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Klassenfahrt - Reaktion der Lehrerin beunruhigend

Juli
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Diamant Schreiber
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25 Aug. 2008 15:52 #24917 von Juli
Ich habe hier ja schon einiges gelesen von Lehrern, die keine Verantwortung übernehmen wollen oder sich scheuen, Dia-Kinder überhaupt mitzunehmen.
Gerade erlebe ich das krasse Gegenteil ... aber wohl ist mir jetzt auch nicht in meiner Haut.

Meine Tochter wird am 30.09. für 3 Tage auf Klassenfahrt gehen ... alleine. Soweit - so gut. Im Großen und Ganzen wird sie das auch managen können und wenn die Werte dann halt icht so optimal sind, naja ....!

Die Klassenlehrerin ist jetzt in der 5. Klasse neu und ich habe sie nun beim Elternabend nochmal drauf angesprochen. Meine Dia-Ärztin sagt, es kommt genau auf die Lehrerin drauf an, was die bereit ist zu übernehmen. Das habe ich ihr dann auch genau so gesagt, aber im Laufe des Gesprächs hat sie mehr und mehr für mich merkwürdige Äußerungen gemacht.

Sie kennt sich mit Diabetes offensichtlich überhaupt nicht aus - was ja nicht schlimm und sehr nachvollziehbar ist. Aber irgendwie will sie sich auch gar nicht informieren ... zumindest komme ich nicht soweit zu ihr vor. Ich habe ihr dann von der Aussage meiner Ärztin erzählt, worauf sie meinte, dass ich ja gesagt hätte, mit dieser Notfallspritze könnte man nix falsch machen. Nein, da ist auch eine Beschreibung im Deckel, sage ich, wenn sie das Kind also irgendwo ohnmächtig finden, dann bitte das Ding auch benutzen. "Ach, NUR dann?":silly:
Ich denke, dass Leslie das alleine weitestgehend hinbekommt, aber beim Ausrechnen der Insulinmenge und dem Berechnen der BE´s evtl. mal Hilfe brauchen könnte. Da kam als Antwort "Ach, die muss JEDE Mahlzeit spitzen!" :unsure: Gut - also erklärt, wie das in etwa funktioniert, soweit das in 3 Minuten eben möglich ist! Dann kam die Erklärung der Basal-Rate und dass die bei uns immer um 21.00 Uhr erfolgen sollte. Darauf kam die Frage "Kann Leslie sich das denn alleine spritzen?" Ja natürlich kann sie - sie spritzt ja die Mahlzeiten auch alleine! "Gut! Wenn ich das vergesse, dann soll Leslie mich daran erinnern!" :blink: Höh ... ich dachte eigentlich eher umgekehrt ...??!! :unsure:

Mir war es ja auch wichtig, dass die anderen Kinder informiert sind, z. B. darüber, dass Leslie IHR Pausenbrot essen muss und nichts anderes essen darf/kann in der Schule. Ich fragte nach, ob sie denn mit der Klasse kurz darüber gesprochen hat. "Ja, ganz kurz! Das sind ja 5.-Klässler! Ich habe halt erklärt, dass Leslie keinen Zucker verträgt und etwas trinken muss, wenn sie denn trinken muss!" :woohoo:

Zugegeben - eigentlich hätte ich sofort reagieren müssen! Hab´ ich nicht!
Jetzt weiß ich auch nicht recht, was tun! Ich will ja nicht dramatisieren und ich will ihr auch keine Angst machen, aber die Dame hat irgendwie gar keinen Plan, was da passieren KANN! Im Prinzip ist die Situation im Moment die: Entweder Leslie kommt die 3 Tage alleine klar oder eben nicht. Natürlich - per Handy bin ich immer erreichbar, keine Frage. Auch den Speiseplan finde ich vorher heraus und schaue, dass wir den dann schon zusammen ausrechnen.

Aber es hat mich schon entsetzt, auch weil die Klassenkameraden nicht wirklich informiert sind. Im Falle einer Hypo, also einer, bei der sie sich selbst nicht mehr helfen kann, fällt das den anderen Kindern vielleicht nicht mal wirklich auf! Und der Lehrerin wohl auch nicht!

Jetzt weiß ich nicht so recht, was tun. Meine Freundin meinte, ich soll ihr jetzt mal einfach einen großen Zettel schreiben, auf den ich alles aufschreibe, was zu tun ist, wenn ...! Die Lehrerbroschüre hat sie übrigens schon vor der Ferien von mir bekommen. Ich habe mir auch schon überlegt, ob ich nicht mal in die Klasse gehe und erkläre, was es mit dem Diabetes so auf sich hat. Das will aber meine Tochter nicht ... am besten nicht auffallen, auch nicht, wenn´s wichtig wäre! :dry:
Ich bin im Moment etwas ratlos, wie ich mit der Situation umgehen soll. Oder mache ich mir zu viele Gedanken?

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chrisi03
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25 Aug. 2008 17:14 #24921 von chrisi03
Hallo Juli,
auch meine Tochter war 1/2 nach Diabetesbeginn 5 Tage auf Klassenfahrt. Ich hatte mit der Klassenlehrerin und dem begleitenden Lehrer ein Aufklärungsgespräch. Für`s berechnen der BE`S war Christina alleine zuständig. Mir ging es auch hauptsächlich darum, ob die Lehrer im akuten Notfall bereit sind die Glukagonsprizte zu setzen (Ausflug auf die Insel Neuwerk bei Ebbe zu Fuß hin und dann bei Flut mit dem Schiff zurück). Der begleitende Lehrer hat sich die Notfallspritze erklären lassen und auch darauf geachtet, das Christina im gleichen Bus sitzt (hatten wir leider dieses Jahr bei einem Ausflug anders). Desweiteren hatte ich noch abgeklärt, das Christina zwingend für ihre gespritzten Einheiten essen muß, also wenn das Abendessen ihr nicht schmeckt dann für eine Alternative aus der Küche zu sorgen ist.
Das mit Speiseplan habe ich auch versucht, leider gab es nicht das Abendessen welches bei mit auf dem Plan stand.
Viele Grüße
Andrea

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Marianne
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25 Aug. 2008 17:24 #24922 von Marianne
@Juli:
Unsere KL ist auch in etwa ein ähnliches Kaliber! "Wie, mit der Pumpe muss sie auch noch Blutzucker messen? Das geht doch alles jetzt automatisch!" :ohmy:
Den Hypokit hab ich Meryem garnicht erst mitgegeben. Wäre unnötiger Ballast gewesen. Trotzdem kam sie nach 5 Tagen auf ihren eigenen Füßen wieder aus dem Bus ;) ....man muss den Kinder auch mal was zutrauen. :)

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Richard
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31 Aug. 2008 15:48 #25000 von Richard
Die AGPD hat eine super Broschüre für die Schule herausgebracht, evtl. drückst du einfach die mal der Lehrerin in die Hand.

www.diabetes-kids.de/files/Lehrerinfo150.pdf

Richard

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Marianne
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31 Aug. 2008 21:45 #25003 von Marianne
Richard schrieb:

Die AGPD hat eine super Broschüre für die Schule herausgebracht, evtl. drückst du einfach die mal der Lehrerin in die Hand.

www.diabetes-kids.de/files/Lehrerinfo150.pdf


:D Die habe ich unserer Lehrerin schon vor 2 Jahren in die Hand gedrückt....gelesen hat sie sie vermutlich bis heute nicht. :(

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Juli
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Diamant Schreiber
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03 Sep. 2008 17:08 #25043 von Juli
Yep! Selbstverständlich hat sie die Broschüre bekommen, schon vor den Sommerferien! Gentutz hat´s nicht viel. Ich bin halt schon hin- und hergerissen. Ich will ihr ja keine Angst machen. Aber die Erfahrung zeigt einfach, dass Leslie schon mal eine Zwischenmahlzeit vergisst, wenn sie gerade anderweitig beschäftigt ist oder sowas. Das KANN in die Hose gehen, wenn da keiner gugt - muss natürlich aber nicht.

Ich werde ihr jetzt einfach alles aufschreiben, was ist zu tun wann ... sämtliche Handy- und Telefonnummern und einfach hoffen, dass meine Tochter selbst an alles denkt. Aber ruhige 3 Tage werde ich da sicherlich nicht haben!

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klammerchen
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04 Sep. 2008 00:33 #25046 von klammerchen
Hallo,
mein Sohn ist auch gerade in die fünfte Klasse gekommen. Da wir schon so manch schlechte Erfahrungen in der Grundschule erlebt haben, habe ich das Thema DM gleich am ersten Elternabend angesprochen, da erfahrungsgemäß da noch alle Eltern auch anwesend sind.
Bei uns gibt es auch gleich im Oktober eine dreitägige Klassenfahrt, bei der ich allerdings dabei sein werde. Ich weiß, dass Samuel auch gerne den DM vergisst, also kann ich ihn nicht alleine fahren lassen. Wir haben zum Glück auch die Möglichkeit, uns für solche Dinge immer Zeit zu nehmen und außerdem findet er es toll, wenn Mama mitfährt, noch:) .
Ich kann dir nur raten, dich um einen Gesprächstermin mit allen Fachlehrer zu bemühen, damit die wenigstens bescheid wissen, falls auch mal was in der Schule passieren sollte. Im Gespräch ist es wahrscheinlich ratsam, das ganze etwas dramatischer darzustellen, damit man ernst genommen wird. Als wir noch keinen persönlichen Kontakt mit dem DM hatten, hätte ich ja auch nie gedacht, dass der so kompliziert sein kann.
Ich habe zum Beispiel gleich mal kurz erwähnt, dass bei Bewusstlosigkeit der Notarzt nur noch helfen kann. Die Notfallspritze habe ich nicht für Lehrer vorgesehen. Auf diese Disskussionen möchte ich lieber verzichten.

Wäre es nicht noch möglich, mit auf diese Klassenfahrt zu kommen? Ist doch besser als die drei Tage zuhause zu zittern, ob auch alles gut geht?!
LG, Svenja

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Eli
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04 Sep. 2008 10:16 #25048 von Eli
Hallo Juli,

ich verstehe dich nur zu gut wie du dich fühlst!
Ich denke nicht, dass deine Gefühle etwas mit Überängstlichkeit zu tun haben - wir sind eben informiert, was alles im Ernstfall passieren kann.
Die Lehrer-Erfahrung haben wir in sehr sehr ähnlicher Form gemacht. Leider merke ich auch, dass viele Lehrer sich überhaupt nicht informieren wollen - und diese findet man in erster Linie an den weiterführenden Schulen. Wir haben sogar den Spruch geerntet, dass man dann "so ein Kind" lieber in eine Behinderten-Schule geben sollte.
Dabei wollen wir ja eigentlich nur ein wenig Sicherheit und etwas Unterstützung (evtl. mal eine Kontrolle oder Erinnerung) für unsere Kinder und nicht aus dem Lehrer eine Nanny machen, die ständig hinterher läuft. Ich bin da so enttäuscht, denn ich selbst fahre seit vielen Jahren als Betreuerin in ein Kinderferienlager mit und weiß daher, dass mit ein wenig Verantwortungsgefühl und gutem Willen auch kranke Kinder gut betreut werden können. Ein echtes Armutszeugnis für diese (es gibt ja auch wirklich tolle Ausnahmen) PÄDAGOGEN!!!!

Zur Information der Klassenkameraden bot in unserer Klinik das Diabetes-Team an, eine Dia-Schwester in die Schule zu schicken, die eine Einweisung und kindgerechte Erläuterungen an die Klassenkameraden gab. Auch mein Sohn wollte das natürlich nicht!
Da es aber für ihn unter Umständen lebenswichtig werden könnte, habe ich mich einfach über seinen Willen hinweggesetzt, genauso, wie man das kleine Kind - trotz Gegenwehr- an der Hand über die Straße führt. Natürlich habe ich mit ihm darüber gesprochen und ihm auch erklärt, weshalb mein Entschluss so lautete. An dem Tag, als die Schwester dann in der Schule war, kam er auch nicht gerade mit guter Laune nach Hause - aber da musste er mal durch, schließlich war das eine sehr wichtige Sache. Im Übrigen verflog die Miesepeter-Laune auch recht schnell wieder.
Völlig vertuschen können die "Kleinen" ihre Krankheit ja eh nicht, das geht beim Sportunterricht ja schon los. Bisher gab´s auch noch keine nennenswerten Hänseleien durch seine Klassenkameraden.

Für eine Klassenfahrt sollte man immer schauen, wie stabil die Werte sind, bei Neu-Diagnose wäre ich auch sehr vorsichtig. (Dustin hat die Diagnose seit April, er ist 13, so richtig pubertär-schusselig und vergesslich - und ich bin heilfroh, dass dieses Jahr keine Klassenfahrt statt findet. Im Großen und Ganzen hat er es jetzt halbwegs im Griff, aber Kontrolle benötigt er trotzdem!

Daumendrück
von Yvonne

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Eli
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04 Sep. 2008 10:27 #25049 von Eli
Hab noch was vergessen:

Bei aller noch so guter Erziehung zur Selbständigkeit unserer Dia-Kinder - man trägt trotzdem immer das wenig beruhigende Gefühl des angewiesenseins auf andere -fremde- Leute mit sich herum.

Ich habe mit meinem Sohn bereits erlebt, dass er sich nicht mehr selbst helfen konnte - und wenn dann keiner reagiert.

Sicher kann man sich auch verrückt machen aber mir ist das Motto
"Für alle Eventualitäten gewappnet sein" doch wesentlich lieber als irgendeine Hoffnung und guter Glaube.
(Ich habe gerade wieder von einer befreundeten Straßenbahnfahrerin gehört, dass sie einen "komisch wirkenden Mann" als betrunken eingestuft hat und das auch im Funkspruch an die Rettungseinheit so benannte - leider war er Diabetiker und litt unter einer schweren Unterzuckerung. Sie bereut das zutiefst! Und wo kommt es her - von Unwissenheit. Inzwischen hat sie sich von mir informieren lassen.

Yv.

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laurakord
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04 Sep. 2008 11:10 #25052 von laurakord
Hallo Juli

Hat deine Tochter denn niemanden in der Klasse, den sie schon länger kennt? Mein Sohn hat mir erzählt, dass sein Freund (3. Klasse) letztens zu ihm gesagt hat "hey, du bist so komisch, mess mal Zucker". Hat er dann auch: 31 !!!

Klar, dass ersetzt natürlich nicht eine gut informierte Klassenlehrerin, aber oft reagieren die Freunde der Kinder ganz erstaunlich hilfsbereit.

Ansonsten bleibt dir wohl nur auf dein Kind zu vertrauen und
ihr zuzutrauen, es alleine hinzukriegen. Darf sie denn ein Handy mitnehmen? Wenn es dann was zu klären gibt, kann sie dich ja jederzeit anrufen und ist damit sicherlich besser bedient, als auf die Lehrerin zu vertrauen ....

Lg
Alexandra

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