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Wann und wie sage ich es meinem Kinde?

wichtel
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18 Juni 2014 11:57 #92102 von wichtel
Wann und wie sage ich es meinem Kinde? wurde erstellt von wichtel
Hallo,

ich hätte da mal eine Frage:

wann habt ihr euren Kinder gesagt, dass sie einen Schwerbehinderten-Ausweis haben und wie haben sie darauf reagiert?

Liebe Grüße,

Claudia

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tonja
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18 Juni 2014 12:16 #92104 von tonja
Hallo,

ich habe es Theo so mit 8,5 Jahren gesagt und zwar als "erzieherische Maßnahme". Es war gerade in sich mit " Du bist ja behindert" oder so ähnlich anzumotzen.

Er hat sich erst mal gewundert, weil er sich selbst natürlich nicht mit dem Wort in Zusammenhang gebracht hat. Später habe ich ihn dann seinen Freunden Vorträge halten hören, dass er auch behindert sei und es blöd wäre sich so zu beschimpfen :) (das pädagogische Mutterherz hat sich natürlich gefreut). Seine Freunde fanden das dann eher lustig.
Nun hat Theo aber sehr viele Freunde und wird absolut nicht gehänselt, so dass er wohl selbst keine Angst hatte sich da irgendwie zu outen.

Dann war das Thema erst mal erledigt.
Vor ca. einem halben Jahr kam mal wieder eine Nachfrage, ob er tatsächlich behindert sei und wieso. Momentan kann ich nicht feststellen, dass er an dieser Tatsache leidet. Das ist wohl zu abstrakt. Wenn geht es konkret um den Diabetes, der natürlich "doof und sch... ist".
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monday
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18 Juni 2014 18:06 - 18 Juni 2014 18:07 #92117 von monday
Hallo Claudia,

meine Tochter war ja schon älter, als sie Diabetes bekam. Ich habe ihr dann erklärt, was die Vorteile für so einen Ausweis sind.
Als behindert gelten Menschen mit Diabetes so oder so, mit oder ohne Ausweis- dann hat man es nur schriftlich.

Jüngeren Kindern erkläre ich das eher so, dass Menschen mit Behinderungen in bestimmten Situationen Hilfe brauchen. Bei manchen reicht dann ein Hilfsmittel, wie zum Beispiel bei Menschen, die schlecht sehen: eine Brille- oder eben beim Diabetiker das Blutzuckermessgerät und die Insulinpumpe (oder der Pen) andere brauchen die Hilfe von anderen Menschen, um zurecht zu kommen.

Zu dem Zeitpunkt würde ich sagen: Generell so früh wie irgendwie möglich, so dass es einfach normal ist.
Man kann auch erst einmal einfach so etwas sagen wie: das hier ist dein Ausweis, den hast du, weil du Diabetes hast, damit brauchst du beim Busfahren nicht zu bezahlen.

Die gezielten Fragen kommen dann später von selber.

Wenn zu meiner Tochter jemand sagt: "Ey, bist du behindert?!"
Sagt sie übrigens immer: " JA 50 % !" :)
Gruß Vera
Letzte Änderung: 18 Juni 2014 18:07 von monday.
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netterene
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19 Juni 2014 10:26 #92135 von netterene
netterene antwortete auf Wann und wie sage ich es meinem Kinde?
Hallo,
wir haben den Ausweis zwar schon seit Anfang an (da war sie 7), aber in erster Linie für die Steuererklärung. Wenn schulisch eine Busfahrt anstand, oder wir mit dem Zug gefahren sind, hat sie immer normal mitbezahlt, so oft war es ja nicht. Gezeigt habe ich ihr den Ausweis damals nicht und über das Wort Behinderung gesprochen haben wir auch nicht. :unsure:

Irgendwann hat sie dann mal von sich aus gefragt, ob sie behindert sei (da war sie glaube ich 9). Da habe ich ihr das so ähnlich erklärt wie Vera. Behindert = gehindert an etwas sein, bzw. etwas nicht so machen zu können wie die anderen und dafür Hilfsmittel brauchen. Bei manchen ist es ganz schlimm und bei manchen merkt man es gar nicht.

Und beim Diabetes wäre man eben ein bißchen daran gehindert, einfach drauflos zu futtern, sondern muss erstmal messen und rechnen und Insulin spritzen. Das fand sie dann ok und nicht so schlimm. :P

Als dann der neue Ausweis kam (ab 10 Jahre ja mit Bild), habe ich ihr den gezeigt und es war kein Thema mehr. Sie hat ihn auch schon mal mitgenommen und in der Schule gezeigt, das hat sie mir hinterher erzählt.

Und wenn sie bald regelmäßig mit dem Bus fahren muss (ab Klasse 7 zur weiterführenden Schule), werden wir ihn auch dafür dann nutzen, das ist für sie völlig in Ordnung (naja, bis jetzt, die Pubertät steht in den Startlöchern...) :whistle:
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delphyine
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19 Juni 2014 10:42 #92136 von delphyine
delphyine antwortete auf Wann und wie sage ich es meinem Kinde?
Hallo,
Wir haben es ihr nie vorenthalten. Wir nutzen den Ausweis, um damit Bus zu fahren (seit sie 6 ist, vorher musste sie eh nicht zahlen) und um günstiger ins Schwimmbad zu kommen. Also sie weiß es, seit sie etwa 5 ist und zum Schwimmkurs ging. Es war ihr eh klar, dass andere Mütter draußen bleiben mussten und ich rein durfte, um den Katheter zu wechseln und sie hatte mitbekommen, dass sich andere darüber aufregten und ich das mit dem Diabetes begründet habe.
Momentan findet sie es ganz nett, dass sie jederzeit mit dem Bus fahren kann. Manchmal hat sie nämlich keine Lust zwei Stationen weit zu laufen. Da kommt sie dann heim und sagt: Ach wie praktisch, dass ich DM hab, ich brauch nicht laufen. Und acuh der vergünstigte Eintritt ist ihr schon häufig zugute gekommen. "Ne Mamaa, wir könnten doch morgen mal in den Freizeitpark. Das kostet doch gar nichts, ich hab ja Diabetes" (da kann sie dann auf meine Arbeitszeiten schimpfen, die das eher nicht zulassen) Der Ausweis an sich ist ja auch nichts dramatisches, das eigentlich schlimme ist ja nunmal die Krankheit, die sie eh hat und die sie an manchen Dingen hindert. Der Ausweis bestätigt das nur vor Anderen. Sie fährt jeden Tag mit dem Bus zur Schule und ohne den Ausweis hätte sie nicht in diese Schule gehen können. Sie liebt diesen Ausweis, weil er ihr ermöglicht ihre Freundin "Jojo" zu sehen.
Über das Wort Behinderung hat sie bislang noch nicht nachgedacht. Es fiel wohl mal als Schimpfwort, da sagte sie nur "Boa Mama, die Jungs sind sooo dumm, die dürfen bestimmt nie in eine Uni (sie will in eine Uni gehen, ich hab ihr gesagt, dass sie dafür immer gut aufpassen muss und schlau sein muss). Die denken Behinderung wär was Schlimmes, dass man sich damit beschimpfen muss. Ich weiß ja was das ist. Ich bin ja behindert. Aber die wissen das nicht. Die müssen noch viel lernen" (ist natürlich gerade die "Jungs sind doof" Phase, die hätten wahrscheinlich auch sagen können Ballett ist toll, sie wären trotzdem doof.)
Ob dieses Vorgehen sich in der Pubertät rächt weiß ich noch nicht, aber der Ausweis an sich wird sicher nicht in Frage gestellt, wenn überhaupt, könnte sie sich darüber aufregen, dass man ihr eine Behinderung zuerkennt, aber daran ändert der beantragte Ausweis ja nichts.
LG
Nadine
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Wenke
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19 Juni 2014 13:14 #92140 von Wenke
Hallo Claudia,

mein Sohn wusste das von Anfang an (also mit 6). Er findet es recht amüsant, dass er behindert sein soll und dann auch noch schwer, wo er sich doch ganz normal fühlt.

LG Heike

Heike mit Lars (*9/2004, DM seit 11/2010, Minimed 640G, Humalog)
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AlexMo
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19 Juni 2014 14:52 #92141 von AlexMo
Hallo Claudia,

wir haben ca. 2-3 Monate nach Manifestation den Ausweis beantragt; Moritz war noch gerade 7 Jahre alt geworden. Ich hab mich anfangs auch damit schwer getan, dass dieser Ausweis so eine dämliche Bezeichnung hat und wie wir Moritz erklären, dass bzw warum er nun auch solch einen Ausweis bekommt. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass Cordula hier im Forum von ihrem Sohn geschrieben hatte, der in dem Zusammenhang von seinem "Beklopptenausweis" sprach ;) DAS wiederum fand Mo witzig ;) Außerdem fühlt er sich nicht behindert.

Seitdem kam der SBA schon oft zum Einsatz; ob beim Straßenbahnfahren in KS, in unserem Freibad (da wiederum hat nicht ER, sondern einer von uns Elternteilen damit freien Eintritt, weil es ja keine Vergünstigung auf bereits vergünstigten Kindereintritt gibt), im Kino und natürlich bei der Einkommensteuererklärung.

Nächstes Jahr wird Moritz auch mit dem Bus in die weiterführende Schule fahren müssen und ihn dann also täglich einsetzen. Zur Zeit haben wir noch diesen unhandlichen, "lappigen" Schein, zu dem es dann jährlich auf Antrag die Wertmarke für den ÖPNV gibt. Genau aus diesem Grund haben wir kürzlich beim Integrationsamt angerufen und gefragt, ob Mo nicht auch den neuen Ausweis mit Bild im Kartenformat bekommen könnte, da viel handlicher/praktischer. Gegenfrage: "Hat er ihn verloooren?" "Nein" (noch nicht...). Nächstes Jahr müsste der Ausweis ohnehin verlängert werden, da kann er dann einen neuen bekommen. Das reicht uns auch, bis dahin tut es der alte "Lappen" auch noch.

Hier heißt er übrigens nur "der Ausweis"...

LG Alex

Alexandra mit Moritz *04/2005, Diabetes Typ 1 seit 04/2012,
Insulin Novorapid, Medtronic G780 (seit 05/2022); CGM (seit Nov 2017)
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Wenke
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19 Juni 2014 15:00 #92143 von Wenke
Am internationalen Tag der Menschen mit Behinderung (Weltbehindertentag) im letzten Jahr hat Lars übrigens sehr interessiert mehrere Beiträge zum Thema Behinderung im Fernsehen angeschaut.

Heike mit Lars (*9/2004, DM seit 11/2010, Minimed 640G, Humalog)
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MarieR
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20 Juni 2014 10:55 #92154 von MarieR
Hallo,
wir haben Marie von Anfang an eingebunden und ihr auch gesagt, dass wir - neben den ganzen blödenn Themen mit Diabetes - zumindest eine gute Sache haben, nämlich den Behindertenausweis. Sie meinte dann "Aber ich bin doch gar nicht so behindert, der xy ist behindert ( xy hat Down-Syndrom). Ich habe ihr daraufhin geantwortet, dass es unterschiedliche Arten von Behinderung gibt und dass sie - sofern der BZ im Zielbereich ist - ja auch völlig fit ist. Aber wenn er halt mal ausser Rand und Band ist... . Damit war das Thema für sie erledigt. Die kleinen finanziellen Vorteile des Ausweises setzen wir immer postwendend in Eis o.ä. um. Außerdem geniesst Marie es, in die Beh.toiletten mit dem Behindertenschlüssel reingehen zu können. Die sind so schön sauber :-)

Fazit: Je unkomplizierter Ihr damit umgeht, umso lockerer ist es für Euer Kind.

LG, Maja
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marielaurin
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20 Juni 2014 13:42 #92156 von marielaurin
marielaurin antwortete auf Wann und wie sage ich es meinem Kinde?
Sina, damals 11, hörte "Schwerbehindertenausweis" und sagte:"Vergiss es, will ich nicht, zeig ich nicht, ist peinlich, weil dann fragen wieder alle und überhaupt!"

Mein Kommentar war, dass sie dann die 10km mit dem Rad zur Schule fahren müsste, weil der Ausweis ihre neue Fahrkarte sei und sie sonst keine mehr hätte. Im übrigen würden "alle" ja nur einmal jeweils fragen, dann bekommen sie es erklärt und dann ist gut.

Damit war das Thema Ausweis erledigt.

Sina *1999, DM seit 12/2010, ICT mit Levemir und Novorapid
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