Sind sie so doof oder tun sie nur so?

Hallo,

ich habe einiges im Forum über die Mahlzeiten im KiGa/ Schule gelesen. Es gibt verschiedene Lösungen: die Eltern oder das Kind messen selber oder die Erzier/ Lehrer übernehmen das.
Ich muss schon wieder Mal den negativen Beitrag schreiben, sorry. Leonard ist letzten Dienstag nach 6 Wochen Pause wieder in den französischen KiGa (Ecole maternelle) gegangen. Einen Tag davor haben wir mit seiner Erzieherin gesprochen, die gleichzeitig die Direktorin ist. Sie war mir von Anfang an unsympatisch, nun muss ich engeren Kontakt zu ihr haben. Das Gespräch verlief relativ gut, sie meinte, die medizinischen Maßnahmen (Messen, Bolusgabe) dürfen sie nicht machen. Wenn wir Bedarf haben, soll der Arzt ein Rezept ausstellen und dann kommt eine Krankenschwester. Da mir das zu viel Aufwand wegen ein paar Stückchen Obst gegen 10 Uhr ist, bin ich zuerst auf ihren Vorschlag nicht eingegangen.
Die ersten beiden Tage habe ich keinen Extrabolus gegeben, die Werte waren dementsprechend hoch. Zum Früstück mehr Bolus zu geben, möchte ich vermeiden aus Angst vor Unterzuckerung. Ich habe dann in meinem Diaratgeber gelesen, man kann die Zwischenmahlzeiten auch mit Basal steuern. Ich habe dann die Basalrate minimal erhöht. Nun der Fakt bleibt, er muss gegen 10 Uhr was essen.
Ich habe heute vorsichtig angefragt, wenn er ab und zu bestimmtes Obst nicht mag, ob sie ihm mitgebrachtes Päckchen Obstbrei geben würden. Daraufhin meinte die Erzierin, er würde dann öfter den von Mutti mitgebrachten Obstbrei nehmen und Obst liegen lassen. Dabei isst er wirklich gerne verschiedene Früchte.
Die letzte Woche z. B. hatten sie eine Suppe, mein Kind hat sie natürlich nicht angerührt, was ich dann von ihm durch Nachhacken erfahren habe. Ich habe so einen Hals, es geht doch nich um die pädagogischen Maßnahmen und dass mein Kind Extrawurst bekommen soll. Ich will nur der möglichen Unterzuckerung entgegen steuern. Ist das zu viel verlangt!?
Ich habe meinen Mann gebeten, der Erzieherin das noch ein Mal zu erklären, mal sehen, was dabei raus kommt.
Ich habe irgendwo gelesen, dass ein Dyabeteskind soll Möglichkeit haben, jede Zeit was essen können (auch während des Unterrichts). Vielleicht liegt das Problem bei uns daran, dass wir keine Schulung im KiGa gemacht haben, nur ein kurzes Gespräch. Im Internet habe ich keine Info in Französisch gefunden. Wir haben aber Ende Dezember die Erzierin gebeten, unseren Pumpenassistänten anzurufen, er war bereit, ihr über die Kranheit zu erzählen. Als wir aus dem Urlaub zurück kamen, ist nichts passiert. Sie hätte keine Zeit, ihn anzufen und einen Termin zu vereinbaren. Dabei ging doch unser Urlaub über 2 Wochen nach den Ferien hinaus!
Ich versuche schon, den Ablauf so weiter zu gestalten wie früher mit Minimalaufwand für die Erzieher. Ich musste ihn aus der Kantine mittags raus nehmen, worüber sie sichtlich erleichtert wurden.
Vielen Dank im Voraus für euere Antworte.

Liebe Grüße

Evgeniya

Hallo,

- wie im KiGa ohne Schulung der Erziher?
Da seit ihr wohl eine von ganz ganz wenigen, ohne wenigstens ein intensiv Treffen mit vielen Erziehern geht das doch kaum.
Wenn ich mir bloss unser KiGa vorstellen zum Frühstück oder Vesper steht immer obst rum und wenn da die erzieher kein auge drauf hätten, 300+.

die medizinischen Maßnahmen (Messen, Bolusgabe) dürfen sie nicht machen

das ist zumindest in Deutschland einfach falsch. Der Träger bzw. Leitung verbieten das einfach oder Teile. Bei uns ist Messen kein Problem und Bolus währe vielleicht auch möglich aber möchte wir nicht wegen Später Schule da dort die Lehrer das nicht leisten können.

Das über Basal zu machen ist gefählich, gerade wenn die Erzieher nicht geschult sind bzw. wissen was Kh sind. Ich habe das auch schon mal über Basal gemacht aber vielleicht 1 oder 2 mal im Jahr.

Cheffchen

liebe Evgenyia
ich habe Freunde (ein Paar mit 2 Kindern) in Frankreich, die ich letzten Sommer besucht habe.
Die Frau ist zufällig Lehrerin in einer "école maternelle" und unterrichtet über 30 Kinder.
Sie hat mir gesagt, für spezielle Fälle (Kind mit Autismus, Diabetes etc.) bekäme sie eine Zusatzperson, wenn sie sie beantragt.
Da in Frankreich alles von Paris aus gesteuert wird, denke ich, dass es in ganz Frankreich gleich ist.
Frage mal die Erzieherin, ob sie weiss, dass sie jemand zusätzliches beantragen kann.
die Personen zu schulen, das braucht mehr Zeit als mal eine Stunde zu reden....
Mir steht das auch noch bevor, denn mein Sohn kommt im August in den Kindergarten.
Ich werde die Erzieher einige Wochen lang begleiten.
ich werde separat noch Schulungen durchführen zum Thema Ernährung, Insulinpumpenbedienung und BZ messen.

liebe Grüsse

Rahel

Hallo,
Mensch da sind wir im Moment richtige Leiden genossen, :S
Ach diese ''maitresse'' sind schon ein Fall für sich, ich habe da auch mein kämpfe.
Unsere ist so richtig daneben, sie lässt Lena nicht mit den anderen Kinder spielen aus Angst vor Hypo, und wenn es Kuchen gibt sagt sie nicht bescheid sondern Lena darf zuschauen wie die anderen essen!
Es MUSS ein PAI gemacht werden: projet d'accueil individualisé.
Es ist ein zusammen treffen von Lehrerin, Direktorin, Schule Arzt, Krankenschwester und Eltern es wird alles protokolliert. Es ist wichtig sich absolut nicht gefallen zu lassen, wenn ihr dann unterschreibt auf alles genau aufpassen, wenn ihr damit nicht einverstanden seid nicht unterschrieben.
Bei uns haben sie noch was reingesetze was nicht besprochen wurde und halten uns es vor!
unseren Gespräch am Freitag lief absolute nicht gut. Darauf hin hat sich die maitresse krank schreiben lassen für diese Woche.
Da wichtigste ist sich nicht auf ihre Niveau zu begeben.
Noch viel kraft und bis zum Sommer ist es nicht mehr lang!
Gruss Julia

Hallo,
Das was Rahel meint heisst AVS: auxiliaire de vie scolaire
Es ist die Politik des Departement die entschiedet ob sie es genehmigen oder nicht, genaue wie in Deutschland. In den meisten fällen wird es nicht genehmigt, Begründung: die Kinder sind nicht lerne unfähig, nicht vergessen das Wort 'Ecole', das Wort 'maternelle' da ging vergessen sie schnell.
Ich schick dir die Nummer von aide aux jeunes diabetiques in Paris und die Handy Nummer von eine association des famille in Nizza
Grusse Julia

Vielen lieben Dank an alle für euere Unterstützung.
Mein Mann hat heute Nachmittag noch Mal mit der Erzieherin gesprochen. Sie hat wohl eingesehen, dass Leonard in Ausnahmefällen was anderes bekommen darf. Sie hat auch endlich unseren Pumpenassistänten kontaktiert. Danach werden wir sehen, ob Leonard eine Zusatzperson braucht. Eigentlich möchte ich, dass er so normal wie möglich aufwächst und nicht auf seinen Diabetes abgestuft wird. Ich halte euch auf dem Laufenden.

LG

Evgeniya

Hallo ihr Lieben,

seit meiner letzten Meldung ist schon einiges bei uns passiert. Im KiGa hat unsere Erzieherin das Gespräch mit dem Pumpenassistänten geführt. Er hat sie dazu bewegt, dass sie bereit war, das Messen in besonderen Fällen zu übernehmen. Nun dachte ich, ab jetzt kann nichts mehr schief gehen.
Leonard war übrigens nicht beim Galetteessen, weil er an dem Tag prompt krank geworden ist, das war unser erster Infekt mit Diabetes. Wir haben die Behandlung relativ gut gemeistert. Er war dementsprechend mehrere Tage nicht im KiGA.
Letzten Donnerstag habe ich die Erzieherin gefragt, wie wir mit dem Messenüben machen wollen. Ich sollte ihr alles aufschreiben. Tag später brachte ich die Kopien vom Benutzerhandbuch mit markierten Stellen, alles deutlich beschrieben meiner Meinung nach. Auf die Frage, ob wir heute zusammen messen würden, hat die Erzieherin gesagt, dass sie wohl am Montag Zeit hätte. Ok, auf einen KiGA-Tag kommt es auch nicht mehr an. Ich muss dazu sagen, dass sie montags in ihrem Büro die Direktorinaufgaben übernimmt.
Heute Morgen war ich ein bißchen aufgeregt, wegen der Sprache und so. Ich habe ihr zuerst mit Leonard gezeigt, wie es geht. Dann hat sie versucht, nachzumachen, auf die Fehler will ich hier nicht eingehen. Ich habe vorgeschlagen, wir können so oft wiederholen, wie sie und ihre Assistäntin das brauchen. Ja, es wäre so kompliziert, sie brauchen noch Übung. Wir könnten nächsten Montag wieder zusammen messen!!! In einer Woche hat sie das schon vergessen, dann kommen die Ferien und ich kann wieder von vorne anfangen. Ich fühlte mich richtig vera*t. Man wird überhaupt nicht ernst genommen!
Ich bin momentan dabei, einen sogenannten Unfallprotokoll (für die individuelle Betreuung bei chronisch kranken Kindern) vorzubereiten, die Mühe kann ich mir wahrscheinlich sparen, wenn es mir so viel Engagement entgegen kommt.

Liebe Grüße

Evgeniya

Hallo Evgeniya,

das Problem hatte ich bei meiner Tochter auch, als ich auf der Suche nach einem Kindergarten war.

Die städtischen Kindergärten haben unisono gesagt, sie dürften nicht messen, außerdem müsste dann immer eine Erzieherin abgestellt werden, die auf meine Tochter aufpasst, dass nichts passiert und und und

Ich habe dann einen privaten Kindergarten gefunden, in dem die Erzieherinnen mit Diabetes noch nicht in Kontakt waren.

Nur die Leiterin hatte eine ungefähre Vorstellung, da ein Kind in ihrer Verwandtschaft Typ 1 hat.

Ich habe den Erzieherinnen ein kleines Merkblatt gefertigt und einmal (!) gezeigt, wie das mit dem Messen funktioniert.

Eine Erzieherin hat das Messen komplett übernommen. War diese auf Fortbildung oder krank, hat es eine andere gemacht, die zumindest vom Zuschauen auch fähig war, zu messen.

Es ist nur ein einziges Mal in drei Jahren vorgekommen, dass vergessen wurde zu messen.

Wobei es gerade an diesem Tag ein Extra-Büffet mit vielen Leckereien gab (deswegen wurde es auch vergessen), an dem meine Tochter sich bedient hat, also keine Unterzuckerungsgefahr bestand.

Besteht die Möglichkeit, sich einen anderen Kindergarten zu suchen? Ich hätte mich auch nicht wohlgefühlt, wenn ich nicht gewusst hätte, dass meine Tochter in guten Händen ist.


LG Lili

Hallo,

das kann alles so unterschietlich sein.

Bei uns kamm DM gerade beim Kita wechsel bevor der Vertrag unterschrieben war und wir im Krankenhaus panik hatten ohne ende und was war

Wir haben zwar keine Ahnung aber entspannen sie sich, das bekommen wir schon hin, die bekommen wir auch groß.

Ich hätte heulen können bzw. etwas pipi kam doch in die augen ).

Also durchhalten oder ist vielleicht echt nicht der richtige Kindergarten.
Hier in D(Berlin) gibts ja fast doppelt so viel Geld für die Kita, das half bestimmt auch etwas aber war keine vorraussetzung, das habe ich auch erst später angeboten dies zu beantragen.

Cheffchen

Hallo,
Die ''Maitresse'' nehmen die Eltern nicht ernst, und sie sind es auch nicht gewöhnt mit uns im Dialoge zu sein. Wir werden als störend empfunden. Es ist eine völlig andere Mentalität. Es gibt auch kein Eltern abend. Eine Information Abend kurz nach den Schule Anfang und einzelne Gespräch wo man dir mitteilt was mit dein Kind nicht stimmt. :sick:
Auf diese Gespräche freue ich mich besonders! Was ich da nicht alles gehört habe! :woohoo:
Man hat in Frankreich keine große Schule Wahl, entweder Staatliche oder private Katholische.
Kopf hoch!
Du musste sie zurück vera...chen!
Wie zu Beispiel durch dein schlecht Französische Kenntnisse, könnt du dir ein Spaß machen ( ein paar Bekannte können es richtig gut) !
Ich bin noch am üben!
Gruß Julia