zwar, dass mein Sohn das Recht hat zur Schule zu gehen.
Ich bin alleinerziehend, war berufstätig, wurde aber in der Probezeit gekündigt, weil ich aufgrund der Situation mit der Schule nicht angeben konnte, wann ich wieder arbeiten kann. Daraufhin bin ich mit meinem Sohn zur Schule und habe der Lehrerin gesagt, dass ich im Flur sitzen bleibe, wenn unbedingt jemand auf ihn achten muss. Das gefiel der Schulleiterin wohl nicht, denn danach war sie plötzlich doch damit einverstanden, dass mein Sohn zum Unterricht kommen darf. Vom Ganztag habe ich meine Kinder abgemeldet und das Mittagessen koche ich zu Hause.
Soweit alles gut, nur leider ist die Klassenlehrerin mit der Entscheidung nicht einverstanden. Ich habe sie zwar über alles aufgeklärt, ihr die Dexcom G7 App und die Clarity App gezeigt. Habe ihr erklärt, dass alles penibel dokumentiert und mit der Diabetologin geteilt wird und zu jeder Zeit neu angepasst werden kann. Ich habe ihr auch erklärt, dass man aber erst richtig anpassen kann, wenn mein Sohn dem Schulalltag ausgesetzt wird. Er hat eine Bauchtasche dabei, in der er sein Lesegerät und Traubenzucker verstaut. Der Klassenlehrerin habe ich eine Packung Traubenzucker mit gebracht. Ich spritze ihm morgens Actrapid für sein Müsli zu Hause und das Brot in der Schule. Ich habe ihr erklärt, dass etwas höhere Werte für einen kurzen Zeitraum nicht schlimm sind, weil ich sie zum Mittagessen wieder runter korrigiere.
Meine einzige Bitte an sie war, dass sie doch bitte darauf achten soll, dass mein Sohn sein Brot aufisst und 4 Traubenzucker (1KE) isst, wenn sein Gerät piept.
Trotz meiner Bemühungen sie über alles aufzuklären und ihr die Angst zu nehmen, ruft sie mich fast täglich an und fragt, was sie tun muss und heute als ich die Jungs abgeholt habe, sagte sie dass es stören würde, dass sie den Blutzucker ständig im Auge behalten müsse.
Ich weiß echt nicht weiter, bin heute auch etwas ausfallend geworden und habe gesagt, dass ich niemals von ihr verlangt habe, dass sie das Gerät auf dem Tisch liegen haben und da ständig drauf schauen muss.
Nach diesem Monat voller Stress möchte ich doch nur endlich wieder ein bisschen Normalität. Mein Sohn macht zum Glück alles super mit, ich habe mich auch schnell an alles angepasst und wir schaffen es auch schon, dass sich der Blutzucker zu 70-75% im Zielbereich befindet.
Es macht mich echt fertig, dass sie ständig so panisch reagiert und für meinen Sohn stelle ich mir das auch nicht schön vor, wenn sie wegen ihm den Unterricht unterbricht und hoch rennt, um mich anzurufen.
Vielleicht kann mir hier jemand weiterhelfen, hat ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir Tipps geben, wie man damit umgeht und was die Lehrerin evtl. noch beruhigen könnte.