Job aufgeben???

@Cordula: Glückwunsch zu deiner Entscheidung.

@Katrin: Ich kann dich und deinen Frust verstehen.
Schließlich arbeite ich jetzt seit fast 28 Jahren und habe zum Beispiel auch nach der Geburt nur kurze Zeit pausiert. Ich mag meinen Job mit allem (Anerkennugn, soziale Kontakte etc.) was dazu gehört.

Aber: Als berufstätige Mutter macht man doch eh immer die Grätsche zwischen Job und Arbeit. Mal mehr mal weniger. Und wenn das eigene Kind dann noch krank ist oder es Hürden im Alltäglichen gibt, dann wird die Grätsche größer. So empfinde ich das.
Im Moment finde ich den Gedanken traumhaft nicht arbeiten gehen zu müssen. Das würde eine unglaubliche Entspannung in mein Leben bringen. Mein Leben würde um den Luxusfaktor ZEIT unendlich bereichert.
Die nächtlichen Messungen z. B. wären egal, denn ich könnte im Ernstfall tagsüber nachschlafen.
Ich könnte mein Kind bei seinen Aktivitäten direkt oder indirekt begleiten.

Damit will ich nicht sagen, dass mich dieser Zustand dauerhaft zufrieden stellen würde. Aber von meinem jetzigen Standpunkt aus wäre das Luxus pur.

LG
Andrea

Hallo Cordula,

auch wenn Du jetzt bis Herbst Zeit hast, Dich zu entscheiden, die Situation in der neuen Schule kennst Du ja vorher noch nicht. Drum möchte ich nocheinmal betonen, dass Du davor keine Angst haben sollst! Valentin hat mich jetzt im ersten Schuljahr im Gym genau 2 mal angerufen: einmal waren die Teststreifen aus: da musste ich ihn nur daran erinnern, dass noch welche in seinem Spind sind. Beim 2.Anruf konnte ich nicht sofort abheben und er hat mir eine SMS geschrieben, ich soll ihn gaaanz dringend zurückrufen! Mein Herz klopfte bis zum Hals! Ich hatte die schlimmsten Befürchtungen, dabei wollte er mich nur fragen, ob ich ihn von der Schule abholen kann, weil er ein Werkstück nicht im Bus nach Hause transportieren wollte, damit es nicht kaputt geht! :laugh:
Alle anderen Krisen hat er bisher alleine gemeistert. Hoher BZ wird mit Bolusexpert korrigiert, für niedriegen BZ gibts Gummibärchen, abgeschnittene Katheter werden einfach gewechselt,...
Wenn Du also Deinen Job aufgeben willst, dann deswegen, weil er Dir nicht gefällt oder Du einfach mal ein Pause willst. Der Schulwechsel ist meiner Meinung nach kein Grund!
LG
Andrea

Hallo Cordula,

auch ich stand vor ca.1,5 Jahren vor dieser Entscheidung.Dennis hatte im Mai 08 Diabetes bekommen und die Einschulung folgte.Ich war MTRA ,hatte viele Nachtdienste ,kurz und knapp, mir wurde alles zuviel.
Ich habe mich beurlauben lassen für 5 Jahre. Finanziell geht es uns zwar nicht blendend,aber die gesamte Familie ist ausgeglichener.Ich habe diesen Schritt bis jetzt noch nicht bereut.
Jeder sollte für sich entscheiden was richtig ist, denn jeder geht mit dieser Situation anders um.

Ich bin also kein Held der alles schafft, aber dafür zufrieden.

LG Steffi

Hallo, ihr Lieben;

Auch mich traf es wie ein Donnerschlag, als meine Tochter im Februar dieses Jahr an Diabetes erkrankte.
Ich bin alleinerziehend, mit 2 Kindern, der Sohn ist Autist.
Der Vater kümmert sich so gut wie nicht, die Eltern sind selbst krank.
Im Job arbeite ich selbst nur mit Kranken, selbst Wochenende und Feiertag.
Seit der Diagnose nie mehr ausgeschlafen...meist 18 Std. Tag, um jedem gerecht zu werden.
Selbst bleibe ich total auf der Strecke...manchmal schlafe ich ein und träume von einem Lottogewinn, dabei tipp ich nicht mal.

Dann gibt es aber immer wieder diese Momente...wo meine Kinder den Arm um mich legen und mich fest drücken, das macht micht total glücklich und ich bin so stolz auf sie und auf mich.
Oder meine Patienten sagen mir liebe Worte, da ist ein Lottogewinn ein Dreck dagegen!!!
Heute bekamen wir unseren ersten HBA1c-Wert: 6,6
Fiel fast vom Stuhl;
Obwohl ich manchmal nur müde und erschöpft bin, ich weiß, es lohnt sich zu kämpfen....jeden Tag aufs NEUE!!!

LG Dagmar

Hallo Dagmar,
meinen Respekt vor soviel Energie und Optimismus. Ich wünsche dir viel Kraft und auch mal ein bißchen Zeit für dich.

liebe Grüße
Martina

PS.:Super Hb1c

Eigentlich hast du deine Entscheidung ja schon getroffen. Aber für mich hat das ganz viel damit zu tun, dass du deinen Job jetzt nicht sooo toll findest. Natürlich wird es eine Weile dauern, bis sich alles wieder eingespielt hat. Nach dem Schulwechsel ist ja alles ganz neu und anders. Aber gerade wenn du schreibst, dass dein Sohn seinen Dia ganz gut alleine managt, gibt´s eigentlich keinen Grund einen Minijob an den Nagel zu hängen. Und in der relativ kurzen Zeit, die du arbeitest, wird nicht so viel passieren. Katheterwechselzeug kann man z. B. in der Schule für den Notfall deponieren!

Liebe Cordula,
ich kann deine Entscheidung, zu kündigen, gut verstehen. Ich arbeite als Lehrkraft in einer Krankenpflegeschule und habe leider ganz andere Unterrichtszeiten als mein Sohn- also wann klingelt mein Handy, wenn Manus Wert in der Pause zu hoch/ tief ist? Mitten in meinem Unterricht! Danach fällt mir oft die Konzentration auf das Thema sehr schwer! Meine Schüler wissen Bescheid und haben viel Verständnis, meine Kollegen halten mir auch den Rücken frei- und doch, das "gehetzte" Gefühl im Bauch, besonders, wenn am Morgen schon etwas nicht stimmte, bleibt! Mein Mann steht da völlig außen vor, er ist beruflich oft unterwegs und schon allein deswegen war ich von Anfang an diejenige, die "managt"! Am Anfang, direkt nach der Manifestation (Oktober 2009, Manuel war 11), wollte ich zuerst meine nicht unbeträchtlichen Überstunden nehmen, hab es dann aber nicht gemacht, mit dem Gedanken, "wer weiss, wann ich die noch brauch!" Das hat dazu geführt, dass ich am Ende meiner Kräfte angelangt bin- gerade waren wir 3 Wochen in Kur, es war dringend nötig und hat mich zumindest ein bisschen gestärkt... Aber wenn ich könnte, würde ich zur Zeit auch am liebsten aufhören, zumindest für eine Zeit; auch wenn Manu nächsten Monat 12 wird und super selbständig ist!
Wenn dein Bauch dir diese Entscheidung geraten hat und es DIR damit besser geht, war es gut!!
Ich wünsch euch alles Gute!
Heike