Nachspritzen

Hallo,

wir hatten die ersten Monate Actrapid und haben immer vor dem Essen gespritzt.
Wenn der Wert (viel) zu hoch war vor dem Essen, kam noch der Spritz-Ess-Abstand bis zu einer halben Stunde dazu. Das war schon ziemlich nervig. Oft hatte ich das Essen fertig, alle hatten Hunger und wir haben dann aus Rücksicht gewartet, bis Leonie essen "durfte". Ca. ein halbes Jahr haben wir das durchgezogen.
Mit Novorapid wurde das Ganze schon um einiges flexibler und das spritzt Leonie grundsätzlich nach dem Essen.

In der Schule würde es jetzt mit Actrapid gar nicht mehr funktionieren.

LG, Silke

Wir spritzen das Novorapid auch danach, außer der Wert ist über 150. Dann wird davor gespritzt. Ist Theo dann doch mehr , wird der fehlende Rest dann nach dem Essen gespritzt. Das sind dann leider 2 Piekser.

Wir haben in der Klinik gelernt das Novo bei Werten unter 100 (5,6 mmol)nach dem Essen und oberhalb 100 vor dem Essen zu spritzen. Das klappt ganz gut.
Gruß Elisabeth

Hallo,

wir spritzen davor oder danach - je nach Ausgangswert. Wenn mehr gegessen wird, wird eben nachgespritzt, fertig.

Damit der Bauch auch mal geschont wird, übernehmen mein Mann und ich bei gemeinsamen Mahlzeiten zum Teil die Spritzerei - dann in den Arm. Damit ist das Nachspritzen für unsere Tochter auch nicht so lästig, sie braucht ja dann nur den Arm hinhalten.

Mit Pumpe wär´s natürlich noch einfacher (bei uns läuft die Beantragung *daumendrück*).

Wir versuchen uns so wenig wie möglich durch den Diabetes einschränken zu lassen.
Vieles muss man einfach testen, dann weiß man, ob es klappt oder nicht.

Viele Grüße

heyy
man kann nach spritzen aber nach dem essen zu spritzen ist net gut sonst wird der bz zu hoch

Hallo,

als wir noch den Pen hatten, haben wir auch versucht zu vermeiden, dass mehr gegessen wird, als vorher angenommen.

In der Reha hat man uns im letzten Jahr aber mitgegeben, dass man im Ausnahmefall, und das wird es bei euch ja auch sein, durchaus noch eine Portion nachberechnen kann (zum Beispiel, weil man nun doch von dem leckeren Nachtisch möchte...) und innerhalb von ca. 30 Min. nachspritzen kann. Ist halt ein zweiter Piekser nötig. Man soll es nicht ständig machen.

Wir haben nun die Pumpe und auch da hab ich im Hinterkopf, dass es innerhalb von 30 Min. durchaus machbar ist, etwas nachzugeben.

Unsere Kinder sind nun mal Kinder und wer weiß schon immer, wie das Essen auf dem Teller schmeckt und wieviel Appetit man hat. Witzigerweise kommt es extrem selten vor. Die Kids haben ein gutes Gefühl entwickelt. Wichtig ist zu wissen, dass sie nachnehmen dürfen. Sie sollen ja möglichst normal aufwachsen dürfen.

Viele Grüße

Silke

Oh je jetzt bin ich erhlich gesagt etwas verwirrt ,, denn ich sehe das es doch jeder anders macht

Wichtig ist erst mal: Welche Insulin benutzt ihr. Du kannst nicht Actrapid mit Novorapid vergleichen ... die haben eine unterschiedliche Wirkdauer und Wirkungskurve.

Ich nehme mal an, ihr spritzt mit Novo ... das ist ein schnellwirksames Insulin, das über ca. 2 Stunden wirkt. Hier geht man von einem Spritz-Ess-Abstand von wenigen Minuten (10 Minuten vor dem Essen) aus ... den halten die allerwenigsten ein. Deshalb könnt ihr auch ausprobieren, unmittelbar nach dem Essen zu spritzen. Steigt sie dann nicht in unermessliche Höhen (auch hier frühestens nach 2 Stunden wieder messen, weil so lange wirkt das Novo ja), dann ist doch alles gut.

Das würde ich natürlich nicht machen, wenn sie vor dem Essen sowieso schon auf 250 ist ... dann würde ich immer VOR dem Essen spritzen. 2 x Pieksen könnt ihr natürlich auch, dann wenn sie sich unvorhergesehenen Nachschlag nimmt. Aber dafür muss sie sich ein zweites mal stechen - da finde ich die erste Variante halt angenehmer für sie.

Petra F. schrieb: Oh je jetzt bin ich erhlich gesagt etwas verwirrt ,, denn ich sehe das es doch jeder anders macht

Es funktioniert auch bei jedem etwas anders. Lars verdaut z.B. das Abendessen extrem langsam. Da hätten wir eigentlich auch Actrapid NACH dem Essen spritzen müssen, was aber nicht ging, weil oft der Wert vor dem Essen viel zu hoch war und er außerdem mit vollem Magen keine Injektion mehr toleriert hätte. Allein der Hunger hat ihn dazu bewegt, es mit mal mehr mal weniger Protest zuzulassen.
Aber auch mit Actrapid war er gut eine Stunde nach dem Essen oft im UZ: von 400 plus Essen ohne SEA auf 40 in 60 Minuten... :woohoo:

Selbst das Mittagessen verdaut er eher langsam, ist uns schon beim Nudelessen (und es war nicht mal eine fette Soße) unterzuckert.

Deshalb sind mir mit der Pumpe (und dann Novorapid) umgehend dazu übergegangen außer zum Frühstück das Insulin immer hinterher zu geben, abends zeitweise auch mit Abstand von 30 Minuten (hinterher!). Eventuell notwendige Korrekturen gibt es allerdings immer VORHER.

Das man nur innerhalb von 30 Minuten nachspritzen kann, habe ich von ärztlicher Seite noch nie gehört. Es ist nur nicht so furchtbar sinnvoll den ganzen Tag über immerzu zu futtern und zu spritzen und zu futtern... usw. weil sich die einzelnen Boli dann immer überlappen, was zu Wirkverstärkungen und damit Unterzucker führen kann und außerdem kann man dann mit den Messwerten nie wirklich was anfangen.

LG Heike

Hallo,

oh je, bitte nicht an den 30 Minuten so festmachen. Das ist natürlich so gemeint, dass in diesem Rahmen ein Nachspritzen sozusagen noch zur Mahlzeit gehört. Und es ist ein grober Richtwert. Es hieß: "etwa 20-30 min." Keine ärztliche Richtlinie oder Auskunft. Man hat uns erklärt, dass später eben dann die Überlappung des Insulins alles durcheinander bringt und man eben nicht mehr einschätzen könnte, was wann wirkt usw.

Aber wie ihr schon sagt, letztendlich ist es ein Ausprobieren und für mich war es letztendlich die beruhigende Info, dass unser Sohn zur Not durchaus auch mal was nachnehmen darf, wenn er sich völlig verschätzt hat und noch hungrig ist. Das hab ich mich bis dahin nämlich nie getraut bzw. hab es kategorisch abgelehnt.

Also Petra, nicht verwirrt sein, ausprobieren, so oft werdet ihr das Problem bestimmt nicht haben.

Wir benutzen übrigens Novorapid.

Viele Grüße

Silke