Grad der Behinderung

Hallo,
das ist bestimmt nicht übertrieben. Unser RA hat Kopien einiger Seiten des Diabetestagebuchs haben wollen und außerdem nachgefragt , welche "Belastungen, Umstände, Aufwände" wir so haben. Leider hat das bis jetzt nichts gebracht, aber wir klagen jetzt in 1. Instanz. Aber auf jeden Fall dürfte es unterstützend sein und jedes Amt entscheidet ja anders.Ich würde aber nicht nur den Alltag mit erwähnen sondern auch die vielen besonderen Situationen wie Klassenfahrten, Sportfeste, Geburtstage, Krankheiten usw. Viel Erfolg !
Gruß Geige

Hallo Geige,ja werd ich auch so machen.LG Birgit

Mic69 schrieb:

Hallo Gottwald,

im Allgemeinen hast du Recht, was die Einstufung des GdB betrifft.

Beim Diabetes ist es jedoch anders. Da richtet sich die Einstufung des GdB allein nach den Werten.

Diabetes, stabil bis mäßig schwankend: GdB 30 - 40
Diabetes, instabile Stoffwechsellage einschließlich gelegentlicher schwerer Hypoglykämien : GdB 50

Gruß
Mic

Ganz so kann man es nicht sagen:

Meine Tochter (8 1/2 Jahre bei Diagnose) hat gleich 50 % mit H bekommen.

Der Sohn meiner Cousine (13 Jahre) hat nur 40 % zugesprochen bekommen!!!
Beides Versorgungsamt Verden!

Und der Junge hat verdammt schlechte HB1AC-Werte (fast immer über 10), trotzdem sitzt da wohl so eine sture Beamtin, die trotz Einspruch nicht von den 40 % abläßt!

Jetzt wird er noch auf ADS getestet (hat die typischen Hypoaktivitätssymtome) und dann gibt es ja wohl keine Diskussion mehr!

Unser Sohn (11 Jahre) hat ADS mit Hypo und Leserechtscheibstörung (LRS), 5. Klasse Realschule und hat jetzt auch 50 % zugesprochen bekommen!

Ist es vielleicht nach Laune?

L. G. Silvia

Hallo Silvia,

nach Laune ist es wohl kaum.

Der HB1AC-Wert läßt grundsätzlich keine Rückschlüsse auf häufige Hypos zu. Bei einem Wert von über 10 ist eher von weniger Hypos auszugehen.

Wichtig ist ein Tagebuch zu führen, in dem die Messungen dokumentiert sind. Wenn die erheblich schwanken, dann ist die Wahrscheinlichkeit "50" zu bekommen höher. Wenn die andauernd hoch sind, dann ist das zwar übel, aber kein Zeichen für stark schwankende Werte, was grundvoraussetzung sein sollte.

Gruß
Mic

Hallo Mic,

Tim ist oft auch so unterzuckert das er nur noch schreit und heult und sich eine ganze Tüte Süßigkeiten reinstopft!

Leider ist er mitten in der Pubertät und schreit seine Eltern bei Vorwürfen nur an: "Kann euch doch egal sein wenn ich sterbe!" "Ist doch mein Leben!"

Sie gehen jetzt ganz behutsam mit ihm um und es ist ein wenig besser.
Aber es kommt ganz oft vor das er einen ganzen Tag garnicht mißt und nur fürs Essen spritzt.

In den Herbstferien war er eine Woche im Kh (quasi als "Erziehungsmaßnahme") hat aber auch nicht viel gebracht!
Nicht mal die Verlockung der Pumpe motiviert ihn!

Meine Cousine ist oft sehr verzweifelt!

Und den Antrag auf SbA haben sie auch gleich bei der Diagnose genau wie wir gestellt!??

Ist doch komisch, oder?!

Das Tagebuch führt meine Cousine für ihn!

Hi,

der Grad der Behinderung wird von einem Gutachter des Versorgungsamtes festgestellt. Nicht von der "Beamtin", die im Büro sitzt. Ich möchte hier aber niemanden angreifen oder verteidigen.

Es ist so, dass es bei uns im Bremener Versorgungsamt so läuft, dass der GdB nach der jetzt aktuellen Versorgungsmedizin-Verordnung festgestellt wird.

Nachzulesen hier: www.bmas.de/portal/33270/property=pdf/k7...smed__verordnung.pdf

Ich kann mir nicht vorstellen, dass dir den Grad auswürfeln. Es ist halt leider so, dass Gutachten immer auch subjektiv sind. Leider gibt es keine eindeutige Regelung wann es die SB-Eigenschaft gibt und wann nicht. Daher kommt es immer wieder zu Ungerechtigkeiten, die man sich aber nicht gefallen lassen muss. Derzeit ist das Einlegen der Rechtsmittel im Sozialverfahren noch kostenlos. Von daher steht einer Klage bei erfolglosem Widerspruch nichts im Wege.

Ich bin diesen Weg auch gegangen und habe nach fünf (!) Gutachten mein Ziel erreicht. Hartnäckigkeit zahlt sich aus, auch wenn es sehr langwierig und nervenaufreibend ist.

Gruß
Mic

Hallo Allerseits,

ich habe auch 2007 50% für mich beantragt und nicht bekommen (40% hatte ich schon). Der Widerspruch wurde abgelehnt und so blieb mir nur die Klage. Ich bin Mitglied im VDK geworden und die haben den ganzen Aufwand übernommen. Der Rechtsanwalt meinte aber, vor Gericht muß ich glaubhaft machen, warum ich der Meinung bin, 50% wären angemessen.Im Gerichtssaal hat er mir kaum helfen müssen, denn ich habe der Richterin glaubhaft gemacht, dass nicht alleine die BZ-Werte oder die "schweren Hypoglykämien" ( was eigentlich reine Definition die schwere ausmacht)eine Rolle spielen, sondern der ganze Aufwand im alltäglichen Leben mit messen, rechnen...etc.Das hat die Richterin auch eingesehen und hat sich auf ein weiteres Urteil bezüglich " Aufwand" bezogen und das Versorgungsamt verurteilt, mir den GdB mit 50% festzustellen. Das war am 09.06.2009.
Wie gesagt der ganze Schriftverkehr, Klage einreichen usw. hat der Anwalt der VDK getätigt.Sogar den Behindertenausweis hat er für mich beantragt. Ich kann`s nur empfehlen.

Gruß

Edith

Hallo an alle,

mein Sohn war 2,5 Jahre, als er an DM1 erkrankt ist. Wir hatten kein Problem, er bekam sofort 50%. Die Frau vom Sozialdienst des Krankenhauses meinte auch, daß wir erst 40% bekommen werden, aber es kamen gleich die 50% und das H. Muß sagen, war auch sehr überracht, daß das gleich auf Anhieb ging.

LG

Dani

Hallo,

auch bei uns war es so, dass Louisa sofort 50% und H bekommen hat, ohne Streiterei, war auch sehr erleichtert.
Wir wohnen übrigens in Bayern, Mittelfranken und in der Klinik damals in Nürnberg wurde uns gesagt, dass sie sich sehr für ihre Patienten einsetzen. Der Wortlaut war: Sagen Sie sofort Bescheid, wenn Sie keine 50 erhalten, wir haben hier Leute, die dann mit den zuständigen Leuten reden und sehr überzeugend sein könnnen. Vielleicht wussten die Mitarbeiter vom Amt das schon.

VG Heike

Hallo ,

ich bin fassungslos ,daß manche hier echt kämpfen müssen ,
um den zustehenden GdB von 50% und das H anerkannt zu bekommen.
Meine Tochter hat jetzt seit 6 Jahren Typ 1 und wir haben direkt 4 Wochen nach Antragsstellung das OK bekommen.
Ausschlaggebend ist doch ,daß es sich bei uns um Kinder handelt und der Diabetes da echt unberechenbar ist. Da gibt´s ,wenn man Glück hat Monate ohne schwere Hypos und dann wieder eine Woche ,in der das Kind von Bewußtlosigkeit bishin zu Krampfanfällen alles zeigt ,was möglich ist.
Wir haben den GdB von 50% und das H erstmal sicher bis ,Lea 16 ist und dann fällt auch erstmal nur das H weg.
Ich wünsche euch viel Glück und gute Nerven und rate euch ,da dran zu bleiben.Wenn man schon mit dieser Krankheit leben muss ,sollte man alles mitnehmen ,was einem zusteht