Erste Erfahrungen mit Ypsopump + myLife CamAPS FX

Pusteblume2022 schrieb:

… wir gauckeln in solchen Situationen der Pumpe eine Mahlzeit vor die im Grunde gar nicht eingenommen wird…
 

hier kann ich nur empfehlen über Glukose statt über Kohlenhydrate zu korrigieren.
(wir haben früher auch über KH korrigiert und seitdem wir es über Glukose korrigieren, arbeitet der Algorithmus subjektiv besser)

Die Boost-Funktion nutzen wir immer dann, wenn eine Situation vorliegt, die NICHT in den Algorithmus einfließen soll, weil sie nur einmalig vorkommt. Das ist immer bei Krankheit mit erhöhtem Insulinbedarf, aber auch wenn wir in den Urlaub fahren und lange Zeit im Auto sitzen und sich mein Sohn nur wenig bewegt. Meiner Meinung nach kommt der Algorithmus dann weniger durcheinander, weil ihm während der Boots-Zeit signalisiert wird: "Hey, ignorier den Mehrbedarf an Insulin, wir haben gerade eine Ausnahmesituation, das ist morgen wieder anders."
Sehe ich keine Ursache für einen erhöhten Bedarf, gehe ich eher von einem wachstumsbedingten Mehrbedarf aus und lasse ihn alleine machen, damit er lernen kann. 
Zu aggressiv hat der Boost meiner Meinung nach noch nie korrigiert. Es ist eher so, dass wir manchmal noch Insulin ohne Kohlenhydrate abgeben als Korrektur, weil es zu langsam war (wie du auch schilderst). Allerdings muss man dann die Insulinkurve beachten. Wenn die Pumpe vorher schon länger Zeit mit mehr Insulin gegengesteuert hat, kann das schnell mal eine Hypo geben. Dann eher seeehr vorsichtig mit wenig Insulin korrigieren.
Man lernt immer noch dazu, weil jeder Tag anders ist und auch jeder Diabetiker anders reagiert. Letztendlich ist vieles individuell, wie z.B. der Pizzabolus, und man lernt durch Ausprobieren. 

Danke schonmal für eure Rückmeldungen.

Dass der Algorithmus eher zurückhaltend korrigiert, um dann nicht am Ende in eine Hypo zu korrigieren, ist nachvollziehbar und ja an sich auch gut so. Wundert mich trotzdem, dass er recht schnell auf 0,6IE/h hochgeht und dann, obwohl der Wert weiter in die Höhe schießt und sich über 1,5 Stunden auch da hält, nicht einfach noch ein bisschen mehr zugibt, sondern stur bei den 0,6 bleibt. Ein Verhaltern, dass er wie gesagt vor 2 Wochen so nicht gezeigt hat. Da hat er es wirklich gut gelöst und auch nicht in ne Hypo korrigiert.

Na ja, Boost würde ich dann wohl aufgrund der mehrfach genannten Gründe tatsächlich erstmal nicht nutzen. Fake-KH ebenso, die würden nach meinem Verständnis den Algorithmus ja eher noch mehr durcheinanderbringen bzw ja auch nicht dazu beitragen, dass er aus dem (nächtlichen) Mehrbedarf lernt. Er nimmt ja in dem Moment an, dass tatsächlich etwas gegessen wurde.
Ansonsten machen wir schon vieles von dem, was ihr so schreibt... also bspw. auch jedesmal Hypobehandlung eingeben. 

Ich werde das nächste Mal dann wohl wirklich einfach über das Messer&Gabel Symbol eine vorsichtige Korrektur geben, also eventuell erstmal die Hälfte von dem, was ich normalerweise geben würde. Meine Hoffnung wäre dann, dass der Algorithmus aus der "manuell" zugegebenen Korrektur lernt und merkt das Insulinmenge X den BZ gesenkt, aber nicht in eine Hypo gedrückt hat. Eventuell gibt er das nächste Mal dann auch schon von sich aus etwas mehr zu. Wie du schreibst @Amajablue müssen wir uns da wohl einfach selbst rantasten, ausprobieren und vor allem geduldig bleiben.

Weitere Meinungen/Tipps sind natürlich trotzdem weiter gern gesehen. 

EDIT:
Ansonsten macht CamAPS aber schon nen guten Job. Seit wir heute Morgen um 06:30 Uhr endlich wieder den Zielbereich erreicht haben, haben wir ihn auch nicht mehr verlassen. Etwas mehr Gegensteuern bei hohen Werten und wir wären echt mega zufrieden.

Was bedeutet denn über Glukose korrigieren?

Bei Messer&Gabel ins Feld "Glukose" tippen, den Wert bestätigen und anschließend auf "Weiter". Hier kann man den Bolus dann nochmal erhöhen oder niedriger setzen.

Leider muss ich hier zustimmen. Auch ich finde die Korrektur in der Regel zu zögerlich. Es gibt jedoch ein paar Tricks, bzw. Verbesserungen. Zum einen kann man den Zielwert ja sogar stundenweise anpassen. Unsere Tochter neigt dazu, in den frühen Nachtstunden weitgehend unerklärlich anzusteigen. Da habe ich einfach dort(und kurz vorher) den Zielwert ziemlich weit nach unten korrigiert, auf 5,0. Dann ist die Korrektur etwas aggressiver.
Die zweite Frage die man sich stellen sollte, ist ob der Korrekturfaktor wirklich noch zeitgemäß ist. Der war bei uns in der Tat zu niedrig und ein anpassen nach oben hat unsere hypers verkürzt.
 Dennoch, weitere Tipps von euch würden mich natürlich auch sehr interessieren.
Irgendwo habe ich gelesen, die Katheterlänge hätte enorm geholfen, also "längere" Nadeln. Hat da jemand noch Erfahrung gemacht?
 

Wir hatten am Wochenende die Vollkatastrophe.

Unsere (zweite) Ypsopump hatte wieder einen Sprung im Display und wir hatten die Austauschpumpe schon zu Hause. Aufgrund des Trubels und einer bevorstehenden Hochzeit eines Freundes haben wir den Wechsel auf nach das Wochenende gelegt - und bitterlich bereut.

Wir sind von Österreich nach Deutschland gefahren, für die Kinder auch ins Legoland. Um 11:15 hat die Pumpe eine Okklusion gemeldet - und dann ging gar nichts mehr. Wir konnten zwar der Pumpe sagen, sie soll den Kolben zurückfahren, aber das Icon fürs Füllen blieb grau. Mehrere Anläufe mit der Hotline später schafften wir einen Reset, aber jedes Mal beim Kolben kam dann ein Elektronikfehler. Komplett Ausfall.
Da wir Österreicher sind, stand uns eigentlich auch keine Ersatzpumpe in Deutschland zu - wir hätten streng genommen nach Österreich zurück müssen.
Die Hotline hat sich dann aber mit Einbezugnahme des Vorgesetzten überreden lassen, doch eine Ersatzpumpe zu schicken, so dass wir nach ca. 7h ohne Insulin dann doch eine Ersatzpumpe bekamen. Das war ein Stress.

Wir merken uns: Ausland (wenn auch nur für einen Tag) -> Urlaubspumpe (das war bei Medtronic anders...).