Ich brauche euren Rat...

Hallo Tanja!

Ich weiß genau was du meinst und kann dich gut verstehen.
Wir sind noch recht am Anfang vom DM und haben natürlich Angst um unsere Kids.
Der Vater hat nicht viel Ahnung und will es wahrscheinlich auch nicht haben.Somit verläßt er sich auf Marcus.Obwohl er trotzdem die Verantwortung für Marcus hat!!!
Dein Sohn kann im Grunde genommen auch nicht wirklich was dafür.
Beim Vater ist immer das schöne Sonnenschein-Wochenende und zu Hause der Alltag.Es ist zwar nicht gut und in Ordnung, dass so mit den Werten geschludert wird, aber es wird nicht so darauf geachtet, weil der Vater sich auch keinen Kopf macht.Mir würde auch vor Wut die Ader platzen. :ohmy:
Ich erinnere Jan-Ole sogar an`s Essen.Manchmal fängt er an zu essen und ich muß wieder an das Messen erinnern.Es ist für uns eine Qual und Last, weil wir an alles denken müssen und der Vater ist fein raus.Aber ich kann alles gut nachvollziehen.
Wir waren letzten Montag wieder bei der Psychologin.Ich erzählte ihr, dass Jan-Ole selbst nicht an das Essen denkt.Das ich Angst habe, dass er umfällt.
Sie sagte nur zu mir, er ist noch ein Kind und er wird nicht an alles denken.Er wird auch nicht darüber nachdenken, dass ich mir Sorgen mache.Er ist ein KIND!Er ist überfordert mit allem.Und nun glaube mal nicht, dass ich mit diesen Worten beruhigt nach Hause gefahren bin.

Ich drück dich Tanja! Auch unsere Psyche leidet!

LG Anki

Hallo ihr Lieben,

du sprichst ein wahres Wort Anki, auch die Psyche leidet Leider ist das so Und das nicht nur bei unseren Kindern.

@Cordula:

Ich verstehe was du meinst, ich versuche ja auch alles perjekt zu machen, was mir natürlich nicht gelingt.

Ja, ich war wütend, wütend auf den Papa, weil er in meinen Augen Markus alleine gelassen hat und ihn nicht genügend unterstützt hat. Aber auf der anderen Seite kann er es ja auch gar nicht wirklich, er wohnt einfach zu weit weg um sich richtig "reinzuknien" das werde ich wohl so hinnehmen, was bleibt mir auch anderes übrig. Markus liebt seinen Papa und soll ja auch zu ihm fahren können, da muss ich halt solche Sachen wohl oder übel in Kauf nehmen.

@Tanja:

Ich habe mit Markus auch heute schon gesprochen und ihm gesagt, dass ich gestern halt etwas entsetzt war, dass er aber nichts dafür kann. Ich möchte ihm nicht den Spaß beim Papa vermiesen, das habe ich ihm auch noch mal erklärt und auch dass er mit ins Skilager fahren darf und ja auch soll, weil ihm das bestimmt gut tun wird. Ich hab ihm gesagt, dass er alles toll macht für die kurze Zeit und dass er einfach versuchen soll zu jeder großen Mahlzeit und vor dem Schlafengehen zu messen, das wird er jetzt auch versuchen, sagt er

Ich sehe schon, dass einige von euch mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben und ich auch hier nicht alleine auf weitem Feld und Flur stehe...

Ich werde versuchen in Zukunft einfach gelassener zu bleiben, es ist schon so wie Anki geschrieben hat, wir haben alle Angst um das Wohl unserer Kinder und wenn dann etwas nicht (in meinen Augen) optimal läuft, dann wirft mich das echt aus der Bahn. Natürlich ist mir klar, dass Markus mit dem ganzen noch sehr überfordert ist aber trotzdem alles einigermaßen auf die Reihe bekommt. Ach Mann, es ist einfach echt schwer, wenn man immer versucht sein Bestes zu geben und dann Tage braucht bis nach einem Papa-WE alles wieder "rund" läuft.

Bin froh ihr Lieben, dass es euch gibt

Bin froh, dass ihr mir da ein wenig den Kopf zurecht rückt und mich bestärkt einfach mehr Vertrauen in Markus zu haben.....

Vielen Dank fürs Zuhören ihr Lieben.

lg

HAllo Tanja,
schön dass bei euch wieder die Sonne scheint

LG Vera

Liebe Tanja,

auch ich kann deine Wut sehr gut verstehen (neige selber sehr dazu, wenn es um meine Kinder geht). Das wichtigste wurde hier schon geschrieben.
Mal vorneweg: Die Mergentheimer Kinderdiabetologen sagen, dass die Kinder es mit 14 Jahren selber können. Soweit ist Markus noch nicht, also unterstütze ihn auch weiterhin, er muss es noch nicht alleine können.

Ich bin zwar noch verheiratet, aber mein Mann ist auch ein Diabetes-Ignorant. Anfangs dachte ich, dass er alles nur verdrängt, aber es ist so geblieben. Ich war anfangs total mit den Nerven runter und er war total locker. Ich solle mich nicht so anstellen, es ist nunmal so usw. Es war sehr hart für mich auf so wenig Verständnis und auch aktive Unterstützung zu stoßen, obwohl es ja auch sein Sohn ist. Er war übrigens auch der Meinung, dass Til das schon alleine können sollte, zum Glück war er in Mergentheim dabei, seither hält er sich damit zurück. Auch ich kann ihn nicht mehr ändern, die einzige Alternative wäre die Trennung, das will ich aber auch nicht. Nachdem wir einen riesen Streit bei einer Psychologin hatten (mit 1000 Tränen und Vorwürfen), war ich dann soweit, meine Sichtweise zu ändern, was dir vielleicht auch gut tun würde. Ich sage mir halt, dass der Papa ihn genaus so behandelt wie vor der DM Zeit. Er redet nicht über DM, er lässt ihn alles machen (letzt haben sie ein Dach repariert) usw. Meine Tochter geht auch nicht zimperlich mit ihrem Bruder um und unser Hund hat sich auch nicht verändert. Die einzige bin ich. Ich gestehe, dass ich mich schon meinem "armen" kranken Kind gegenüber anders verhalte als vor der DM Manifestation, es schwingen auch immer ein wenig Mitleid und viele Sorgen und Ängste mit.
Die Psychologen raten einem, den DM und das restliche (Erziehung usw.) zu trennen. Und ich finde, dass das mein Mann zumindest sehr gut macht. Die Kinder sollen sich ja auch ganz normal entwickeln. Mit dieser Denke kann ich das ganz gut akzeptieren. Mein Mann hat übrigens - im Gegensatz zu mir - schon einige heftige Schicksalschläge in seiner Familie erlebt. Ich denke, dass er deshalb schon etwas abgestumpft ist und nicht mehr so schnell zu schocken ist.
Vielleicht kannst du auch positiv sehen, dass dein Ex-Mann nicht mir irgendwelchen Weisheiten daherkommt, die völlig kontraproduktiv wären. Stell dir vor, er würde Markus zu Dingen raten, die gar nicht mit deinem Therapieansatz übereinstimmen würden.
Versuche möglichst aus vielem etwas positives zu gewinnen, sonst zermarterst du dir deinen Kopf. Ändern kannst du es nicht, aber pass sehr auf dich auf, es ist momentan wirklich alles schon grenzwertig, was du alles ertragen musst. In ein paar Monaten wird alles besser sein. Für Markus ist das auch eine schwere Zeit. Mein Sohn vergisst woanders auch vor dem Essen zu messen usw. Ich sage mir dann, wenn alles gut gegangen ist, dass doch alles passt (kostet viel Überwindung, will aber den DM nicht zu sehr thematisieren).
Mir fällt noch was ein: Vor ca. 30 (?) Jahren gab es noch gar keine Blutzuckermessgeräte und auch diese Leute leben noch (zumindest teilweise) mit vielen Jahrzehnten DM ohne nenneswerte Folgeschäden.
Also Kopf hoch, Tanja. Ich finde, ihr macht alles so gut. Traue deinem Sohn ruhig mehr zu.
Nach 7 Monaten DM beginne ich selbst wieder lockerer zu werden und ruhig zu schlafen. Das ist wirklich schön, du wirst da auch bald wieder hinkommen.

Alles Gute
Anja

Hallo Anja,

DANKE , du sprichst mir ehrlich gesagt aus dem Herzen und ich verstehe auch was du mir sagen möchtest. Du hast Recht, wir sind einfach noch viel zu frisch und neu dabei und dafür macht Markus alles schon prima

Was den Papa anbelangt, ja den kann ich nicht mehr ändern und ehrlich gesagt das will ich auch gar nicht mehr, ist nicht meine Baustelle, soll seine neue Frau machen Ignorieren ist bei ihm das falsche Wort, er weiss einfach zu wenig allerdings wenn ich ihm einen Plan mitgebe, so wie es war als Markus noch nach der CT eingestellt war, dann achtet er schon darauf. Ich hab mir überlegt, ich werde ihm so eine Art Plan machen wo dann Markus Insuline drauf stehen, zu welchen Mahlzeiten er messen sollte und was die Zielwerte sein sollten, vielleicht hilft das ja. Rainer (der Papa) ist eher so, dass er meint, wenn Markus UZ hat, dann wäre er nicht richtig eingestellt, was natürlich meine Schuld ist, denn ich halte ja an dem Diabetologen fest, den der Prof.aus dem KH nicht wollte und deswegen bin ich schuld, wenn Markus Wertschwankungen hat. Naja, reden bringt da nicht viel habe ich festgestellt. Jetzt und heute mit ein paar Tagen Abstand und wieder mehr Rhytmus sehe ich das auch nicht mehr so eng wie ich es am Montag noch gesehen habe

Ich finde es bemerkenswert wie toll ihr das alles hinbekommt und dass du deinen Weg gefunden hast. Ich wünsche mir auch, dass der DM nicht mehr Haupthema unseres Lebens ist und dass wieder viel mehr Normalität einkehrt wobei Markus schon wieder viel mehr alleine macht als nach der ersten Zeit als er aus dem KH kam Gestern z. B. war er mit einem Schulfreund und dessen Mutter den halben Tag in München, wobei ich sagen muss, die Mama von dem Schulfreund hat auch Diabetes Typ 1 und spritzt sich auch. Das tut Markus doppelt gut Nicht nur, dass er mit seinem "Homie" abhängen kann, nein er hat auch noch gleich Unterstützung von der Mama, die sich mit ihm austauscht und so sieht er, dass er nicht alleine ist.

Ich wünsche euch auch alles Liebe und Gute.

Tanja

Hi Tanja!

Das mit dem Plan ist doch eine gute Idee!

Ich habe Justus anfangs auch immer eine "Gebrauchsanleitung" mitgegeben, wenn er z.B. bei den Großeltern geschlafen hat. Da stand dann u.a. drauf, was bei welchem BZ zu tun ist.
Die Großeltern fanden das beruhigend, da sie immer nachschauen konnten und so etwas mehr Sicherheit hatten.

LG, Cordula