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Ab wann im Unterzucker?

Aca



Junior Schreiber
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01 Apr. 2023 08:17 #121128 von Aca
Aca antwortete auf Ab wann im Unterzucker?
Hallo ,
also am Anfang war ich auch davon infiziert möglichst bei 95 -100% zu liegen . Ist natürlich toll 
aber Quatsch 
Ich habe die Geräte so eingestellt das diese ab 4,9 Alarm geben und ich korrigiere damit er ( 6 Jahre ) nicht sooft in die unterzuckerung fällt 
Und ab 10 gibt das Gerät dann für überzuckernd den Alarm ab .

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S123
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01 Apr. 2023 23:36 #121148 von S123
S123 antwortete auf Ab wann im Unterzucker?
[justify]Hey DB,
 ich finds toll, dass du so offen über die innereheliche Konfliktlage berichtest. Ich kann dir gerade nicht auf die Frage antworten, was wann und in welcher Stärke ein Hypo im Körper beschädigt. Aber ich habe ein paar rhetorische Fragen.
Kann es sein, dass das Kernproblem deiner Frau woanders liegt? Versucht sie 95% zu erreichen, weil es ihr schwerfällt zu akzeptieren, dass es eine f*** willkürliche Krankheit ist, die sich nicht kontrollieren lässt? Ist sie in anderen Dingen sehr fleißig und ehrgeizig? Beschäftigt sie sich viel mit dem Dia und der Care-Arbeit und hat viele Momente von Frust und fühlt sich als Gefangene ihrer Umstände und erlebt wenig breitenwirksame Erfolgserlebnisse? Ist es möglich, dass sie schlicht überfordert ist und deswegen ein bisschen auf dich projiziert, weil sie sonst niemanden hat an den sie ihren Ärger, ihre Angst, ihr Ausgeliefertsein adressieren kann? Und mit „überfordert“ meine ich nicht das sie zu bleed oder nicht willens genug oder zu abgelenkt ist,  sondern dass es ihr wirklich über den Kopf wächst? Hat sie genug Auszeiten? Also wirkliche Auszeiten, in denen sie sich in andere Dinge vertiefen kann und danach nicht wieder die Therapie übernimmt und erstmal doppelte Arbeit leisten muss, um die Therapie wieder halbwegs gerade zu ziehen? Wie hast du ihr früher Leichtigkeit gegeben und sie an Gelassenheit erinnert?  Nimmst du sie ernst, wenn sie sagt, dass ihr die Werte zu krass waren? 

Vergesst nicht, dass an euch krasse Anforderungen gestellt sind und dass es diese Sachzwänge sind, die euch so viel abverlangen.

viele warme Grüße !!
[/justify]

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mibi74
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02 Apr. 2023 08:32 - 02 Apr. 2023 09:21 #121151 von mibi74
mibi74 antwortete auf Ab wann im Unterzucker?
Hallo zusammen, das ist ein ganz schön schwieriges Thema. Wo fängt der Wahn der Selbst- oder Fremdoptimierung an und wo hört er auf?
Wo ist die Grenze zwischen Entfaltung und Kontrollzwang?

Bei jüngeren Kindern sind überwiegend die Eltern in der Pflicht und ich kann es verstehen, wenn dann eigens gesteckte Ziele als Versagen definiert werden, wenn man sie nicht erreicht. Die Technik machts möglich, dass alles gemessen, dokumentiert und ausgewertet werden kann.
Man kann die Kinder förmlich auslesen. Das hat bei Diabetes Vorteile, aber auch leider Nachteile. Würden wir das von uns selbst auch wollen? So kontrolliert zu werden? Mit Sicherheit nicht!

Ich vergleich das bei Frauen gerne mit ihren Zyklus. Man stelle sich mal vor, der Mann oder das Kind schreit im Beisein anderer Menschen: "Mama hat ihre Tage. Es ist der zweite Tag und es blutet so dolle, dass sie ..." Ich bin mir sicher, dass das Mama nicht so dolle finden würde. 

Man muss den Zeitpunkt zum Absprung finden und langsam loslassen. Meistens signalisieren die Kinder sehr deutlich, wenn sie mehr Privatsphäre haben wollen und das Recht, durch ihre Fehler zu lernen. Ich wünschte, es gäbe ein Rezept dafür, aber leider muss jeder seinen eigenen Weg finden, wie er die Persönlichkeit seines Kindes in die Unabhängigkeit schickt.
Aus eigener Erfahrung kann ich dazu nur sagen, loslassen fällt nicht leicht. Und Blutzuckerwerte eigenen sich ganz hervorragend, um den Eltern demonstrativ die Tür vor der Nase zuzuschlagen. 

Außerdem besteht stets die Gefahr, dass man ... wie soll ich das sagen ... Mein-Kind-macht-mir-nur-Freude-Eltern auf den Leim geht.
Den angeblich perfekten Eltern. Die alles im Griff haben und nie Müde werden zu erzählen, dass Chantale-Jacqueline oder Jan-Christopher-Otto ja auch so tolle Kinder sind. Fleißig in der Schule. Machen keine Arbeit. Lernen im Schlaf und, und, und. Es weckt in mir Heiterkeit und auch ein beträchtliches Maß an Aggressionen, weil das Leben, die Kindererziehung und ihr Heranwachsen niemals ohne Probleme ablaufen. Pubertät bedeutet Reibung. Bedeutet sich streiten, mit Türen knallen, sich versöhnen, sich zu verstehen und missverstehen. Es bedeutet Kontrollverlust und sich als Eltern wieder selbst neu zu finden. Anzuerkennen, dass man nicht perfekt ist. Tochter Marie-Luise eine Zicke und Drache sein kann und Sohn Otto ein Elefant im Porzellanladen.

Mein Sohn ist jetzt 17 Jahre und die Tochter wird 14 Jahre. Stundenweise herrscht hier eine Mein-Kind-macht-mir-nur-Freude-Stimmung. Aber es gibt auch Tage, da ist nur Stimmung.

In diesem Sinne hilft nur den Tatsachen ins Gesicht schauen. Keiner ist perfekt und am wenigsten die, die es einem weismachen wollen. Man kann ja im Kreis sitzen und sich gegenseitig hochleben lassen oder sich einfach nur auskotzen, wenn es mal nicht so läuft.

LG Michaela

 
Letzte Änderung: 02 Apr. 2023 09:21 von mibi74.

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Sie1986
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18 Apr. 2023 08:58 #121313 von Sie1986
Sie1986 antwortete auf Ab wann im Unterzucker?
Also das klingt alles sehr anstrengend.  Als Hinweis: ein 2. BZ Messgerät muss noch niemals verschrieben werden bei Kindern unter 18. Einfach den Hersteller anschreiben und um ein weiteres bitten. Die machen die Kohle mit den Teststreifen und manchmal schicken die auch ein 3. Oder einfach etwas warten und dann ist eins "kaputt" und es wird ersetzt.   Das deine Frau möglichst beste Werte für euer Kind möchte, ist an sich nachvollziehbar. Es auf Biegen und Brechen zu erzwingen, dafür die Beziehung aufs Spiel zu setzen und dem Sohn dadurch ein halbwegs normales Leben zu nehmen, ist nicht schön. Hast du ihn mal gefragt, wie er die Klassenfahrt mit Mama empfunden hat, die andauernd an ihm rumschraubt? 

Vielleicht ist das ein Weg, die Mama etwas zur Einsicht zu bringen - wenn es den Sohn auch belastet. Falls es so ist, (kannst ja mal vorsichtig anfragen) vielleicht kann ja Sohnemann einen kleinen Brief an Mama schreiben, was ihn stört und er sich wünscht. Wie/wann er einen Unterzucker behandelt haben möchte und wann er sich schlecht fühlt. In dem Alter haben die Kinder häufig ihre eigenen Wünsche und Vorstellungen und er kann schon vieles verstehen, was den Diabetes angeht. Wieviel Gramm KH ist halt von Situation und Empfindlichkeit gegenüber KH und Insulin abhängig. Bei einem Wert von 4,2 reicht bei unserem 3-Jährigen manchmal ein einzelnes Gummibärchen aus, um ihn auf 6-7 zu bringen. Wenn euer Sohn 10 ist, kann er wohl schon gut einschätzen, ob er einfach nur niedrig ist oder ob er sich nicht gut fühlt. 

Unser Kinderdiabetologe beteiligt die Kinder ab Grundschulalter in den Gesprächen und lässt sie ihre Meinung äußern. Es geht ja schließlich um ihren Körper. Wenn der Tag mit dem UZ und deinem Umgang dazu für ihn ok war, dann ist doch alles gut. Dann hat deine Frau in dem Moment das Problem. Anscheinend aber hat sie mehrere Probleme und sollte erstmal an sich selber arbeiten. Vielleicht kann euer Sohn dazu den Anreiz bieten, denn irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem er wahrscheinlich richtig dicht macht und das Verhalten deiner Frau da gut Zündstoff für geben wird. 

Hohe Werte sind nicht schön, aber es geht um Langzeitfolgen. Nur weil man mal ein paar Stunden höher ist (ohne Ketone), dann ist das zwar nicht toll, aber das kann der Körper normalerweise gut weggestecken. Früher haben die nur alle paar Stunden gemessen oder dann, wenn die Kinder sich komisch gefühlt haben vor der Sensorzeit. Unterzucker sind tatsächlich schlimmer, der Körper leidet sofort, die Organe geraten in Panik. Aber wann ist der Unterzucker? Das empfindet jeder etwas anders und sollte von eurem Sohn kommuniziert werden. Eine Freundin mit Typ1 ist super drauf, wenn sie bis 3 ist. Erst unter 3 geht's ihr schlecht. Ihr Sohn ist empfindlich und sie schaut, dass er nicht unter 5 kommt - er merkt auch schnell abfallende Werte sehr extrem. Jeder ist da etwas individuell. 

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