Verdünntes Insulin?

Joa, die Accu Check kommt für uns leider nicht in Frage, weil wir die Möglichkeit brauchen, dass das Kind selbst Korrektur geben kann und zwar NACH dem Essen. Bei der Medtronic geht das, weil man den BZ eingeben kann. (und Kind kann das, Zahlen lesen ist meist kein Problem nur mit der Interpretation hapert es)

Aaaaalso:

Insulin zu verdünnen ist KEIN Problem, auch wenn man das selbst macht. Das Procedere erklärte uns der Apotheker wie folgt:
Man nehme das Insulin in den entsprechenden 10ml-Ampullen sowie die Verdünnerlösung des Herstellers (gibts von ALLEN Herstellern). Dann zieht man mit einer Spritze die richtige „Fehlmenge" Insulin aus der Insulinampulle (bei Zielverdünnung 1:10 also 9ml) und ebenso viel Verdünnerflüssigkeit, jeweils mit einer Spritze. Dann spritzt man die Verdünnerflüssigkeit in die Insulinampulle, in der ja jetzt genügend Platz ist, und fertig.
Die 9ml „Restinsulin" aus der Spritze verteilt man noch auf 9 Ampullen mit Verdünnerlösung, aus denen man jeweils 1ml Verdünnerlösung abgezogen hat, und dann ist man fertig.

Das kann jeder Apotheker.

Weil dabei aber Luft aufgezogen wird, ist das Insulin anschließend nur noch begrenzt haltbar, wenn das Ganze nicht im gekühlten Reinraum geschieht.
Wer also damit leben kann, daß das gemischte Insulin ein Etikett bekommt „hergestellt am soundsovielten zum sofortigen Verbrauch", der kann sich das auch vom Apotheker vor Ort mischen lassen!

Lieben Gruß

Gottwalt

Hallo Gottwalt,

Gottwalt schrieb: ... sowie die Verdünnerlösung des Herstellers (gibts von ALLEN Herstellern).

lt. Auskunft der Hersteller und nach dem vorgehend verlinkten Kapitel 19.3.2 der CGM- und Insulinpumpenfibel (Onlineanhang) sind Verdünnungslösungen nur für Humalog, Liprolog, NovoRapid und Levemir erhältlich.

Gruß
Joa

Habe gerade nochmal meinen Apotheker gefragt. Er sagt, für alle erhältlichen schnellwirksamen Insulinanaloga sei auch Verdünnerlösung zu bekommen.

Und er bat mich noch um folgende Korrektur: Bei der Verdünnung zu Insulin U10 (also eine Verdünnung 9 Teile Verdünnerlösung 1 Teil Insulin) würde man natürlich genau umgekehrt vorgehen: Man entnimmt aus einer Ampulle Verdünnerlösung 1ml mit einer Spritze und verwirft dies. Dann entnimmt man aus einer Ampulle Insulin U100 1ml mit einer Spritze und spritzt dies in die verbliebenen 9ml Verdünnerlösung. So bleibt auch das restliche Insulin U100 in der Ampulle so lange haltbar, wie angebrochenes Insulin im Kühlschrank halt haltbar ist.
Nur bei der von uns inzwischen benötigten Verdünnung 2:3 (also das ehemals klassische Insulin U40) geht es schon umgekehrt ganz gut, denn da werden die so entstehenden 25ml Insulin U40 auch innerhalb von rund 4 Wochen verbraucht, und so lange halten sie auch.

Lieben Gruß

Gottwalt

Ich weiss es selber langsam nicht, ob ich bei meiner Tochter das Insulin selber verdünnen sollte. Hab davor ein bischen schiss bekommen. Da sie im gesamten pro Tag ungefähr 8 Einheiten Insulin benötigt ( inklusiv Esseninsulin, korrekturinsulin und basis). Sie reagiert noch extrem auf kleine Einheiten, in der Nacht kommt sie zum Beispiel mit 0.025 Einheite um 1.5mmol/l runter!

Ich hab einfach den Verdacht, wenn man das Insulin selber mischt, könnten wir noch mehr Zuckerschwankungen haben.

Gruss Herzchäferli

Herzchäferli schrieb: Ich weiss es selber langsam nicht, ob ich bei meiner Tochter das Insulin selber verdünnen sollte. Hab davor ein bischen schiss bekommen. Da sie im gesamten pro Tag ungefähr 8 Einheiten Insulin benötigt ( inklusiv Esseninsulin, korrekturinsulin und basis). Sie reagiert noch extrem auf kleine Einheiten, in der Nacht kommt sie zum Beispiel mit 0.025 Einheite um 1.5mmol/l runter!

Ich hab einfach den Verdacht, wenn man das Insulin selber mischt, könnten wir noch mehr Zuckerschwankungen haben.

Gruss Herzchäferli

Das würde ich mich auch nicht trauen!

Hallo zusammen,

wir haben jahrelang Insulin selber gemischt. Wir haben das im Krankenhaus gelernt und ich wusste zunächst gar nicht, dass man das in Apotheken machen lassen kann :whistle: . Mein Studium der Experimentalphysik war zwar hilfreich, aber keine notwendige Voraussetzung :woohoo: :silly: :woohoo:
Ok, die ersten Male war ich hinterher auch vor Aufregung schweißgebadet, aber dann wurde es doch Routine (so wie Reservoir füllen und Katheter setzen). Ist wirklich nicht so schlimm, wie es sich anhört. Also für jeden machbar, dessen feinmotorische Fähigkeiten normal ausgebildet sind und der die Grundrechenarten beherrscht. Auf Hygiene zu achten, ist natürlich selbstverständlich und ein Haltbarkeitsdatum aufs Fläschchen zu schreiben, ist auch nicht verkehrt. Wir haben damals jedenfalls keinen signifikanten Einfluss der jeweiligen Chargen auf die Werte festgestellt. Falls da was gewesen sein sollte, dann ist das in den normalen Schwankungen, die einen so gerne in den Wahnsinn treiben, voll untergegangen.

Also: Nur Mut!!!

Viele liebe Grüße
Martina

Wer selbst die Ampullen für die Pumpe befüllt, der kann auch Insulin selbst mischen. Das ist wirklich keine Hexerei, und wenn man auf die garantierte Haltbarkeit verzichtet (also bereit ist den Aufkleber „zum sofortigen Gebrauch" zu akzeptieren), dann kann man es wirklich von JEDEM Apotheker mischen lassen.

Gruß

Gottwalt

Gottwalt schrieb: Wer selbst die Ampullen für die Pumpe befüllt, der kann auch Insulin selbst mischen. Das ist wirklich keine Hexerei, und wenn man auf die garantierte Haltbarkeit verzichtet (also bereit ist den Aufkleber „zum sofortigen Gebrauch" zu akzeptieren), dann kann man es wirklich von JEDEM Apotheker mischen lassen.

Gruß

Gottwalt

Also das vom "Apotheker meines Vertrauens" mischen zu lassen, würde ich mich schon trauen. Aber selber...

Als beim Befüllen eines Reservoirs kann man doch vergleichsweise wenig falsch machen. Schlimmstenfalls hat man jede Menge Luftblasen drin. Das würde man aber auch sehen. Aber was, wenn ich mich irgendwie "vermische"?

Na ja, wie gesagt, wir werden es lassen. Setzen eher darauf, dass sich die Empfindlichkeit gegenüber Kleinstmengen wachstumsbedingt bald legt.

LG Heike

Wenke schrieb: Das würde ich mich auch nicht trauen!

Nehmen wir mal an, die Pumpe fiel grade vom Balkon, der Pen streikt, der Ersatzpen ist nicht zu finden.
Das Kind sitzt halb verhungert vor einer Riesenportion Spaghetti.
Würdest Du Dich trauen, aus der Insulinflasche 2,5 Einheiten auf eine Einmalspritze zu ziehen und so den Jungen vor dem Hungertod zu retten?

Die Aktion an sich wäre auf jeden Fall um ein Mehrfaches risikoreicher, als das Zusammenbrauen einer U10 Mischung.

Gruß
Joa