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Wertr ab 300 vor dem Sport- Was macht ihr??

EgonManhold
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08 Juni 2008 16:02 #23277 von EgonManhold
Hallo,

@Klaus: mit BZ von 1000 mg/dl (56 mmol/l) noch zu Fuß in die Klinik gehen, ist eher unwahrscheinlich, da ein solch hoher BZ (auch ohne Ketoazidose) die Hirnfunktion doch sehr beeinträchtigt!

Marianne hat schon ganz gut beschrieben, wie es ohne Insulin durch Sport (= jede körperliche Aktivität) zu noch höherem BZ und vermehrt Ketonkörpern kommt.
Das gefährliche ist eben, dass unter "Sport" die Körperzellen (Muskelzellen) vermehrt nach Enegie schreien. Dadurch wird zunächst die Glukoseabgabe aus den Speichern gefördert, d.h. der BZ steigt noch weiter an. Aber auch bei hohem BZ kann die Glucose bei Insulinmangel nicht als Energielieferant in die Muskelzellen gelangen.
Wenn unser Gehirn dann mitbekommt, dass die viele Glucose den Muskelzellen nicht hilft, will der Körper über Fettabbau Energie gewinnen. Zu diesem Fettabbau ist aber u.a. auch Insulin notwendig, welches ja aber z.Zt. nicht vorhanden ist. Dadurch wird das Fett nur unvollständig abgebaut, was dann zu dem sauren Stoffwechselzwischenprodukt Keton führt.

Folge des Ganzen: steigender BZ und Ketoazidose.

Das akut gefährliche ist dann die Ketoazidose = die Übersäuerung des Blutes, mit massiver Elektolytverschiebung.
Ein Aspekt davon ist ein massiver Kalium-Verlust. Kalium(K) ist für jede Muskeltätigkeit unbedingt erforderlich. Ohne K keine Muskeltätigkeit. Das Herz ist auch ein Muskel - und benötigt zum funktionieren (schlagen) Kalium. Bei fehlendem K kann es also zum Herzstillstand kommen.

Ich hoffe, meine Ausführungen stürzen euch jetzt nicht in große Ängste. Bei Beachtung einiger Regeln, kommt es nicht zu einer massiven Ketonbildung, d.h. auch, es kommt nicht zu einer Ketoazidose.

Wenn doch:
Wenn man zu Beginn einer Ketoazidose sofort ausreichend Insulin gibt (Normalinsulin / kurzwirkende Insulinanaloga) kann man sie auch zu Hause in den Griff bekommen. Zu jeder Typ 1 - Diabetesschulung, insbesondere ICT- und Pumpenschulung gehört ein Abschnitt, in dem man lernt, wie mit solch einer Situation umzugehen ist; d.h. in welchen Abständen wann wieviel Insulin zu geben ist, wann/wie oft der BZ zu messen ist usw.

Noch ein Hinweis:
Eine Ketoazidose macht sehr schläfrig, d.h. auch ein älterer Mensch (= aus dem Kindesalter heraus)darf in solch einer Situation nicht alleine sein/bleiben, da er nicht in der Lage ist, die notwendigen BZ-Messungen und Insulininjektionen durchzuführen. Sondern er schläft einfach ein, ohne sich dagegen wehren zu können.

Auf der sicheren Seite ist man bei einer Ketoazidose (+++ fach Keton/Urin, Bewußtseinseintrübung) in einem Krankenhaus mit Intensivstation. Eine Übersäuerung können die immer behandeln. Ich will damit sagen: es muss keine Klinik mit spezieller Diabetesabteilung sein.

Gruß, Egon M.

Achtung: Mein Beitrag / meine Antwort ist meist nur eine Kurzfassung und kann daher i.d.R. nicht alle möglichen Aspekte zu dem jeweiligen Thema berücksichtigen.
Häufig geben meine Beiträge nicht meine persönliche Meinung wieder, sondern beruhen auf Tatsachen bzw. fachlich anerkannte Meinungen....

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Marianne
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09 Juni 2008 11:49 #23287 von Marianne
@Egon:
Wir hatten beides schon. 1 x selbst geschafft, 1 x einen Tag Kllinikaufenthalt, da Meryem auch nichts mehr bei sich behalten hat. Da waren auch die Blutketone bei 2,6 mmol/l, beim 1. mal bei 1,3 oder so ähnlich. (einmal war der Katheter abgerissen, und sie hat es nicht gemerkt, beim 2. Mal vermutlich Katheterverschluss in der Nacht)

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DraudE
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09 Juni 2008 14:13 #23295 von DraudE
Marianne schrieb:

Ketone bei hohen BZ-Werten enstehen durch die Gluconeogenese der Leber, weil Insulin fehlt - aus welchem Grund auch immer. Dummerweise sind die Ketone an der Entstehung der diabetischen Ketoazidose beteiligt und da die Leber ja beim Sport + Insulinmangel immer mehr Glucose aus Fettgewebe mit diesem "Abfallprodukt" bereitstellt (du hast sicher gelernt, dass ohne Insulin die Glucose nicht im Muskel ankommt) besteht die Gefahr einer Stoffwechselentgleisung + Koma.
Mein persönlicher Rat an dich: such dir einen anderen Diabetologen und versuche, nochmal eine Schulung zu bekommen!


das mit dem Diabetologen hat sich geklärt, wir werden zu einem anderen gehen. Zwar sagt meine Kinderärztin, dass das kein Diabetologe ist aber in den Gelben Seite usw. steht das überall. :S auf jedenfall gehen wir da einfach hin :P

:blink: noch ne Schulung? muss ich dann wieder 2 wochen oder so im Krankenhaus leigen oder kann man die auch von zu Hause aus machen?

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EgonManhold
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09 Juni 2008 15:18 #23298 von EgonManhold
"Pumpenträger" sind grundsätzlich gefährdeter eine Ketoazidose zu bekommen, als ICTler. Wenn das Basalinsulin gespritzt wird, kann in dessen Wirkzeitraum eine Ketoazidose nicht auftreten. Relativ bald nach "Pumpenstop" (egal ob Verschluss, Loch im K. oder Abriss) aber schon. Wie schnell, ist u.a. von der Insulinart in der Pumpe und der zuletzt gelaufenen Basalmenge abhängig.

Gruß, Egon

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EgonManhold
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09 Juni 2008 15:21 #23299 von EgonManhold
@DraudE:

Es gibt auch ambulante Schulungen in Arztpraxen und Kliniken.
Musste halt mal nachfragen.

Gruß, Egon

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laurakord
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10 Juni 2008 11:32 #23305 von laurakord
Wenn man die vielen Aufrufe dieses Themas betrachtet, stelle ich fest, dass ich nicht die einzige bin, die bei dem Thema Ketone Info-Bedarf hat. Leider habe ich in meinen Büchern nicht viel hierzu gefunden. Fakt ist aber, dass Ketone ein Thema ist, das man sehr ernst nehmen muss. Ich hatte meine Wachsamkeit diesbezüglich über die Jahre irgendwie etwas einschlafen lassen ... Bin aber jetzt wieder hellwach!:blush:

Alexandra

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Marianne
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11 Juni 2008 07:56 #23332 von Marianne
DraudE schrieb:

:blink: noch ne Schulung? muss ich dann wieder 2 wochen oder so im Krankenhaus leigen oder kann man die auch von zu Hause aus machen?


Du kannst dich auch selbst "schlaulesen", wenn du keinen brauchst, der die das aller zusätzlich erklärt. Mein Wissen über DM kommt zu 90 % vom selbst lernen (über www und Fachbücher), nur zu 10 % von der Schulung in der Klinik.
Und ein guter Diabetologe wird dir in den Terminen noch was beibringen können ;)

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Marianne
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11 Juni 2008 07:57 #23333 von Marianne
laurakord schrieb:

Wenn man die vielen Aufrufe dieses Themas betrachtet, stelle ich fest, dass ich nicht die einzige bin, die bei dem Thema Ketone Info-Bedarf hat. Leider habe ich in meinen Büchern nicht viel hierzu gefunden. Fakt ist aber, dass Ketone ein Thema ist, das man sehr ernst nehmen muss. Ich hatte meine Wachsamkeit diesbezüglich über die Jahre irgendwie etwas einschlafen lassen ... Bin aber jetzt wieder hellwach!:blush:

Alexandra


Ich hatte nach der einen Nacht Glück, dass Meryem morgens überhaupt noch aufgewacht ist :unsure:

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petramaus
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11 Juni 2008 12:38 #23335 von petramaus
Hi,

wir hatten auch schon eine Keto mit 3 fach Ketone zu hause selbst hinbekommen, kommt auch immer darauf an, wie das Kind mitmacht und/oder wie sieht es gesundheitlich aus. Maximilian ging es noch ganz gut und hatte auch das trinken gut drin behalten. wir sind einfach nach unseren Plan gegangen und alles lief gut. Das meiste über ne Keto, oder allgemein DM habe ich hier mir erlesen, denke eine extra Schulung muss nicht unbedingt sein. Wenn man hier nach einigen Themen sucht, wo man sich bisschen unsicher ist, findet man immer einen Tip. Aber man muss selbst entscheiden.

LG Petra

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