Die Wechselwirkungen des Diabetes mellitus mit Begleiterkrankungen sowie neue Therapieansätze waren Gegenstand der ärztlichen Fortbildung des Instituts für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München am 23. November im Klinikum rechts der Isar.
Einleitend stellte Privatdozent Dr. Peter Achenbach das Autoantikörper-Screening des Instituts für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München vor. Mit dem Bluttest kann die Erkrankungswahrscheinlichkeit von Diabetes mellitus Typ 1 mit einer Bandbreite von weniger als 10 Prozent innerhalb von 10 Jahren bis zu über 90 Prozent innerhalb von 5 Jahren vorhergesagt und das Stadium des Prä-Typ 1 Diabetes sicher diagnostiziert werden.
Für diejenigen, bei denen die Autoimmunerkrankung bereits ausgebrochen ist, suchen Forscher weltweit nach einer Möglichkeit, die regulatorischen T-Zellen des Immunsystems neu zu generieren. Eine Möglichkeit ist die Stimulation des Immunsystems mit dem Antigen Insulin, das in der Regel die Autoimmunreaktion auslöst. Über die Schleimhäute aufgenommen, trainiert Insulin jedoch das Immunsystem, ohne den Blutzuckerspiegel zu beeinflussen. Diese so genannte „toleranzinduzierende Impfung“, die als Prävention für Personen mit erhöhtem Typ 1 Diabetes Risiko gedacht ist, erläuterte Dr. Carolin Daniel vom Institut für Diabetesforschung. Sie forscht an einer Variante des Insulins, mit der regulatorische T-Zellen noch effizienter – das heißt zahlreicher – induziert werden können als beim natürlichen Insulin-Peptid.