Skip to main content

Werde unser Facebook Fan

Hypo

Joa
Benutzer


Diamant Schreiber
Diamant Schreiber

Beiträge: 1111

Daten zum Kind:
Geschlecht:
Geburtsjahr:
Therapieform: CSII (Insulinpumpentherapie)
Private Nachricht
03 Juni 2014 20:11 #91749 von Joa
Joa antwortete auf Hypo

JarisMama schrieb: .Das hört sich für mich schwer nach einer Upregulation an.

.
.
Wenn es gestattet ist, erlaube ich mir den Begriff "Upregulation" ein Bisschen näher zu erläutern.

Alle Rezeptoren für Hormone im Körper besitzen die Eigenschaft, dass sich ihre Anzahl an die Menge "ihres" Hormons anpasst. Zwangsläufig und immer.

Wenn sich die Menge des Hormons erhöht, geht die Anzahl der Rezeptoren zurück. Dazu sagt man, dass die Rezeptoren down-(Anzahl nach unten) reguliert werden.

Sinkt die Menge des zugehörigen Hormons ab, dann erhöht sich automatisch die Menge der Rezeptoren für dieses Hormon. Dazu sagt man, dass die Rezeptoren up-(Anzahl nach oben) regulieren.

So werden die Zellen vor Unter- oder Überversorgung durch Schwankungen der Hormonspiegel geschützt und ein biologisches Gleichgewicht wird gesichert.

Für den Insulinrezeptor gilt, dass die Bandbreite der Regulation ein Verhältnis von 1:4 umfasst.

Die genetisch vorgegebene größtmögliche Rezeptorenzahl (maximale Upregulation) kann durch hohe Insulinmengen bis auf 1/4 ihrer Zahl herunterreguliert werden. Entsprechend ändert sich die Insulinempfindlichkeit und somit auch der Insulinbedarf.

Große Mengenveränderungen bewirken eine merkliche Anpassung der Rezeptorenzahl schon nach einem Tag. Kleine Veränderungen machen sich nach 2 bis 3 Tagen bemerkbar.

Wer das mal gezielt beobachtet, am Besten anhand der Tagesgesamtdosis (englisch TDD abgekürzt, Total Daily Dose)kann die Realität der Regulation auch verfolgen.
Wer dieses Verhalten kennt weiß dann, worauf zu achten ist und kann die Insulinversorgung vorausschauend entsprechend anpassen, wenn der Verlauf der (insbesondere Nüchtern-)Werte anzeigt, dass die Rezeptorregulation auf die Entwicklung des Blutzuckers Auswirkungen zeigt.

Eine eingehendere Darstellung der Rezeptorregulation und Regeln zur Anpassung des Insulins an dieses Geschehen findet sich in der Leseprobe zu dem Buch von Dr. Teupe.

Gruß
Joa

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.





Beiträge: 0

Daten zum Kind:
Geschlecht:
Geburtsjahr:
Therapieform:
04 Juni 2014 14:25 #91771 von
antwortete auf Hypo
Sorry, ich war ein bisschen in Eile, aber Joa hat ja alles erklärt. Für unseren Alltag ist das fast das Wichtigste was im Teupe-Buch drin steht. Da Jari einen Waldkindergarten besucht, haben wir diese starken Bedarfs-Schwankungen nicht nur im Sommer und Winter sondern in/nach jeden Ferien.
Durch Downregulation geht der Insulinbedarf in den Ferien relativ schnell hoch (schon nach 2 Tagen). Die Up-Regulation (wenn der Kindergarten wieder begonnen hat) dauert meist 2-3 Wochen. Wir liegen meist bei +20% (Basal und Bolus) und dann entsprechend wieder -20%. V.a. die Up-Regulation kann eine beängstigende Dynamik entwickeln, denn obwohl man vielleicht schon Insulin entzieht, gehen die Blutzuckerwerte weiter runter. Auch hier kann ich nur Werbung für Teupes Schema machen, es funktioniert komischer Weise besser entweder Bolus oder Basal, in der von ihm angegebenen Höhe zu entziehen, als halt einfach pi mal Daumen bisschen Basal und bisschen Bolus (selbst wenn in der Summe das gleiche rauskommt).
Ganz extrem sieht man die Up-Regulation beim Fasten oder Nichts-Essen (wir hatten mal einen Infekt ohne Erbrechen oder Durchfall bei dem Jari einfach nichts essen wollte), innerhalb eines Tages hat sich die TDD halbiert und es hat (nachdem er wieder normal gegessen hat) fast 2 Wochen gedauert bis wir wieder bei den alten Faktoren/alten Basalrate waren.
Gruss, Lena

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.

Moderatoren: WebAdminEgonManholdmibi74Wenkemarielaurin
Ladezeit der Seite: 0.396 Sekunden