Skip to main content
        Anmelden  

Werde unser Facebook Fan

Artikel über Medikamente

DiabetesDE und Diabetes-Kids.de riefen zum Protest auf: Über 500 Demonstranten kamen

DiabetesDE und Diabetes-Kids.de riefen zum Protest auf: Über 500 Demonstranten kamen
Petition mit 5000 Unterschriften an das Bundesgesundheitsministerium übergeben

Berlin, 19. Mai 2010 – Die gemeinnützige Gesamtorganisation diabetesDE und diversen Patientenverbänden forderten heute mit einer Protestdemonstration vor dem Bundesgesundheitsministerium, dass Kinder und Jugendliche mit Diabetes Typ 1 auch weiterhin kurz wirksame Insulinanaloga von den Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) erstattet bekommen sollen. Dafür setzten sich mit einem  Protestmarsch ihre Familien, Ärzte, Diabetesberaterinnen und Selbsthilfegruppen ein. Im Bundesgesundheitsministerium (BMG) wurde eine Petition mit 5000 Unterschriften übergeben. Anlass für die Aktion ist ein Stellungnahmeverfahren des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), dem obersten Beschlussgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung der Ärzte, Zahnärzte, Krankenhäuser und Krankenkassen in Deutschland. In diesem stellt der Gemeinsame Bundesausschuss fest, dass es keinen Grund gibt, kurz wirksame Insulinanaloga auch weiterhin über die GKV zu erstatten.

Aus ganz Deutschland reisten mehrere hundert Eltern mit ihren Kindern zu der Kundgebung nach Berlin, an der über 500 Demonstranten teilnahmen. Rund 25000 Kinder und Jugendliche mit Diabetes Typ 1 leben in Deutschland. Mehr als die Hälfte nutzen kurz wirksame Insulinanaloga, mit denen sie ihren Tagesablauf genauso flexibel gestalten können wie Kinder ohne Diabetes. Nur durch den schnelleren Wirkungsbeginn und die kürzere Wirkdauer können Aktivitäten wie Sport und Spiel spontan wahrgenommen werden. Kinder und Jugendliche mit Diabetes werden damit weniger der Gefahr ausgesetzt, stigmatisiert oder isoliert zu werden. Professor Dr. med. Thomas Danne, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE und Präsident der Deutschen Diabetes-Gesellschaft, erklärt: „Für die meisten Familien ist das Analoginsulin aus eigener Tasche nicht bezahlbar. Doch alle Kinder auf das erstattungsfähige Humaninsulin umzustellen, würde mit Komplikationen verbunden sein.”

Insbesondere Kinder mit einer Insulinpumpentherapie, bei der das Insulin auf Knopfdruck mehrfach täglich bedarfsgerecht abgegeben wird, nutzen kurzwirksame Insulinanaloga für eine flexible, dem Kinderalltag angepasste Insulingabe.

„Die Sparpolitik kann nicht ausgerechnet zu Lasten derjenigen gehen, die bereits in frühen Jahren an der chronischen Krankheit Diabetes Typ 1 erkrankt sind”, sagt Dr. Dietrich Garlichs, Geschäftsführer von diabetesDE. 

Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) entschied bereits im Mai 2008, dass die Umstellung auf andere Insuline unzumutbar für die erkrankten Kinder und ihre Familien sei. Es widersprach damit teilweise einem Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschuss. Deshalb erhalten bisher Kinder und Jugendliche weiterhin alle Insuline. Der G-BA stellte in einem neuen Stellungnahmeverfahren im Februar 2010 fest, dass die Beanstandung des Bundesgesundheitsministeriums unbegründet sei und fordert, auch Kindern und Jugendlichen die kurz wirksamen Insulinanaloga nicht mehr zu erstatten, solange diese teurer als Humaninsulin sind.

Im Demonstrationszug, der sich von der Reinhardtstraße zum Bundesgesundheitsministerium in die Friedrichstraße bewegte, sah man viele Transparente,, auf denen die Teilnehmer forderten: „Keine Kürzung bei den Kurzen”, „Lasst den Kindern die kurzwirksamen Analoginsuline” oder „Sie sparen auf dem Rücken unserer Kinder” sowie  Ballons mit der Aufschrift „Insulin ist unser Leben”. In der ersten Reihe marschierten Prof. Dr. Thomas Danne, (Vorstandsvorsitzender diabetesDE), Michaela Berger (Vorstand diabetesDE und VDBD), Dr. Dietrich Garlichs (Geschäftsführer diabetesDE), Dieter Möhler (Bundesvorsitzender DDB), Manfred Flore (Geschäftsführer DDB) sowie Margit Munz (Vorsitzende diabolinus) und Gabriele Kohlos (Vorsitzende BFJD), die als Delegation die Petition an den Pressesprecher des Bundesgesundheitsministeriums Christian Lipicki übergaben. Als Symbol der Demonstration hatten sich die Eltern ein Doppel-Motiv ausgedacht: ein sportlich, agiles Kind repräsentierte den heutigen Stand eines Kindes mit Typ 1 Diabetes, ein in Ohnmacht gefallenes Kind den zu befürchtenden Zustand, falls die Kinder nicht mehr die kurz wirksamen Insuline erhalten. Botschaft: „Diese Politik macht uns ohnmächtig”.
Die Veranstalter werteten die Demonstration als großen Erfolg und hoffen nun, den G-BA Beschluss noch aufhalten zu können.

Fotos  zum Download unter: http://www.diabetesde.org/presse/pressematerial/

Ihr Kontakt für Rückfragen:

diabetesDE
Pressestelle
Nicole Mattig-Fabian
Reinhardtstraße 14
10117 Berlin
Tel.: +49 (0)30 201 677-12
Fax: +49 (0)30 201 677-20
E-Mail: mattig-fabian@diabetesde.org
www.diabetesde.org

Pressestelle diabetesDE
Julia Hommrich
Pf 30 11 20, 70451 Stuttgart
Tel.: +49 (0)711 8931 423
Fax: +49 (0)711 8931 167
E-Mail: hommrich@medizinkommunikation.org
www.diabetesde.org

Quelle: Pressemeldung von DiabetesDE vom 19.5.2010

Hier noch ein paar Bilder:

190510_DMD_01871

190510_DMD_02911

190510_DMD_03581

DiabetesDE, Organisationen

  • Erstellt am .
  • Aufrufe: 8483

Das könnte auch interessant sein