JarisMama schrieb: .Das hört sich für mich schwer nach einer Upregulation an.
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Wenn es gestattet ist, erlaube ich mir den Begriff "Upregulation" ein Bisschen näher zu erläutern.
Alle Rezeptoren für Hormone im Körper besitzen die Eigenschaft, dass sich ihre Anzahl an die Menge "ihres" Hormons anpasst. Zwangsläufig und immer.
Wenn sich die Menge des Hormons erhöht, geht die Anzahl der Rezeptoren zurück. Dazu sagt man, dass die Rezeptoren down-(Anzahl nach unten) reguliert werden.
Sinkt die Menge des zugehörigen Hormons ab, dann erhöht sich automatisch die Menge der Rezeptoren für dieses Hormon. Dazu sagt man, dass die Rezeptoren up-(Anzahl nach oben) regulieren.
So werden die Zellen vor Unter- oder Überversorgung durch Schwankungen der Hormonspiegel geschützt und ein biologisches Gleichgewicht wird gesichert.
Für den Insulinrezeptor gilt, dass die Bandbreite der Regulation ein Verhältnis von 1:4 umfasst.
Die genetisch vorgegebene größtmögliche Rezeptorenzahl (maximale Upregulation) kann durch hohe Insulinmengen bis auf 1/4 ihrer Zahl herunterreguliert werden. Entsprechend ändert sich die Insulinempfindlichkeit und somit auch der Insulinbedarf.
Große Mengenveränderungen bewirken eine merkliche Anpassung der Rezeptorenzahl schon nach einem Tag. Kleine Veränderungen machen sich nach 2 bis 3 Tagen bemerkbar.
Wer das mal gezielt beobachtet, am Besten anhand der Tagesgesamtdosis (englisch TDD abgekürzt, Total Daily Dose)kann die Realität der Regulation auch verfolgen.
Wer dieses Verhalten kennt weiß dann, worauf zu achten ist und kann die Insulinversorgung vorausschauend entsprechend anpassen, wenn der Verlauf der (insbesondere Nüchtern-)Werte anzeigt, dass die Rezeptorregulation auf die Entwicklung des Blutzuckers Auswirkungen zeigt.
Eine eingehendere Darstellung der Rezeptorregulation und Regeln zur Anpassung des Insulins an dieses Geschehen findet sich in der
Leseprobe zu dem Buch
von Dr. Teupe.
Gruß
Joa