Berlin – Mehr als 1,5 Millionen Menschen in Deutschland sind von Mangelernährung betroffen, darunter auch immer mehr Kinder. Während in Entwicklungsländern vor allem unterernährte Kinder an einem Nährstoffmangel leiden, sind es in Industrieländern auch immer mehr Kinder mit normalem oder Übergewicht. Die Gründe hierfür liegen vor allem in einer einseitigen Ernährung mit hochverarbeiteten Lebensmitteln. Um ihre Kinder mit allen Nährstoffen zu versorgen und die Folgen von Übergewicht, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes, zu vermeiden, sollten Eltern auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit möglichst vielen unverarbeiteten, frischen Nahrungsmitteln achten. Darauf macht die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin e.V. (DGEM) anlässlich des Weltkindertages am 20. September aufmerksam.
Egal ob Säuglinge, Kleinkinder oder Jugendliche – die Zahl der Minderjährigen, die von Übergewicht betroffen sind, hat in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen. Eine neue S3-Leitlinie zeigt nun: die Ursachen für Adipositas finden sich vor allem im Lebensstil unserer Gesellschaft. Die an der Erstellung der Leitlinie beteiligten Wissenschaftler*innen fordern daher, im Kampf gegen die Pfunde vermehrt auf verhältnispräventive statt auf verhaltenspräventive Maßnahmen zu setzen. Federführend wurde die Leitlinie von Prof. Dr. Martin Wabitsch zusammen mit Dr. Anja Moss geschrieben. Prof. Wabitsch leitet die Sektion Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie des Universitätsklinikums Ulm.
Die Europäische Kommission hat die Zulassung von Liraglutid (Victoza®) erweitert, teilt Novo Nordisk mit. Außer für Erwachsene steht der GLP-1-Agonist jetzt auch für die Behandlung von Jugendlichen und Kindern im Alter ab 10 Jahren zur Verfügung. Das Antidiabetikum ist zur Therapie bei unzureichend kontrolliertem Typ-2-Diabetes indiziert, und zwar als Ergänzung zu Ernährung und Bewegung.
Im Oktober 2018 wurden die ersten Ergebnisse der 2. Welle der KiGGS-Studie (Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland) des Robert Koch-Institutes veröffentlicht. Erfreulicherweise ist die Zahl übergewichtiger und adipöser Kinder und Jugendlicher in Deutschland nicht weiter gestiegen. Sie stabilisiert sich aber auf hohem Niveau: So waren in der Basiserhebung von 2003 bis 2006 15,0% der Kinder und Jugendlichen übergewichtig und 6,3% adipös. In der 2. Welle sind es 15,4% bzw. 5,9%. Frühe Vorbeugung ist dringend notwendig, denn mehr als die Hälfte der 2- bis 6-jährigen Kinder mit Übergewicht bzw. Adipositas aus der KiGGS-Basiserhebung blieben im Jugendalter bzw. jungen Erwachsenenalter übergewichtig bzw. adipös und erkranken dann oft auch früh an nichtübertragbaren Krankheiten wie Diabetes Typ 2.
Die Hoffnung, die Entwicklung eines Typ 2-Diabetes bei Kindern und Jugendlichen wie bei Erwachsenen durch eine vorübergehende Therapie mit einem Basal-Insulinanalogon zu bremsen, hat sich in einer Pilotstudie in Diabetes Care (2018; doi: dc180787) nicht erfüllt. Nähere Untersuchungen des Stoffwechsels (dc180243 und dc180244) ergaben, dass die Insulinresistenz bei den Heranwachsenden deutlich ausgeprägter ist als bei Erwachsenen mit beginnendem Typ 2-Diabetes.
Berlin, 04.05.2018 – Was haben Olympiasieger Matthias Steiner, der Influencer Tomatolix (über 300 000 Abonnenten bei YouTube), die medizinische Fachgesellschaft Deutsche Diabetes Gesellschaft und die Gesundheitsorganisation diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe gemeinsam? Ihnen liegt die Aufklärung von Jugendlichen über die Risiken des hohen Zuckerkonsums und der Zuckerkrankheit besonders am Herzen. Die beiden Organisationen haben daher den ersten Schülertag bei einem medizinischen Fachkongress ins Leben gerufen: #sugarwatch findet unter der Schirmherrschaft des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Michael Müller, am 9. Mai 2018 von 9.00 – 12.00 Uhr im City Cube statt. Der Schülertag informiert über Diabetes, die Risikofaktoren, die Prävention, aber auch über die Berufsbilder in der Versorgung von Menschen mit Diabetes. Alle Themenfelder werden zielgruppengerecht aufgearbeitet. Die Moderation übernimmt Matthias Steiner, Olympiasieger 2008 im Gewichtheben im Superschwergewicht und Typ- 1-Diabetiker, der sich seit Jahren für die Diabetesaufklärung einsetzt. Auf der Hauptbühne begrüßt er Influencer Tomatolix, der sich einem Selbstexperiment „7 Tage zuckerfrei“ unterzogen hat.
Berlin – Mädchen und Jungen aus benachteiligten Familien sind nach wie vor sehr viel häufiger von Übergewicht und Adipositas betroffen als Gleichaltrige mit hohem sozialen Status. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS), die das Robert Koch-Institut zum dritten Mal in Folge durchgeführt hat. Aus Sicht der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) ist es gesellschaftlich und gesundheitspolitisch nicht zu verantworten, dass die soziale Herkunft die Gesundheit der Heranwachsenden derart stark beeinflusst. „Die Politik darf nicht dabei zusehen, dass die Chancen für ein gesundes Aufwachsen ungleich verteilt sind“, sagt DDG-Präsident Professor Dr. med. Dirk Müller-Wieland. Bevölkerungsweite Präventionsmaßnahmen seien daher dringend erforderlich.
Berlin – Etwa ein Drittel aller Schulkinder im Alter von 11 bis 15 Jahren in Deutschland geht jeden Morgen ohne Frühstück aus dem Haus. Das zeigen Ergebnisse der Studie zum Gesundheitsverhalten von Schulkindern (Health Behaviour in School-aged Children (HBSC) Study 2016) der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Das Frühstück gilt jedoch als wichtigste Mahlzeit des Tages – besonders für Kinder und Jugendliche ist es ein wesentlicher Baustein für einen gesunden Start in den Tag. Sie benötigen eine ausgewogene Morgenmahlzeit für ihre körperliche und geistige Entwicklung. Darauf macht diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe anlässlich des baldigen Schuljahrbeginns in einigen Bundesländern aufmerksam.