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X-Faktor Muttermilch ?
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X-Faktor Muttermilch ?
13 Juli 2010 23:30 - 13 Juli 2010 23:32
Alles was ich dazu in seriös erscheinenden Quellen finde bezieht sich auf Kuhmilch, die wohl wichtigsten Bestandteile die sich nach den Quellen auf den BZ auswirken sind laut Wikiped in Muttermilch weniger drin.
Kalzium
www.ajcn.org/cgi/content/full/79/5/907S
Lactose
www.ajcn.org/cgi/content/full/80/5/1246
Was mich verwirrt ist das hier von 2 - 3 h gesprochen wird, während hier in anderen Threads über Eiweis/Fett BE angedeuted wird Eiweis schlägt nach 8h auf - Fett unberechenbar, hab ich das so rightig verstanden.
Um mir einen Reim machen zu können haben wir Werte und notierte "Festnahrung" grob übern Daumen gepeilt hochgeschätzt (Buchweizenbrei mit niedrigen GI), nur passt es dann wieder nicht. Eine halbe Einheit weniger Insulin und überraschend gut gegessen BZ tief, halbe Einheit mehr gegeben und fast nichts gegessen BZ hoch. Haben wir bei derzeit paranoiden 1 Test / 1,5h eine Hypo übersehen ? Oder ist das "Lustessen" von Gauda und Muttermilch zu unberechenbar.
Ist es an der Zeit nach fast 15 Monaten abzustillen ? Damit er regelmässiger feste Nahrung annimmt ?
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Re: Aw: X-Faktor Muttermilch ?
14 Juli 2010 02:33wenn ich dich jetzt richtig verstanden habe, glaubst du, dass die BZ-Werte so hin und her springen, weil dein Kleiner noch fast voll gestillt wird und du aufgrund des schlechtén Schätzens der Milchmenge keine vernünftige Einstellung hinbekommst, oder liege ich da falsch?
Deine Frage bezieht sich ja am ende nur darauf, ob man abstillen sollte. Das würde ich nicht vom DM abhängig machen, wie wäre es denn mit vorher und hinterher wiegen? Ich könnte mir vorstellen, dass die Einstellung noch schwieriger wird, wenn das Nahrungsangebot vielfältiger wird.
Evtl. wäre eine bessere Einstellung mit einer Insulinpumpe möglich?
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Re: Aw: X-Faktor Muttermilch ?
14 Juli 2010 09:51es ist eine Glaubensfrage, wann eine Mutter ihr Kind abstillen sollte. In der aktuellen Fachliteratur gibt es unterschiedlichste Beispiele: in manchen Ländern werden Kinder schon nach dem vierten Monat abgestillt, in anderen erst im 3. Lebensjahr.
Unser Kleiner ist 04/2009 geboren. Aus verschiedenen medizinischen Gründen mußte ich nach sechs Monaten abstillen und bin auf Reis- und Hafermilch umgestiegen. Inzwischen isst er die normale Familienkost mit. Die Kleinen wollen ja auch mal was Kauen, denn das hilft beim Zahnen und fördert die Geschmacksentwicklung

Meine größere Tochter Marie hat mit 13 Monaten DM bekommen, da war sie gerade im Beikostalter. Ich habe damals gerne auf Gläschen zurückgegriffen, weil die so schön kalkulierbar waren und gut in das CT-Schema reingepasst haben (BE-Vorgabe war: 2,5 - 2 - 2,5 - 1 - 2). Milch habe ich ihr damals keine mehr angeboten, weil die halt so blöd zu kalkulieren war. Dafür aber geraspelten Gurkensalat & Co, halt BE-frei

Schau nochmal in der Stichwortsuche unter FPE nach und nimm die FPE-Berechnung noch nicht so ernst - bei den 0,5 oder 1 BE, die Dein Sohn zu sich nimmt, macht es noch nicht so viel aus. Außerdem ist viel wichtiger, dass er Spaß am normalen Essen bekommt und da sind Würstchen der totale Renner

Kleinkinder sind wahnsinnig schwierig in der BZ-Einstellung. Für mich war es eine Art Roulette und alles drehte sich nur ums Essen und den nächsten BZ, wie der wohl ausfallen mag. Ihr könnt Euch noch so sehr anstrengen - es wird jeder Tag anders verlaufen, das ist leider so. Zähnchen kriegen und die ganz normale Aufregung durch die ständigen Entwicklungsschübe machen eine gute BZ-Einstellung in diesem Alter quasi unmöglich. Was gestern gut funktioniert hat, kann heute ganz anders laufen und auch den BZ in die entgegengesetzte Richtung bringen, zB weil er seine ersten Schritte macht und das ja alles so aufregend ist. :woohoo:
Maja
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Re: Aw: X-Faktor Muttermilch ?
14 Juli 2010 10:33Das mit der Waage kam mir auch in den Sinn, die handelsüblichen Personenwaagen sind zu ungenau. Ausserdem wird Muttermilch fettiger je länger er trinkt, im Krankenhaus haben sie erstmal stillen verboten, nach 4 - 5 Telefonaten hat sie Druck gemacht und es wurde zugelassen abzupumpen und abends ihm das zu geben.
Laut Krankenhaus soll er 11 BE pro Tag essen, was mir hoch erscheint und die Werte sollen zwischen 6 (108) und 10 (180) gehalten werden. Die Werte rutschen aber mal nach 2,8 (50) mal nach 21 (378) ab.
Zahnen tut er auch und ab und zu wars hier etwas sommerlicher.
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Re: Aw: X-Faktor Muttermilch ?
14 Juli 2010 10:41an solche BZ-Schwankungen wirst Du Dich die nächsten Jahre leider gewöhnen müssen. Selbst mit Insulinpumpe bleiben Dir diese Schwankungen erhalten, leider.
Unser Zielbereich war ähnlich und die BE-Zahlen ja auch.
Zum Thema Muttermilch-BE haben die Mediziner kaum Erfahrung, schließlich gibt es weltweit ja immer noch wenige unter Zweijährige mit DM1. Also müsst Ihr Euch da eher auf Euer eigenes Gefühl verlassen. Aber wenn Euer Sohn erst einmal richtig zubeißen kann, stillt Deine Partnerin schnell freiwillig ab :lol: .
Wir hatten Schwierigkeiten, auf die Be-Zahl zu kommen und haben zT dann einfach mit Marmelade oder Früchtemus aufgefüllt. Bei der CT-Therapie ist halt das grundsätzliche Problem, dass man die Ernährung der Krankheit anpasst und nicht anders herum. Launischer Appetit wird nicht diskutiert.
Aber was soll ich ein Kleinkind zwingen, ne Scheibe Brot zu essen oder die Reiskrümel auf dem Boden zählen?! Aber solche Tips geben Dir die Ärzte nicht, weil sie das Problem "Kleinkind will nicht essen" gar nicht so präsent haben.
Maja
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Re: Aw: X-Faktor Muttermilch ?
14 Juli 2010 11:38es gibt sog. Säuglingswaagen, die gehen üblicherweise in 5g-Schritten bis max. 20kg. Leider sind die nicht ganz billig (ab ca. 200 € hier in Deutschland), aber zumindest hier kann man sie in jeder Apotheke ausleihen.
Dann gibt es auch noch die alten mechanischen Küchenwaagen, die teilweise ebenfalls bis 10 oder 15kg reichen. Da müßte man "nur" eine geeignete Schale finden, die groß genug ist, um das Kleinkind aufzunehmen.
Es gibt andererseits Hänge-Federwaagen (so wie z. B. für Pakete), die deutlich billiger sind. Wie präzise diese dann sind und in welcher Vorrichtung Ihr dann Euren Sohn wiegen könnt wäre eine andere Frage.
Grundsätzlich zur Muttermilch: Diese ist halt, so wie alle anderen Naturprodukte auch, nicht exakt vorherbestimmbar in ihren Bestandteilen (auch der Kohlehydratanteil in Obst variiert je nach Wasseranteil und Reifegrad z. B. erheblich, aber das Problem habt Ihr ja noch nicht). Und ja, je nach Stilldauer ändert sich die Zusammensetzung der Muttermilch nennenswert, und das erschwert es zusätzlich (Muttermilch hat eigentlich grob gesprochen drei Phasen, eine sehr eiweißreiche, eine wasserreiche und eine fettreiche, aber auch das verändert sich, weitgehend entsprechend den Bedürfnissen des Kindes).
Vielleicht so viel als Trost: Egal ob Muttermilch oder andere Nahrung, bei einem Kleinkind sind enorme Schwankungen unumgänglich, und die Verwertung der aufgenommenen Kohlehydrate ebenso schwer vorhersagbar (jeder neue Keim, der den Darm besiedelt, macht wieder alles anders) wie der sonstige Blutzuckerverlauf (jedes Zahnen, jeder Wachstumsschub, jeder Entwicklungsschritt läßt den Blutzucker massiv schwanken). Uns wurde von der betreuenden Diabetologin als "Trost" gesagt, die erste Spätfolge des frühkindlichen Diabetes sei das schwere Burnout-Syndrom der Eltern. Gleichzeitig ist es halt auch eine extreme Belastung für jede Beziehung, nicht nur die Paarbeziehung, oft auch die Beziehung zu Freunden, Großeltern etc.
Vielleicht noch allgemein zur Stilldauer, weil hier geschrieben wurde, das sei eine Glaubensfrage: Die WHO empfielt in Industrieländern, im zweiten Lebensjahr abzustillen und in Entwicklungsländern im dritten Lebensjahr. Die deutsche Kinderarztgesellschaft hingegen empfielt, nach dem 6. Lebensmonat mit der Beikost zu beginnen, und falls das Kind nicht gut gedeiht schon nach dem 4. Lebensmonat. Dies widerspricht eklatant der WHO-Empfehlung und wird meines Wissens nirgends wissenschaftlich begründet. Allerdings kommt es unseren derzeitigen Lebenssituationen eher entgegen, denn nicht viele Mütter haben überhaupt derartige Lebensumstände, daß es ihnen möglich wäre, entsprechend der WHO-Empfehlung zu stillen (das beste Abstillmittel ist nach Ansicht meiner Frau der renitent das Stillen boykottierende Kindsvater und Freunde und Verwandte, die mit Verwunderung und Vorwurf fragen "waaaaaas, Du stillst immer noch? Das KANN ja nicht gesund sein!"...)
Lieben Gruß
Gottwalt
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Re: Aw: X-Faktor Muttermilch ?
14 Juli 2010 12:24ich möchte vorschlagen, das Thema Stillen (ja/nein/ wie lange) hier nicht weiter zu thematisieren. Dies ist ein sehr sensibles Thema, das jede Familie für sich entscheiden sollte. Diskussionen hierüber sind in diesem Forum m.E. fehl am Platz.
Danke, Maja
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Re: Aw: X-Faktor Muttermilch ?
14 Juli 2010 12:36Nur die IE scheinen mir für die BE Menge zu gering zu sein.
Actrapid 8:00 1,5-2 IE 14:00 0,5-1 IE, 19:00 1-1,5IE und dann 22:00 Insulatard 1,5-2 IE.
Meistens wird der kleine Wert gegeben aus Panik vor Hypos.
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Re: Aw: X-Faktor Muttermilch ?
14 Juli 2010 13:02S... z. B. benötigt als Siebenjähriger je BE zwischen 0,2 IE und 0,6 IE Insulin, während andere gleichalte bzw. gleichschwere Kinder im selben Krankenhaus bis zu 2 IE Insulin je BE benötigen. Da scheinen ganz viele Faktoren eine Rolle zu spielen, und Recht hat, wer den BZ im Griff hat. Mit anderen Worten: Alle Normwerte bzw. Normkorridore sind Makulatur, wenn der Diabetiker einfach andere Mengen benötigt.
Bei S... haben folgende Faktoren unmittelbare Auswirkungen auf den BE-Faktor:
- Stimmung (je fröhlicher, desto weniger Insulin, warum auch immer)
- Wetter (Regen/kalt benötigt mehr Insulin)
- Gesundheit (Schnupfen benötigt erheblich mehr Insulin, Magen-Darm-Infekte erheblich weniger)
- Tageszeit (morgens mehr, mittags am wenigsten, abends wieder etwas mehr)
- Zusammensetzung der Nahrung (je mehr Ballaststoffe, desto weniger Insulin)
Dies sind lediglich reproduzierbare Beobachtungen, für die ich keine Erklärungen habe. Aber ich denke, das ist ein ganz wichtiger Ansatz bei der Therapie des Diabetes: Im Rahmen der nun mal vorhandenen Lebensumstände und der vorhandenen Möglichkeiten und Beschränkungen das Bestmögliche draus machen, und dabei nicht vergessen, auch noch zu leben.
Lieben Gruß
Gottwalt
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Re: Aw: X-Faktor Muttermilch ?
14 Juli 2010 14:46meine Tochter hat nach der Erstmanifestation beinah wieder zu 100 % gestillt. Sie hat das einfach gebraucht (war 21 Monate bei der Diagnose).
Meine Beobachtung war: Die Muttermilch nährt zwar sehr gut, allerdings wirkt sie sich nicht so stark auf den BZ aus, wie Kuhmilch. Zunächst hatten wir es im KH mit der Wiegeprobe gemacht (vorher/nachher wiegen) und die KEs anhand von Kuhmilch errechnet, da ist sie aber schnell nach unten gerauscht. Also habe ich die KE-Menge nach unten korrigiert.
Mit dem Essen hat meine Tochter dann 3 oder 4 Monate später wieder langsam angefangen, wobei sie dann am liebsten Babygläschen mochte, die auch relativ leicht zu berechnen waren, da die KE-Mengen drauf stehen.
Kinder zum Essen zwingen geht gar nicht. Der Schuss geht garantiert nach hinten los. Also: Insulin reduzieren, wenn nicht so viel gegessen wird.
Und schwankende BZ-Werte sind bei kleinen Kindern leider völlig normal.
Wetter (bei uns je heißer desto mehr Insulin wird benötigt), Bewegung, Art/Menge des Essens und zu welcher Tageszeit gegessen, Aufregung, Wachstumsschub, Krankheiten, all das hat Einfluss auf den BZ.
LG Lili
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