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Geht wirklich keine Klassenfahrt?

MamaD
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28 Mai 2010 21:39 #38610 von MamaD
Hallo,
jetzt möchte ich nicht nur mal sämtliche Einträge von anderen lesen, sondern auch mal meine Erfahrungen mitteilen.

Unser Sohn Maximilian hat seit Januar letzten Jahres Diabetes; also seit gut 1 1/4 Jahren. Seit der Reha im letzten Sommer hat er eine Pumpe.

Er ist meist sehr zuverlässig im Umgang mit seiner Krankheit. Manchmal vergisst er zwar die Abgabe - aber das darf bei einem Kind auch mal passieren. Und Katheterwechsel findet er auch nicht so toll. Da er sehr dünn ist, muss er schräge katheter verwenden und die machen ihm beim "Selberlegen" etwas Probleme. Dazu aber später mehr.

Die Einträge zum Thema "Geht wirklich keine Klassenfahrt" habe ich mehrmals schon durchgelesen, weil wir vor dem gleichen Problem stehen.
Wir finden auch keine Lösung und deshalb schreibe ich jetzt einfach mal...

Also:

Maximilians Klasse fährt Ende Juni für 1 Woche ins Schullandheim. Dies steht sicherlich seit 9 Monaten schon fest.
Am letzten Montag (letzte Woche, als noch Schule war) wurde ich zu einem Gespräch bei der Lehrerin geladen. Da teilte sie mir mit, dass Maximilian wegen seines Diabetes nicht mitfahren könne. (Gleiches hatte sie ihm auch schon selber am Vormittag gesagt!) Die Verantwortung sei zu groß, man könne es den anderen nicht zumuten usw. Ich war wie vor den Kopf geschlagen und konnte überhaupt nicht antworten. In meiner Verzweiflung bot ich dann an, ob ich evtl. mitfahren könne. Wir gingen dann zusammen zum Rektor, der mir auch nochmal sagte, dass es nicht möglich sei, Maximilian mitzunehmen. Außerdem merkte er an, dass auch as Schulamt dieser Meinung sei. Wenn ich mitfahren würde, könne man es aber einrichten.
Wir zuhause waren alle ziemlich schockiert und mal wieder verzweifelt. Maximilian war ( und ist immer noch) teilweise aggressiv, wütend und dann wieder total verschlossen.
Ich habe mich dann im Internet (Diabetes-Kids) schlau gemacht und dort eigentlich erfahren, dass ein Diabetiker von solchen Veranstaltungen nicht ausgeschlossen werden darf. Als Pumpenträger kann die Pumpe so programmiert werden, dass man einer Unterzuckerung gut vorbeugen kann. Ich fand mehr Hinweise, was zu beachten sei, als das jemand gar nicht mitfahren darf.
Schade fanden wir halt auch, dass die Lehrkraft von sich aus nicht auf uns zugekommen ist, ob ich mitfahren könne, weil sie Bedenken hat. Denn, dass sie ins Schullandheim fahren, steht seit minderstens 9 Monaten und seinen Diabetes hat er seit 1 ¼ Jahren. Bei einem Stammtisch Ende der 3. Klasse sagte die Lehrerin sogar, dass es bis dahin kein Problem sein dürfte und wir uns keine Sorgen machen brauchen.

Das Ganze nahm dann am Dienstag eine weitere negative Wende. Ich bekam von der Grundschule einen Anruf, in dem sie mir mitteilte, dass ich nicht mitfahren könne, weil kein Zimmer im Schullandheim für mich mehr frei sei. Und außerdem sei sie immer noch der Meinung (wie schon am Montag), dass es besser sei, wenn Maximilian nur tagsüber käme und auch bei den anstrengenden Wanderungen nicht teilnehmen würde.
Am Dienstag war ich aber schon etwas gefasster und habe dann doch mal meine Meinung kundgetan.
Auf die Frage, warum Sie nicht auf mich zugekommen sei, ob ich mitfahren könne, warf sie mir dann vor, ich hätte mich auch schon früher melden sollen und das Problem Diabetes sei ihnen erst letzte Woche eingefallen!!!!!! Ich meinte dann, wir hätten uns anders auf das Schullandheim vorbereitet: im Internet, Gespräche in der Klinik, Selbständigkeit üben, selbst schräge Katheter legen (! – ja, Mäx hat extra geübt, weil die in der Klinik gemeint haben, am Bauch könnte er es alleine schaffen, wenn er ins Schullandheim mitfahren möchte), BE’s berrechnen usw.
Für uns war halt einfach klar, dass er mitfährt. Und wir waren auch sicher, dass er es alleine schaffen kann, wenn er mit mir im Telefonkontakt steht. (BZ zum Bettgehen und Unklarheiten bei der BE-Berechnung z. B. )
Dann meinte sie halt noch, die Wanderungen usw. seien zu anstrengend für ihn und für ihn wäre das Bauernhofmuseum und die Falknerei geeignet. (Also die "leichten" Ausflüge.)
Ich erinnerte sie daran, dass Mäx in der Schulmannschaft spiele, zuhause auch Fußball spiele, sportlich sei und sicherlich belastbar sei. Er sei aber oft ziemlich nach dem Sportunterricht geschafft, worauf ich erwiderte, dass andere Kinder sicherlich auch ohne Diabetes geschafft seien.
Auf alle Fälle ließ sie nicht wirklich mit sich reden und blieb dabei, dass Maximilian nicht mitfahren solle. Ich könne mir halt eine Pension in der Nähe suchen und dann dort mit ihm schlafen, wenn mir die Fahrerei (so ca. 40 – 45 km von uns weg) zu viel wäre. Sie wolle ihn nicht ausschließen, nur solle er halt nicht mit übernachten und nicht alles mitmachen.

Maximilians Laune wurde von Tag zu Tag schlimmer. Er kam von der Schule, knallte Türen und hasste alle und jeden, besonders seine Lehrerin.
Am Donnerstag Morgen teilte er uns dann mit, er wolle die Klasse wechseln, er möchte nicht mehr zu dieser „blöden Frau“ gehen.
Und da war es uns dann zu viel. Nachdem er zum Bus gegangen war, flossen bei mir mal wieder die Tränen. Und dann beschlossen wir, dass wir jetzt tätig werden müssen: Mein Mann telefonierte mit dem Schulamt, wurde auch gleich mit dem Schulrat verbunden. Dieser wollte uns erst die Bedenken nehmen, dass ein Diabetiker ohne weiteres ins Schullandheim mitfahren könne. Mein Mann widersprach dann und sagte ihm, dass nicht wir sondern die Schule Bedenken habe und auch das Schulamt mit vorgeschoben wurde. Da wurde der Schulrat dann richtig sauer, ließ sich sofort Schule, Klasse, Lehrkraft usw. geben.
5 Minuten später rief dann schon der Rektor bei uns an und meinte zu meinem Mann, dass ich (die Mama), da wohl einiges falsch verstanden habe. Hahahah.
Natürlich könne Maximilian mitfahren und sie hätten ja gar nicht gewusst, dass er das alles selber so gut handhaben kann. (Haben uns eigentlich nie danach gefragt – und die Lehrerin hat sich bisher vorbildlich um Maximilian gekümmert und weiß ja eigentlich, was er alles selber kann!!!!!! Als sein Diabetes ausbrach, hat sie ihn im Krankenhaus besucht, sich liebevoll danach um ihn gekümmert, die Klasse toll mit einbezogen, immer nach den BZ gefragt, im Sport ein Auge auf ihn geworfen - so dass es Maximilian manchmal fast lästig war. Wir waren zu Anfang aber total beruhigt, ihn in der Schule so gut aufgehoben zu wissen. Mittlerweile beherrscht er den Alltag aber schon sehr gut alleine!)).

Also waren wir erst mal glücklich, dass er jetzt mitfahren darf. Ich war zwar nicht so ganz glücklich, dass der Schulrat da jetzt ordentlich geschimpft hat – aber eigentlich können wir ja nichts dafür, wenn die Schule behauptet, das Schulamt hätte das „Nichtmitfahren“ auch abgesegnet – das stand halt im Internet ganz anders, so dass wir eigentlich nur dem Schulamt die Meinung sagen wollten. O.K. ganz ehrlich, habe ich die Aussage von Anfang an angezweifelt.
Eine befreundete Lehrerin (Konrektorin an einer anderen Schule) meinte sogar, dass die Lehrkraft und der Rektor eine Abmahnung vom Schulrat bekommen haben. Darüber war ich natürlich überhaupt nicht froh und bin dann am Freitag (letzter Schultag vor den Pfingstferien) mit Ankündigung zu ihr gefahren. Zuvor hatte der Rektor nochmal bei meinem Mann(!) angerufen und gemeint, ob es vielleicht doch nicht möglich sei, dass ich mitfahre. Mein Mann meinte dann, dass müsse er wenn dann schon mit mir selbst besprechen und außerdem sei es überhaupt kein Problem, dass Maximilian alleine mitfahre, weil es alles beherrsche, wir die Pumpe entsprechend programmieren und wir uns auch sicher sind, dass er es alleine schafft (sonst würden wir ihn ja auch gar nicht mitschicken). Diese Info gab mir mein Mann noch, bevor ich zur Lehrerin fuhr. Mir war sehr unwohl und ich wollte mich auf keinen Fall vor ihr rechtfertigen. Sie war dann total abweisend und äußerst kühl zu mir. Ein normales Gespräch war eigentlich gar nicht möglich und trotz der Zusage vom Rektor und des Schulrates blieb sie dabei, dass sie die Verantwortung nicht übernehme und nicht wolle, dass Mäx "komplett"mitfahre. Ansonsten würde sie das Schullandheim für alle absagen!!!!
Die Lehrkraft aus der anderen Klasse, die auch mitfährt, war auch dabei und mir ihr konnte man einigermaßen normal sprechen. Sie nahm auch das Angebot der Klinik an, eine Schulung zu bekommen, die Sicherheit geben soll und Ängste abbauen soll, einfach einen Grundkurs über die Krankheit Diabetes. (Die Schulung in der Grundschule hat mir unsere Diabetes-Schwester aus der klinik angeboten)Weil in den Gesprächen doch ganz klar heraus kam, wie viel Unwissenheit zum Thema Diabetes besteht. Maximilians Lehrerin wollte sich zuerst auf solch eine Schulung überhaupt nicht einlassen, aber sie konnte dann halt nicht mehr aus, als die andere Lehrerin das Angebot ganz toll fand.
Beide sagten mir zu, Mäx würde ein Zimmer / Bett bekommen, normal einziehen, einfach richtig dazugehören – nur schlafen dürfte er halt dort nicht. Er sei nicht ausgeschlossen, nicht diskriminiert – sie würden ihm doch alles ermöglichen!!!
Ich ließ mich nicht darauf ein, weil Mäx mir gesagt hatte, wenn er nicht übernachten dürfe, wolle er auch nicht mitfahren! Das Übernachten ist für ihn und sicherlich auch für alle anderen das größte Erlebnis! Und er hat sich wie alle anderen auch 9 Monate darauf gefreut. Er hat vor 3 Wochen auch Zettel ausfüllen dürfen, mit wem er ins Zimmer will usw.
Also irgendwie ist da halt überhaupt nicht „pädagogisch wertvoll“ vorgegangen worden.
Dann sagte sie auch noch, dass es für die Kinder eine Zumutung wäre, wenn sie mit einem Diabetiker im Zimmer wären. Die Kinder könnten vor Sorge sicherlich die ganze Nacht nicht richtig schlafen, weil sie Angst haben, dass er bewusstlos werden könne.
Dass er in 1 ½ Jahren noch nie bewusstlos gewesen sei und wenn es wirklich in dieser Woche passieren würde, wäre ich auch nicht lebensbedrohlich schlimm.
Ein Diabetiker wacht irgendwann wieder von selbst auf, ist dann zwar ziemlich geschafft (o.k., dann müsste man mich halt anrufen),
aber sterben würde er ganz sicherlich nicht.
Und bei einer Ohnmacht tagsüber (wenn er eine Unterzuckerung nicht bemerken würde), müsste halt der Notarzt gerufen werden. Aber jedes andere Kind kann auch bewusstlos werden und ein Notruf kann bei jedem Kind doch mal notwendig sein. (Allergischer Schock, Wespen- Bienenstich….)
Außerdem bemerkt Maximilian seine Unterzuckerungen ja zuverlässig, so dass tagsüber u.E. keine Sorge besteht.
Die Lehrerin kenne aber eine Kind aus ihrem Bekanntenkreis, dass schon 2x ins Koma fiel und der Rettungshubschrauber kommen musste.
Als ich meinte, es gäbe Kinder, die eine Unterzuckerung nicht merken (haben wir auf der Reha gelernt), was dann sicherlich zu einer Ohnmacht führen könne; sie sich aber bei Maximilian keine Sorgen zu machen brauche, weil er es gut merkt – ging sie überhaupt nicht darauf ein und meinte zum wiederholten Male, ich könne nicht verlangen, dass sie die Verantwortung übernehmen könne. Sie ging auch nicht darauf ein, dass es verschiedene Fälle bei Diabetes gibt.
Zum xten Male erklärte ich ihr, dass die Verantwortung alleine beim Diabetiker selber und bei seinen Eltern liege und dass man nicht einmal hierfür eine schriftliche Erklärung brauche – aber dann kam die Drohung, dass sie halt dann das Schullandheim absagen müsse.
Meine Sorge, dass dann Mäx und wir die „Buhmänner“ seien, war ihr egal.
Sie warf uns auch noch vor, dass wir so negativ auf Maximilian eingewirkt hätten und er das Ganze deshalb jetzt so schlimm finden würde und die Fronten jetzt so verhärtet sind. Dass ich es nicht toll von ihr fand, dass sie Maximilian es selber sagte, dass er nicht mitkönne, fand sie überhaupt nicht schlimm, weil sie könne ihrer Klasse die Wahrheit jederzeit sagen. Wir sind aber der Meinung, dass in diesem Fall es sicherlich klüger gewesen wäre, Maximilian erst mal von der Sache rauszuhalten und die Sorgen und Ängste mit uns alleine zu besprechen.
Zudem hat die Lehrkraft es der Klasse nicht mitgeteilt, dass Mäx nicht „richtig“ mitkommt und Mäx hatte leider nicht den Mut, es vor der Klasse zu sagen.
Na ja, irgendwie verdrängt er es auch – so kommt es uns halt vor. Die wenigsten Freunde von ihm wissen, dass er gar nicht mitfahren soll.
Ich habe mich mit einigen Eltern ausgetauscht, hauptsächlich mit Lehrern und alle haben mir Mut gemacht, zu kämpfen, dass er mitfahren darf. Ich bekam Tips von „über Rechtsanwalt einklagen“ oder direkt ans Kultusministerium schreiben.
Aber ob das halt was hilft. Und dann haben wir halt noch ein weiteres Kind an dieser Schule!!!
So wie es jetzt ist, haben wir zwar vom Schulamt und eigentlich auch vom Rektor die Zusage, aber ob dann ein „erzwungenes Mitfahren“ wirklich sinnvoll ist,
bezweifle ich halt. Ich sehe jeden Tag, wie Maximilian leidet (ich darf es mir halt nicht anmerken lassen, wie ich darunter leide!) und weiß eigentlich nicht, ob ich bis zum Ende kämpfen soll. Echt besch…. die Situation.

Die Krankheit ist echt doof genug und dass dann halt noch solche Kämpfe dazukommen, das bräuchte es echt nicht. Da bekommst Du von Anfang an in der Klinik gesagt, Du sollst Deinem Kind eine normale Kindheit ermöglichen mit möglichst wenigen Ausnahmen, aber dann kommen halt die anderen…
Für Maximilian wird auch immer der Beigeschmack bleiben, dass er anders ist als die anderen und erst mal um alles kämpfen muss.

So…
jetzt habe ich wahrscheinlich viel zu viel geschreiben;
fast eine Zumutung, wenn das jemand alles lesen soll!
Aber es belastet uns halt wirklich enorm und richtig schöne Pfingstferien sind es leider auch nicht, weil wir nicht wissen, ob Maximilian jetzt mitfhren kann, darf, soll oder....

Wir wissen echt nicht mehr weiter.

Vielleicht hat ja von Euch jemand Tipps oder so.

Wäre echt toll von Euch.
Ihr braucht auch nicht so ausführlich wie ich zu schreiben.

LG
Marion

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28 Mai 2010 22:21 #38613 von
Hallo Marion,

bin Schnellleser und liebe lange Texte ;) .
Ich finde es toll wie du für euren Mäx kämpfst, und denke du solltest dran bleiben. Euer Sohn hat ja sowieso schon den ganzen Stress mitbekommen, dann soll er wenigstens sehen, dass sich der Kampf für sein Recht auch lohnt. Vor allem, wenn es ihm so wichtig ist dabei zu sein.
Vielleicht kannst du ja doch mitfahren oder zu den achso "gefährlichen" Wanderungen hinfahren. Ein ganz klein bisschen Verständnis für die Lehrerin ist bei mir ja vorhanden. Aber das hätte sie auf jeden Fall anders lösen können/müssen.
Wenn sich die Wogen nicht glätten, könnt ihr nach der Klassenfahrt ja noch über einen Klassenwechsel nachdenken.

Liebe Grüße
Martina

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MamaD
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28 Mai 2010 22:33 #38614 von MamaD
Hallo Martina,
da bin ich ja echt überrascht, dass ich so schnell eine Antwort bekommen, obwohl der "Ersteintrag" zum Thema ja schon lange her ist.
... und das jemand diese Menge Text gelesen hat.

Über einen Klassenwechsel brauchen wir nicht wirklich nachzudenken, weil Maximilian ab September aufs Gymnasium geht und dann dieser Schule den Rücken kehrt (dann ist nur noch seine kleine Schwester an dieser Schule).

... und zum Thema Gymnasium:
Dort machen sie nach 3 Wochen eine Fahrt ins Schullandheim zum besser Kennenlernen.
Ich habe mich bei einem Diabetikerkind aus dem Nachbarort informiert und da war es im letzten Jahr kein Thema, das dieses Kind mitfahren konnte. Das Gymnasium meinte zwar erst, dass die Mutter evtl. mitkommen sollte, aber das Kind wollte unbedingt alleine - und das war dann für diese Schule überhaupt kein Thema. Mit Handykontakt Mama-Kind hat es (mit ein paar kleinen Zwischenfällen) gut geklappt. Von dort habe ich also die Zusage. Es kommt also auf die Schule an, ob sie will oder nicht.

Aber Maximilian läßt sich nicht damit trösten, dass er ja an der neuen Schule dann mit ins Schullandheim fahren darf. Er müchte jetzt mit seinen Freunden mitfahren!!!

Liebe Grüße

Marion

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28 Mai 2010 22:55 #38615 von
Hallo Marion,

als Mitglied sieht man welche Beiträge neu eingestellt sind. Daher die schnelle Antwort.
Ich verstehe Maximilian völlig. Deshalb würde ich auch alles dafür tun, ihn mitfahren zu lassen. Und wenn ja die zweite Lehrerin Bescheid weiß und einverstanden ist, kann ja nichts mehr schief gehen.

Liebe Grüße und viel Erfolg
Martina

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mama_anja
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31 Mai 2010 18:16 #38662 von mama_anja
mama_anja antwortete auf Aw: Geht wirklich keine Klassenfahrt?
Hallo Martina,

deine "Geschichte" und deine Gefühle mit Wut und vor allem die Tränen kann ich gut nachvollziehen. Man selbst und die Kinder haben eh schon ihr Päckchen zu tragen und dann noch so was ...

Mein Sohn geht auch in die 4. Klasse und hat nach den Pfingstferien einen Schullandheimaufenthalt. Da er aber erst seit März Diabetes hat, war für mich von Anfang an klar, mitzufahren. Die Lehrerin war darüber sehr erleichtert und freut sich auch darauf (damit hat sie auch noch eine zusätzliche Aufsichtsperson). Mein Sohn ist das erste Diabeteskind in unserer Grundschule. Ich werde aber in einem separaten Raum schlafen, damit auch er sich nicht fühlt - auch vor seinen Freunden - als ob ein Babysitter dabei ist. Ich nehme ein Feldbett mit, und sollten seine BZ-Werte nachts stark absinken und müssen beobachtet werden, lasse ich ihn einfach bei mir schlafen.

Deshalb kann ich bezüglich "Kämpfen" keine Tipps geben. Der Beitrag hat mich aber sehr bestärkt, da ich sehe, wie gut dein Sohn schon alleine zurechtkommt. Da wollen wir natürlich auch hin.

Seit wann hat dein Sohn eine Pumpe? Ich glaube, damit ist es für die Kinder doch einfacher als mit der ICT. Ich hätte immer Angst, dass er seine Zwischenmahlzeit vergisst, außerdem würde ich ihm die BE-Abschätzung noch gar nicht zutrauen (kann es selber noch nicht).

Ich wünsche euch, dass alles nach euren Vorstellung abläuft und der fade Beigeschmack nicht zu lange anhält.

LG

Anja

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MamaD
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01 Juni 2010 00:18 #38671 von MamaD
Hallo Anja,
ich sehe, bei Euch klappt das besser mit dem Schullandheim und der organisation.
Bei Euch ist es dann ja wirklich noch recht "frisch" und da ist es sicherlich für alle Beteiligten beruhigender, wenn Du als Mama mitfährst. Die Regelung mit Extra-Zimmer usw. finde ich klasse.
Kam denn die Lehrerin auf Dich zu oder hast Du es von vorne weg angeboten?
Bei uns war es halt so, dass es vor einem 3/4 Jahr hieß, ich bräuchte mir wegen dem Schullandheim keine Gedanken machen und da Maximilian immer selbständiger wurde, haben wir es ihm einfach zugetraut, dass er alleine mitfahren könnte - natürlich mit täglichem Handy-Kontakt und wenn es sein muss auch zwischendurch. Leider wurden uns aber die Sorgen und Bedenken der Lehrerin nicht mitgeteilt - bei uns hieß es einfach 5 Wochen vor Antritt: Maximilian kann wegen seinem Diabetes nicht mitfahren. (Alles andere kennst Du ja...)
Wir finden es halt total schade, dass die ganze Sache so gelaufen ist. Man hätte uns doch einfach mal zu einem Gespräch einladen können, man hätte mich fragen können, ob ich evtl. als Begleitperson mitfahren könne usw.
Aber einfach knallhart sagen (nachdem Maximilian bei allen Vorbereitungen dabe war), dass er nicht mit kann,
stört uns halt gewaltig.

Morgen haben wir jetzt ein Gespräch mit der Lehrerin und unserer Diabetik-Schwester, die sich bereit erklärt hat, die Lehrkräfte aufzuklären, Fragen zu beantworten, Sorgen und Ängste abzubauen.
Mal schauen, ob sich die Lehrerin darauf einläßt.
Ich hab kein so gutes Gefühl.
Gehe da morgen mit ziemlich mulmigen Gefühl hin.
Mal schauen.

bis dann mal wieder.

LG

Marion

(Ihr müsstes auch von Bayern oder Baden Württemberg sein, wenn Ihr Pfingstferine habt, oder?)

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MamaD
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01 Juni 2010 22:10 #38704 von MamaD
Juchuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu!!!!!!!!!!

Unser Kampf hat sich gelohnt oder die Lehrerin hat es jetzt doch eingesehen.
Wir hatten heute das Gespräch mit unserer Lehrerin, einer weiteren Lehrkraft und unserer Diabetes-Schwester.
Mir war ja nicht sehr wohl, als wir da hinfuhren.
Aber dann war schon die Begrüßung eine Überraschung. - auf einmal gings auch wieder freundlich.

Unsere Diabetes-Schwester kam auch gleich zur Sache und klärte beide auf, dass sich die Pumpe so programmieren ließ, dass man eine Unterzuckerung sozusagen ausschließen könne.
Sie werde mit uns eine neue Pumpeneinstellung ausarbeiten, so dass "keinerlei Gefahr" bestehen würde.
Die Basalrate nachts wird reduziert, ebenfalls die Bolusfaktoren tagsüber;
ein 2stündlicher Alarm der Pumpe erinnert Maximilian dann ans BZ messen - und wenn es dann tagsüber hoch ist (über 200), korrigiert er halt.
Wir nehmen die Woche einfach höhere Werte in Kauf, aber so ist es für alle beruhigender.
Zudem kam halt heraus, dass die Lehrkraft meinte, ein Diabetiker müsse zu festen Zeiten bestimmte BE`s essen (so wie es bei uns zu Anfang, vor der Pumpe war). Und das wäre natürlich schwierig gewesen.
Unsere Diabetes-Schwester konnte ihnen auf alle Fälle ihre Sorgen und Ängste nehmen und auf einmal steht seiner Teilnahme nichts mehr im Weg. Zustimmung fand auch mein ständiges telefonisches Ereichbarsein bzw. meine Bereitsacht zu kommen, wenn es nötig sei. (wurde halt leider vorher gar nicht danach gefragt...)
Unsere Diabetes-Schwester kann uns zusätzlich noch eine Ersatzpumpe (programmiert) mitgeben - für alle Fälle halt.
Maximilian wird mir jeden Abend seine BZ-Werte telefonisch durchgeben, mir sagen, wie anstrengend der Tag war und dann entscheiden wir zusammen, ob er vor dem Bettgehen eine Zusatz-BE isst oder ob die temporäre Basalrate reduziert wird.

Es ist echt heute klasse gelaufen und wir sind alle total happy - Maximilian am meisten; er meinte, heute ist wie Weihnachten und Ostern zusammen.
Und ich bin echt froh, dass wir das Ganze jetzt nicht mit Schulamt usw. erzwingen mussten.
Sicherlich wäre das Alles auch einfacher gegangen und den ganzen Kampf inkl. Tränen, Verzweiflung usw. hätte es wirklich nicht gebraucht
- aber Hauptsache er kann jetzt mitfahren.

Und er ist auch total stolz, dass er alleine
mitfahren darf!
... und er hat seine Lehrerin wieder lieb...

Zum Schluss nochmal: Das Kämpfen hat sich gelohnt!!!

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MamaD
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01 Juni 2010 23:00 #38707 von MamaD
Liebe Anja,
habe vergessen, eine Deiner Fragen zu beantworten. Du wolltest wissen, seit wann Maximilian seine Pumpe hat.
Nach einem halben Jahr Diabetes hat Maximilian sozusagen das Essen verweigert, weil er sich nicht unnötig spritzen wollte (hatten da schon auf ein Sofortinsulin umgestellt, um bei den Essenszeiten und -mengen spontaner zu sein). Auch wenn er noch Hunger hatte, gönnte er sich keinen Nachschlag. Deshalb habe ich mich bemüht und gekämpft (tu ich öfters, wie Du siehst) um eine Reha zu bekommen. Wir waren dann im Sommer 2009 in Bad Kösen zur Reha. Dort waren 60 - 70 % der Kinder in seinem Alter mit Pumpe. Unser Standpunkt war damals noch "niemals so ein Fremdkörper immer am Körper und Katheterlegen schon gleich gar nicht...".
Wir waren aber dann offen für die Ratschläge der anderen Reha-Kinder und - Eltern und schließlich ließ sich Maximilian zum Probetragen (Katheterlegen, Pumpe ohne Insulin) überreden. Sofort nach dem Katheterlegen stand für ihn fest, dass er auch so ein Teil will. Er fand es besser, wie bis zu 8 x am Tap mit Pen spritzen. Und er sah auch, dass seine neuen Feunde mit so einem "Ding" trotzdem Fußball spielne konnten.
Während der Reha bekamen wir dann noch unsere Pumpe und sind echt begeistert von dem Teil. Er kann Essen, was und wieviel er will und auch wann er will. Man ist halt viel flexibler! Und unsere Bedenken wegen dem Sport haben sich auch gelöast. Er ist sehr sportlich. Aber mit Bauchgurt klappt es ganz gut und bei einem Punkt-Fußballspiel nimmt er sie ab, so wie auch beim Schwimmen.
Wir haben sie im Moment zwar von der KK noch nicht genehmigt - aber kampflos geben wir die Pumpe nicht mehr her. (Bad Kösen hatte damals vergessen, das Anfangsgutachen bei der KK einzureichen und jetzt stellt sich die KK oder der Mediz. Dienst stur.)
Zu empfehlen ist ein Reha-Aufenthalt mit einer Pumpe schon im Gepäck. Dann wird man in Ruhe auf die Pumpe eingestellt und nimmt alle anderen Vorzüge einer Reha auch gleich mit.
Kann Euch gerne noch mehr Infos zu unserem Pumpenbeginn, Reha usw. geben.
Meldet Euch halt.

LG

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02 Juni 2010 14:22 #38724 von mama_anja
mama_anja antwortete auf Aw: Geht wirklich keine Klassenfahrt?
Liebe Marion,

herzlichen Glückwunsch zu eurem Erfolg. Ich freue mich sehr für euch.

Bei uns lief es wirklich viel menschlicher ab, was die Lehrerin betrifft. Sie ist sich zwar sehr unsicher, war aber von Anfang an bemüht, immer in Tils Sinn zu handeln.

Wir kommen aus Bayern (Erlangen). Ich würde gerne mal Kontakt zu euch aufnehmen. Meine E-Mail lautet anja.wallm@arcor.de , ich kann dann mal meine Telefonnummer durchgeben oder ihr eure(?).

Ich würde mich sehr freuen, von euch etwas zu hören.

LG

Anja

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03 Juni 2010 15:14 - 03 Juni 2010 18:44 #38744 von
Hallo Marion,
also ich kann dich voll und ganz verstehen, findes es auch absolut richtig was du machst und wie du kämpfst und würde es auch bis zum Ende durchziehen. Wir bekamen auch in der Klinik immer wieder gesagt, dass unser Kind nicht anders ist und anders behandelt werden soll als andere.
Besonders das Argument, mit den schweren Wanderungen usw. finde ich ein Witz, sehe darin auch mal wieder die Unwissenheit der Lehrerin, die eigentlich viel zu wenig von dem Thema weiß und sich damit befasst hat und gar nicht weiß wie sinnvoll Sport usw. für Diabetiker ist und sie darin auch nicht anders sind als andere Kinder, wenn alles richtig beachtet wird. Unser Sohn hat z. B. mit Reiten neu angefangen, auch mit Schwimmen klappt es prima, da wird die Pumpe einfach abgenommen und nach ca. 2 Std. wieder angelegt. Ich finde es gerade hier sehr wichtig, wo wir eh schon viel mehr beachten müssen, das die Kinder nicht ausgeschlossen werden. Wer sagt der Lehrerin denn, das nicht bei einem anderen Kind auf so einem Ausflug eine andere Krankheit oder so ausbrechen kann oder es sich verletzt und der Notarzt gerufen werden muss! Davon ist sie nie befreit. Ich finde es auch sehr sinnvoll mit den Schulungen der Lehrer, wir bekamen das auch vor 2 Jahren angeboten, aber die Lehrerin unseres Sohnes ging auch nicht darauf ein.
Ich denke wie Martina, wenn die Wogen sich wirklich nicht glätten sollten, überlege ob nicht evt. ein Klassenwechsel sinnvoll ist.
Ich bin schon gespannt bei meinem Sohn steht wohl nächstes Jahr eine Klassenfahrt an, er kommt nun in die 7.Klasse, wie es dann abgeht und wie sie die Sache bei uns an der Schule sehen. Aufjedenfall weiß ich jetzt schon, dass wir kämpfen werden, wenn es sein muss und er von sich aus nicht zu Hause bleiben wird. Das wäre was ganz Schlimmes für ihn. Auch die Situation nach dem Sport wie du sie beschreibst ist absolut lächerlich, Nichtdiabetiker sind auch oft erschöpft und ko.
Ich drücke dir ganz feste die Daumen und kämpfe weiter, dein Sohn wird dir dankbar sein. Es ist auch ein Witz jemandem ein Zimmer an zu bieten, aber schlafen darf er nicht dort.
Wenn du Lust hast, darfst du mir gerne schreiben, ich bin sehr interessiert wie es weitergeht, denn wir sitzen eh alle im "gleichen Boot". Ich würde mich gerne mit dir austauschen. Meine Email Adresse
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Wir haben damals so für das Thema Pumpe gekämpft, sie wurde uns erst abgelehnt und es hat sich voll gelohnt. Jannik hat sie im August ein Jahr.

lg Siggi ;)
Letzte Änderung: 03 Juni 2010 18:44 von WebAdmin. Begründung: Datenschutz. Mailadresse wird nur angemeldeten Benutzern gezeigt.

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