Schwerbehindertengrad

Hallihallo,
einiges, was oben zum diesem Thema geschrieben wurde, stimmt nach meiner Erfahrung nicht.
Unser Sohn hat mit 13 Diabetes 1 bekommen. Wir haben mit unserer Hausärztin ausführlich über unseren Alltag gesprochen, d.h. nächtliche Kontrollen, immer mal wieder depressive Phasen, Probleme in der Schule etc. Jeder weiß, dass die Belastungen erheblich sind, für die Kinder wie für die Eltern.
Herausgekommen ist eine ärztliche Stellungnahme, die ohne Probleme beim Versorgungsamt zum einem Behinderungsgrad von 60 + H. geführt hat!
Seit drei Jahren nutzen wir die steuerlichen Vorteile, das hat uns monatlich netto rund 100 Euro gebracht (und die Vorteile in ÖPNV und Bahn zusätzlich).
Jetzt ist er 16 und wir haben ein neues Gutachten schreiben lassen. Es läuft natürlich vieles besser, also wird er jetzt einen niedrigeren Grad bekommen. Das Ergebnis haben wir noch nicht.
Was noch wichtig ist: Wir haben für die Realschul-Abschluss-Prüfung einen Nachteilsausgleich beantragt, dadurch bekommt er mehr Zeit für die Bearbeitung der Aufgaben in der schriftlichen Prüfung (wegen häufigerem Messen, ggf. Essen / Trinken, Spritzen etc.).
lg

Um mal anderen Eltern Mut zu machen:

Wir bekamen nach Antrag für unseren Sohn ( Erstmanifestation 2010- mit knapp 4. Lebensjahr) 40% + Merkzeichen H.
Gingen in Widerspruch- wurde abgelehnt. Liegt jetzt seit 2 Jahren vor Gericht. Zuerst kam daraufhin eine Teilanerkenntnis von 50% und heute im Schreiben eine weitere Teilanerkenntnis von 60%.

Es lohnt sich zu kämpfen!
Lg Tina

Hallo, wir sind seit gut zwei Jahren dabei, haben nach 1/2 Jahr den Ausweis beantragt, mit Einreichung der original Tagebücher, das ging ohne Probleme. Nun haben wir den Ausweis verlängert, ist schon hart, wenn man denn Ausweis mit Bild sieht,...manchmal will man es ja nicht wahrhaben...vor allem für meinen Sohn war es erst mal gewöhnungsbedürftig, man kann einem 10jährigen einen SBA nicht verheimlichen, da muß man schonend und offen drüber sprechen,...aber ich hatte mal Widerspruch eingereicht, weil ich gern anstelle der 50% und dem H ein B gehabt hätte, aber das wurde sofort abgelehnt. Kurz darauf hatten wir wieder die Situation: mein Sohn mit Kumpel im Kino, starke Unterzuckerung während der Vorstellung, toll...aber so ist das eben.. ihr habt doch auch alle 50% und H, oder ?? Bei einigen habe ich gelesen, dass ihr 60% habt, wo ist da der Unterschied und wie bekomme ich 60% für ihn? Ich messe auch nachts und fahre oft genug in die Schule, weil z.Bsp. der Pod deaktiviert ist etc..lg

Hi,
Wir haben 60% und ein H, aber ich habe das Asthma von Flo mit angegeben, deshalb die 60 statt 50%.
LG
Tanja

TinaP schrieb: Zuerst kam daraufhin eine Teilanerkenntnis von 50% und heute im Schreiben eine weitere Teilanerkenntnis von 60%.

Es lohnt sich zu kämpfen!
Lg Tina

Hallo Tina,

darf ich fragen, was TEILanerkenntnis bedeutet?

LG Heike

Seit über 2 Jahren erkämpfen wir vor Gericht eine richtige Einstufung nach dem Grad der Behinderung für usneren Sohn.

Vor dem Verfahren haben wir gerade einmal 40% mit H erhalten. Als das dann vor Gericht ging, kam zuerst die Gegenpartei ( Versorgungsamt) zu dem Teileingeständnis von 50%. Doch wir gaben uns damit nicht zufrieden.
Unser Sohn hat starke Schwankungen die sich nicht einstellen lassen. Hinzu kommt seit der Erkrankung eine Inkontinenz. All das muss darin berücksichtigt werden.
In der Schule hat der Kleine aufgrund der starken Schwankungen einen Schulhelfer erhalten. Doch dem Versorgungsamt ist das egal.

Wir haben auf eine Erhöhung geklagt und dem Erhalt des Buchstabens B.
Wir benötigen in der Schule und im Hort eine Zusatzbegleitung. genau dafür ist auch dieser Buchstabe. Unser Sohn könnte sonst nicht an den Ausflügen, Veranstaltungen etc. teilnehmen.

Nun kommt nach 2 Jahren die nächste Teilanerkenntnis von 60 %.

Das heißt, sie erkannten plötzlich von allein mehr an und möchten das Verfahren damit schließen. daher Teilanerkenntnis. denn den Buchstaben B verweigern sie nach wie vor. Sonst hätten wir das Verfahren schließen können.
Nun geht es weiter.

PS: Bis heute hat sich nicht ein einziger Gutachter unseren Sohn angesehen. Es urteilen Versorgungsärzte die sonst nur Erwachsene begutachten. Hier in unserem Fall ist es eine Gefäßchirurgin!

Liebe Grüße von Tina

Nachtrag zu meinem Beitrag oben vom Januar 2013:
den Unterschied zwischen den 50 und 60% machten vor allem die psychischen Probleme aus: also Depressionen, Konzentrationsprobleme u.ä.
Jetzt ist er 17 Jahre alt und hat 40%, weil die psychischen Probleme weitgehend weggefallen sind und er relativ gut mit seinem Diabetes-Management zurechtkommt. Wir haben das so akzeptiert (hätten sonst Widerspruch einlegen müssen).
lg