Spritzen im Essenraum
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Therapieform: ICT (Intensivierte konventionelle Therapie Mehr als 4 Spritzen am Tag)
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Ich kann mir so etwas kaum vorstellen, so eine
grenzenlose Ignoranz und Dummheit.
Wir haben bisher in keinster Weise
irgendeine Form von Diskriminierung erfahren.
Die Grundschule und nun auch das Gymnasium waren
sehr bestrebt, Emma das Gefühl von Normalität
zu geben. Alle Lehrer bunkern Süßes in ihrem
Pult und sind sehr verständnisvoll.
So etwas gehört eigentlich veröffentlicht,
in einem Leserbrief in Eurer Stadt.
Natürlich macht man es nicht, um den Kindern
weiteren Ärger zu ersparen.
Ich hoffe, ihr findet doch noch das
Verständnis der Schulleitung.
LG Miriam
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da meine Tochter sich noch nicht selber spritzen kann (ist jetzt 7), sage ich jetzt mal, wie wir das machen, wenn wir irgendwo unterwegs sind und ich sie spritzen muss: Ich spritze da, wo wir auch essen, ob das im Restaurant ist, auf der Parkbank oder im Zug. Und wir gehen nur auf die Toilette zum Händewaschen vor dem Messen. Alles andere wird am Tisch gemacht. Und ich würde es auch nicht einsehen, wenn uns jemand woanders hinschicken würde.
Meine Tochter misst im Klassenzimmer im Beisein der Klassenkameraden.
Ich würde also mir der Schulleitung noch einmal ein deutliches Wort wechseln. Schon der Umstand, dass sein Essen abgeräumt wird und er womöglich nichts mehr bekommt, obwohl er das Insulin drin hat, ist ein echtes Unding.
Den einzigen Kompromiss, den ich eingehen würde, wäre, wenn das Zimmer, in dem gespritzt wird, direkt neben dem Speisesaal liegt.
LG Lili
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Therapieform: ICT (Intensivierte konventionelle Therapie Mehr als 4 Spritzen am Tag)
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Interessant (oder sollte ich vielleicht sagen - frappierend) war bei unserem heutigen Gespräch mit der Schulleitung auch die Meinung der Schulleiterin wir hätten uns für diese "enge" Behandlungsform entscheiden - es gäbe ja auch noch die Alternativmedizin. Wir haben unsere Vorstellung nun noch einmal schriftlich formuliert und werden sehen was passiert. Vielleicht ist es dann doch noch nötig/möglich, dass wir uns an das Schulamt wenden. Aber gibt es überhaupt irgendwelche rechtlichen Grundlagen?
Hallo nochmals Roko
Meinte diese Frau echt, dass man bei Diabetes eine Wahl hat, Insulin zu spritzen oder mit homöopathischen Kügelchen zu behandeln??? Man sollte sie echt zum Diabetologen schicken, damit sie ordentlich aufgeklärt werden kann!!!
Ich wünsche dir viel Mut und Kraft bei dem Kampf mit der Schulleitung! Tust mir so leid!
LG, Annika
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ich glaube euere Schulleiterin hat gar keine Ahnung und vor allem auch gar keine Lust sich mit Diabetes auseinander zu setzen! Alleine schon die Aussage von wegen Ihr hättet euch für diese "enge" Behandlungsform entschieden! Ihr habt mit dieser Frau in meinen Augen keine Chance die Bedürfnisse eueres Kindes durchzusetzen. Für sie ist wohl Diabetes etwas anstössiges, weil es mit Nadeln und Spritzen zu tun hat. Auf Verständnis bei ihr zu hoffen ist wohl vergeblich. Ich würde mich auch auf keine Diskussion mehr mit dieser Person einlassen sondern bei der zuständigen Schulbehörde ein Disziplinarverfahren gegen sie einleiten und die Schule auh aus genau diesem Grund wechseln!
Ich weiss ja nicht, habt ihr die Möglichkeit die Schule zu wechseln? Für eueren Sohn ist die Situation ja auch nicht gerade sehr schön und er merkt ja auch, dass er dort eigentlich nicht gewollt ist. Die Idee von Miriam mit dem Leserbrief finde ich klasse!
Aber einen kleinen Vorschlag hätte ich noch. In jeder Klasse gibt es einen Klassenelternsprecher, also jemanden der die Interessen der Eltern gegenüber der Schule vertritt. Mit dem würde ich mich in Verbindung setzen, die Karten auf den Tisch legen und eine Unterschriftenaktion starten, ob euer Sohn im Speisesaal sein Insulin bekommen darf oder nicht. Wenn viele Eltern damit kein Problem haben, dass euer Sohn an Diabetes erkrankt ist, kann die Schulleiterin auch nicht mehr viel dagegen haben und wird vielleicht auch mal wegen ihrer eigenen Ignoranz aufgerüttelt. Einen Versuch wäre es wert den Elternbeirat über den Klassenelternsprecher einzuschalten.
lg Tanja
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da spielt auch ein gewisses Maß an Ignoranz mit. So nach dem Motto, was ich nicht verstehe, das ist auch nicht so. Ob man der Schulleiterin das nun erklären kann, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass man dem Jungen die Sache nicht noch unnötig erschweren muss.
Also müsste man hier entweder einen Kompromiss schließen (messen und spritzen im Speiseraum oder in einem direkt angrenzenden Raum - und das sollte keine Toilette sein!) oder aber die Schule wechseln.
Ich hoffe aber, dass die Dame mit sich reden lässt und ein wenig Vernunft an den Tag legt. Die Idee, dabei die Klassenelternsprecher mit ins Boot zu holen, finde ich nicht schlecht.
LG Lili
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Im Gegenteil: Ich habe bei meiner Tochter immer darauf bestanden, dass sie sich da spritzt, wo es eben gerade nötig ist ... auf keinen Fall aber auf der Toilette! Denn nein, sie ist kein Drogenjunky und muss das deshalb nicht heimlich machen! Das gehört jetzt eben zu ihr dazu und basta!
Da ging ich jetzt auch von Pontius bis zu Pilatus und auch zum Schulamt, wenn´s sein muss. Wie wär´s denn noch mit Tageszeitung? Das haben Schulleitungen meistens nicht so gern ...!
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Das finde ich absolut unglaublich.
Für unsere Tochter ist es selbstverständlich sich da zu spritzen, wo sie sich befindet. Sie sagt, wem es nicht gefällt, der soll weggucken. Sie fuchtelt ja nicht mit dem Pen rum und ruft: "Hallo alle mal schauen."
Eurem Kind dann auch noch das Essen wegzuräumen grenzt für mich schon an Körperverletzung. Vielleicht ist ja euer DiaDoc bereit mal mit der Schulleiterin zu reden. Wenn Gesetzestexte und Arzt nichts nützen würde ich mich wirklich mit dem Schulamt in Verbindung setzen.
Entschuldige Tanja,
aber auf eine Unterschriftenaktion würde ich mich nicht einlassen.
Es gibt leider auch viele Eltern, die genauso ignorant sind wie die Schulleitung in diesem Fall. Die ihre Kinder davon fernhalten möchten, als wäre DM ansteckend. :blush:
Viel Erfolg (daumen drück)
Martina
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habe deinen Beitrag mit Entsetzen und Kopfschütteln gelesen- nun geht es uns genauso!!!
Manuel besucht die 7. Klasse und seit seiner Erstmanifestation vor knapp einem Jahr, haben wir mit der Schule guten Kontakt und Absprachen klappen perfekt- bis jetzt! Er hat seit diesem Schuljahr Kochen. Vor 1 Woche brachte er ein Pfannkuchenrezept mit nach Hause und sagte mir, das kochen wir in der Schule. Soweit so gut, wir haben es berechnet, ich habe einen netten Brief an die neue Lehrerin geschrieben, dass Manuel dann noch die Gesamt BE Menge auf die einzelnen Pfannkuchen runterrechnen muss und dass die Pfannkuchen möglichst etwa gleichgroß sein sollten- mit freundlichen Grüßen usw.
Tja, leider hat die Lehrerin spontan ein komplett anderes Rezept genommen und Manuel noch ungefragt Äpfel mit reingeschnipselt...Als er sich wehren wollte bekam er gesagt: "Ich sehe schon, du bist Einer, der Alles besser weiß!" Und dann schüttete sie noch große Mengen Fett in die Pfanne...Manuel verträgt gar kein Fett, aber auch da bekam er einen Rüffel, als er was sagen wollte... Das Ergebnis: BZ über 400 und 2 Tage krank wegen Bauchschmerzen! Zu einem Gespräch zeigte die Dame sich nicht bereit- und jetzt kommt der Hammer: in der nächsten Stunde sagte sie Manuel, er dürfe nicht mehr im Essbereich messen und spritzen, auch nicht im Vorraum, er müsse in den Sanitätsraum!
Heute Morgen lag das FAX beim Direktor, dass wir unseren Sohn vom Kochunterricht befreien bis zur endgültigen Klärung des Sachverhalts!! :S
Eine über soviel Ignoranz und Dummheit wütende Heike!!!
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Therapieform: CSII + CGM (Insulinpumpentherapie mit Glukosesensor)
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das darf doch wohl nicht wahr sein!
Von einer Lehrerin, die Kochen unterrichtet, sollte man doch zumindest rudimentäre Kenntnisse über Diabetes (und sei es Typ 2) erwarten!!!
Halt uns auf dem Laufenden, wie die Schule reagiert. Ich bin sehr gespannt!
Maja
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tut mir leid, dass es Euch nun auch so getroffen hat. Die Ignoranz, und vor allem Unwissenheit (fehlende Bereitschaft sich zu informieren), einiger Leute ist für mich schlicht unfassbar. Ähnliche Erlebnisse bezüglich des Essens hatten wir auch auch schon, leider. Als wir das in besagtem Gespräch mit der Schulleitung ansprachen bekamen wir gesagt, unser Sohn sei nun einmal behindert - muß mit diesen Einschränkungen leben und dann eben zuschauen wenn die anderen essen. Besonders haarsträubend finde ich, dass "unsere" Schule sich mit Ihrem integrativen Konzept rühmt und einer der Gewinner des Deutschen Schulpreises 2007 war.
Ich werde das so nicht akzeptieren und überlege noch wie ich am besten reagiere. Hoffentlich habt ihr die Kraft etwas zu erreichen, das ist sicher nicht einfach. Über die weiteren Entwicklungen bei uns werde ich hier berichten.
Alles Gute, roko
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