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gute Diabeteseinstellung -> Definition

mibi74
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06 Feb. 2022 02:00 - 06 Feb. 2022 02:08 #117534 von mibi74
Was mir aufgefallen ist, so im Vergleich zu mir und den Eltern die ich später kennengelernt habe, wie oft auf die Pumpen und Sensoren der Kids geschaut wird. 

Im 5 Minuten Takt kam es mir vor und dass mich persönlich das verrückt machen würde. Der Vorteil das Ganze Überwachungsgedöns nicht gehabt zu haben, war für mich eine Intuition zu entwickeln, wann ich aufpassen musste und wann nicht. Warum muss man nach 10 Minuten schon wieder darauf schauen, wenn die Zeit der Korrektur noch nicht mal 30 Minuten her ist? 

Ich finde ihr macht euch zu viel Stess und habt viel zu hohe Anforderungen an euch selbst und geht über Grenzen euer Kraftreseven weit, weit hinaus. Mir ist das nicht fremd, denn mir ging es auch mal so. Ich dachte ich schaff das und dann kam der Burnout. 
Daher kann ich euch nur empfehlen mit euren Kräften extrem zu haushalten, denn wenn die Batterien mal leer sind, dann hat man ein echtes Problem.

Bei den schwankenden Tagesbedarf, geht vielleicht auch eine 2. Basalrate zu programmieren und die dann noch zusätzlich anheben? 
Mit der neuem Medtronic bin ich noch nicht so gut vertraut. Mein Sohn bekommt die erst in ein paar Tagen, sowohl Corona will. Aber das Teil macht schon ganz gute Arbeit, finde ich, wie ich im Schulbetrieb feststellen konnte. Gerade jetzt, wo alles so extrem unvorhersehbar ist, entpuppt sich die 780G als echte Goldperle! 

Und wegen dem Loslassen und anderen Verantwortung abgeben: ich dachte auch mal, nur ich bin Supermama und nur ich kann mein Kind beschützen und nur ich weiß alles und kann alles und vor allem Diabetes.

Doch die Wahrheit ist, wir sind alle ersetzbar. Auch Supermamas und Superpapas. 

Denkt ihr etwa den Erziehern oder Lehrern liegt das Wohl eurer Kinder nicht am Herzen? Also mir ist bis jetzt noch keiner von der Sorte begegnet. Weder bei meinen Kindern noch bei den Begleikindern. Was ich natürlich oft merke, dass man die Erklärungen einfach halten muss. Wie bei den Kids. Lehrer sind meist keine Biologen oder Ernährungswisswnschafter und selbst die, oh oh, da kann ich mich noch an eine unangenehme Situation der Klarodame erinnern, die in den Unterricht der 2. Klasse kam. Die hatte einen Spruch über Diabetes abgelassen, mich hätte es fast rückwärts vom Stuhl gehauen!

Asonsten hat es nicht lange gedauert bis ich ein Gespür bekam, wo es Probleme gab und wo nicht. Beim Penkind hatte ich mir schon Sorgen gemacht, weil ich damit NULL Erfahrung hatte. Aber man wächst ja an den Aufgaben. Das Geheimnis ist beobachten und verglichen. 
Ich muss gar nicht groß wissen  ob was verändert wurde. Klar ist es hilfreich, aber eigentlich reichen mir über den Tag 3 feste Richtwerte.
Der erste, wenn sie morgens kommen, eine halbe Stunde vor dem Vesper und dann noch mindestens eine halbe Stunde vor Unterrichtsende.
An den Wert morgens kann ich zu 90 % schon sagen, wohin die Reise geht. Damit das gut flutscht habe ich für jedes Kind einen Tagesplan ausgearbeitet. Der liegt im Klassenzimmer. 
Beim Penkind ist mit einer Farbskala die Wirkungszeit vom Insulin eingetragen und deutlich eingetragen, wann gemessen und natürlich gegessen werden muss. Mit dem jüngeren Kind habe ich eine Challenge laufen. Das ist so ein Motivationsding zwischen uns. Inzwischen ist die Klassenlehrerin deutlich entspannter geworden. 

Loslassen musste ich schon oft. Der erste Gang in den Kindergarten, oh, das tat weh! Aber man sieht, wie die Kinder daran wachsen und man selber ja auch.

Verantwortung übertragen. Ja das kenne ich auch. Ich habe sie abgeben und mir wurde sie übertragen.

Obwohl ich zu dem Zeitpunkt selber über 10 Jahre ein Kind mit Diabetes hatte, war das eine ganz andere Baustelle, die Verantwortung für ein 6 Jahre altes Kind zu bekommen. Ganz ehrlich, die ersten Tage, hatte ich Kopfkino und innerlich hatte ich Puls.

Beim 2. Kind ging mir es auch nicht anders. Dann wie geschrieben ohne Pumpe. Echtes Neuland für mich. Man ist sich der doppelten Verantwortung bewusst und möchte nicht, dass den Kindern etwas passiert. Die Kinder wachsen einem so schnell ans Herz. Man hat eine Verbindung. Die ist anders, als zu den Eltern, aber wenn wir unterwegs bin, zack, habe ich eine kleine Hand in meiner. Da geht das Herz auf, weil es auch etwas übers Vertrauen aussagt. 

 
Letzte Änderung: 06 Feb. 2022 02:08 von mibi74.

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06 Feb. 2022 07:34 #117535 von Sie1986
Mibi,
es ist schön, dass die Schulkinder relativ vorhersehbar sind. 
Ich würde die Pumpe und die Werte auch gerne mal in Ruhe lassen. Es geht aber nicht. Ein Beispiel:

Kind startet mit einem guten Wert von 7,5 mmol ins Frühstück. Er isst ca. 2,5 KH an Brötchen und Apfel. Wir haben vorweg 1,5 KH gebolt, weil er oft nicht alles aufisst. Plötzlich sinkt der Wert weiter ab. 3 Pfeile nach unten. Normalerweise wäre er schon im Anstieg und wir würden nach dem letzten Happen den Rest von 1 KH bolen. Kind. Kind bekommt noch Kakao eingetrichtert, obwohl er eigentlich satt ist. Kind sinkt weiter. Pumpe hat sich schon abgestellt. Er liegt blutig bei 3,5. 2 Pfeile nach unten. Kind mag weder noch was essen, noch trinken. Blutig bei 3,0. Da nimmt er dann die 3 Schokobons. Dann Kind konstant bei 5. Bei der Menge an KH und den 1,5, die wir nur gebolt haben. Da stellt sich noch niemals die Pumpe wieder an. 
Jetzt sag mir bitte, dass du da nicht die nächsten Stunden alle paar Min auf die Pumpe schaust.... 
Man sieht halt, wie unterschiedlich die Diabetes sein kann und gerade Kleinkinder (knapp 2 Jahre) sind da wohl noch deutlich anfälliger mit unvorhersehbaren Turbulenzen von hoch und tief. Bei meinem Sohn platzt das Eigeninsulin dermaßen rein, dass man da echt mega schnell handeln muss. Dann noch das normale Verhalten von 2 Jährigen dazu. Er fängt auch an, völlig aufzudrehen, wenn er unterzuckert. Da hilft dann manchmal wirklich nur der TV zur Ablenkung und selbst der wirkt nicht. Man kann ihm da nicht mit Argumenten kommen. 

An anderen Tagen müssten wir gefühlt das dreifache an KH bolen, weil er dann plötzlich kein eigenes Insulin mehr produziert und das Essen (er frühstückt meist sehr ähnlich) so dermaßen nach oben schießt, dass nach einer halben Std die Pumpe nichts mehr anzeigt... 

Wir hoffen, dass die Remission endlich aufhört und wir unser Kind besser einstellen und einschätzen können. 

An manchen Tagen rauscht er beim Bobbycar fahren so richtig nach unten ab, obwohl wir die Basalrate ne gute Std vorm Rausgehen schon drastisch runtergedreht haben. An anderen Tagen schießt er dann so nach oben, dass wir schon denken, dass sich der Katheter zugesetzt hätte. Es ist echt ein Glücksspiel und das macht uns so fertig. Die Tage, an denen man sich die Schwankungen erklären kann, sind echt rar gesäht. Sich mal verrechnet zu haben oder Junior hat sich heimlich ne Tüte Gummibärchen geschnappt - das sind gute Tage für uns, weil wir dann nicht völlig auf dem Schlauch stehen. 



 

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mibi74
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06 Feb. 2022 10:25 #117537 von mibi74
Guten Morgen, 

Die Remi war anstrengend gewesen. Wir mussten knapp 4 Monate spritzen. In der Zeit war mein Sohn gerade mit Laufenlernen beschäftigt. Aufstehen und hinsetzen. Ist anstrengend für den Körper. Mit 18 Monaten bekam er seine erste Insulinpumpe. 


Man kann es heute kaum noch glauben, aber ich konnte wirklich nicht nach den Werten schauen,  wie das heute ist. Das gab es alles noch nicht!
Das U40 Insulin gibt's nicht mehr. Die Insuline sind auch viel schneller geworden. Fiasp gibt es auch noch nicht solange.

Ich habe gebolt, was nein Sohn gegessen hat und musste natürlich auch Machtkämpfe durchstehen. Mein Sohn hatte ganz schnell herausgefunden, dass Essen Macht bedeutet. 
Nach diversen Situationen hatte ich den Bolus dann immer nach dem Essen abgegeben, bis mein Kamfzwerg merkte, dass er damit nicht durchkam.
Warum eigentlich Kaba? Der wirkt sehr langsam. Bei einer Hypo mit drei Pfeilen runter, wäre das meine letzte Wahl.  Mag er / will er nichts anderes? 

Und als "Belohnung" Schokobons zum Frühstück, den Joker musste ich nie ziehen. Das fällt bei mir in die Kategorie Machtkampf. Wirken übrigens meiner Meinung nach auch viel zu langsam.

Es gab keine Pfeile, die mich dazu animiert hätten, weil sie noch gar nicht erfunden waren. Er hat gegessen, es wurde so abgeben und dann hat man erst geschaut, wenn es Zeit war oder mir vom Verhalten etwas aufgefallen war, dass ich messen musste. 

Aber im Gegensatz zu heute war das schon Steinzeit. Ich hätte viel dafür gegeben das gehabt zu haben. Dafür bin ich aber gut in der Krisenbewältigung geworden. 
Was ich alles durchgemacht habe, kannst du dir nicht vorstellen. Zusammengezählt waren wir bis zum 5. Lebensjahr 4 bis 5 Monat im Krankenhaus. Er hatte diverse Magen-Darm-Geschichten, Pseudokrupp und eine fette Thrombose. Hin und wieder hatte es mich selbst so erwischt, dass sie mich im Rollstuhl durch die Flure geschoben hatten, aber ich hatte Terror gemacht, weil es für mich außer Frage stand, dass unser Kind die oder die Untersuchung ohne mich machte.  Notfalls wäre ich dahin gekrochen. Mein Mann, ich kann nicht zählen, wie oft ich ihn von der Arbeit holen musste. 

Die Schulkinder haben auch so Phasen, wo mal was ordentlich schiefläuft. Da rauscht der Blz auch mal in den Keller. Da werden 9,5 KE eingegeben und gleich gegessen, weil man nicht merkt, dass der Wert bei 300 mg ist, einfach weil die 780 auch leichtsinniger macht und wenn die Technik aus dubiosen Gründen nicht das macht was sie soll, dann muss man in erster Linie eins machen: Ruhig bleiben! 

Es gibt Situationen, da habe ich innerlich Puls, weil ich weiß, dass es jetzt ganz schön gefährlich wird.
Einmal hat das große Kind einen Tag mit ungewöhnlichen Werten begonnen. Es war niedriger wie sonst. In weißer Voraussicht, weil Magen-Darm schon rum ging, hatten wir vom Vesper KE weggelassen. Dann gings in eine Doppelstunde Sport. Wir sind noch bis zur Turnhalle gekommen und dann war bei mir innerlich Panikmodus angesagt, weil mir klar war, was jetzt kommen würde. Ein Wettlauf gegen die Zeit mit erschwerten Aufnahme an Kohenhydraten. Das kannte ich schon von meinem Sohn her. Solche Situationen sind der blanke Horrer! Wünsche ich keinem. Zuhause hatte ich für diese Notsituation ein Zäpfchen Vomex. In der Schule kannst du den Joker nicht ziehen.

In dem Moment hilft dir niemand. Man muss bei sich bleiben. Ruhig bleiben und das Notprogamm abspulen. Ruhe bewahren, KE, blutig messen und das Ticken der Uhr aushalten. Abwarten können. 

Meine Kinder und auch die Kinder in der Schule kennen mich. Ich bin ein toleranter Mensch und lasse die Kinder gerne ausprobieren. Sie können frei wählen, wie sie vorgehen wollen,  aber wenn was aus dem Ruder läuft, dann sage ich wo es lang geht und was gemacht wird. 

Es hat auch seine Vorteile nicht Eltern zu sein. Mein Wort zählt in der Schule ganz anders. 
Und wenn was aus den Ruder läuft und ich merke dass das Kind damit nicht umgehen kann, wird gemacht was ich sage. 

Zuhause, ich weiß, läuft der Hase nicht so übers Feld. 

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Sie1986
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06 Feb. 2022 12:24 #117538 von Sie1986
Natürlich würde ich etwas anderes geben, wenn er es nehmen würde. Tut er aber nicht. Habe schonmal versucht meinem Kind was reinzuzwingen - hat zu Erbrechem im hohen Bogen geführt und ich war echt schon dabei den Notruf zu wählen, weil er so dramatisch abgesunken ist und dann geschrien hat wie am Spieß. Hatte die Notfallspritze schon in der Hand und habe dann doch einen Beutel Glucoselösung über den Mund in ihn reinbekommen.
Unser Arzt meinte, dass diese Abfälle bei ihm echt heftig sind und so nicht "normal". Wenn er keinen Sensor hätte, müsste ich tatsächlich spätestens alle 30 Min blutig messen. Hat der Arzt gesagt, kommt jetzt nicht von mir als überbesorgte Mutter. 

Der Kakao ist Haferkakao, der wirkt bei ihn super schnell. Ich bin laktoseintolerant und wir haben festgestellt, dass er nach ein paar Schlucken von meinem Kakao extrem schnell hochschießt. Und die Schokobons gebe ich nicht wirklich gerne, ist absolute Notfalloption. Er nimmt aber nichts anderes. Alles schon probiert und es werden auch erst andere Sachen angeboten. Wenn er so unterzuckert, ist das kein Machtkampf. Da kann er sich nicht selber kontrollieren und regulieren. Er ist dann gar nicht mehr "mein Kind" und lässt sich nicht mehr lenken. 

Ansonsten geht das auch mit Obst, wenn er jetzt raus geht um ne Runde Bobbycar zu fahren. Isst er sehr gerne. Wenn er aber satt ist und nichts mag, dann geht auch nichts rein. 

Norovirus im KH bei der Diagnose hatten wir auch schon und da hat es alle erwischt. Ich musste als Mutti dann mit ihm bleiben und mir ging es auch echt scheiße. Deutlich schlechter als ihm. Ist auch nicht schön, wenn dann fremde Menschen dein Kind versorgen müssen, weil du selber im Bad festhängst und nicht vom Klo wegkommst. Da kann man sich nicht "mal eben zusammenreißen" - was kommt, das kommt  So ist aber manchmal das Leben. Muss man durch. 

Sein Verhalten spiegelt leider, bis auf manchmal das schnelle Aufdrehen, seinen BZ nicht wieder. Da muss er schon echt neidrig sein, damit er mal die typischen Symptome zeigt und dann ist es schon fast zu spät. 

Ich möchte ja nur aufzeigen, dass ich manchmal einfach alle paar Minuten auf die Pumpe schauen MUSS. Ist bei uns einfach leider so. Würde mich auch gerne auf das Ding verlassen, was die Abschaltung angeht. Ist nur leider in 30% der Fälle nicht möglich und dann gehe ich lieber kein Risiko ein. Bisher hatten wir Glück, weil ich so schnell reagiert habe. Ansonsten wären wir schon mehrmals mit Tropf im KH gelandet. 

Wenn er irgendwann diese Sprünge nicht mehr hat, ist das super. Da sinkt dann auch mein Blutdruck wieder deutlich. 

Ist doch super, dass du diese extreme Problematik mit dem Eigeninsulin bei deinem Sohn nicht hattest. Hättest dann wahrscheinlich auch mehr als alle 2 Std messen müssen. Der ganze andere Mist mit Sport und Unterricht kommt dann auch irgendwann noch auf uns zu. Freue ich mich auch nicht gerade drauf. Jeder hat immer wieder ein eigenes Päckchen zu tragen. 

Vielleicht haben die anderen Eltern, die du da beobachtet hast, auch ähnliche Probleme. Nicht immer gleich alle über einen Kamm scheren wegen überbesorgt oder so. Manchmal ist es einfach nötig, um Schlimmeres zu vermeiden.  

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mibi74
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06 Feb. 2022 14:42 #117539 von mibi74
Hi Christiane, 

Ich denke, beweisen kann ich es nicht, dass es bei uns nur an der Wirkungsdauer vom Insulin lag. 

Haferkakau? Hört sich spannend an! Und wie schnell geht der ins Blut? 

Wesensveränderung oder extreme Stimmungsschwanken, wenn der Blitzucker fällt beobachte ich auch .
Ich höre an der Art, wie er trinkt, wenn der Blz zu hoch ist und an der Art, wie er sich benimmt, ob er niedrig ist. 

Norovirus hattest du auch? Ja, der war heftig! Da war ich mit meiner Tochter hochschwanger und lag mit vorzeitigen Wehen isoliert in der Klinik. Mein Sohn eine Station mit der Thrombose unten. Das war ein paar Scheißtage. Es war der 11.3. und wir wohnten im Teilort von  Winnenden. Mein Mann hat an dem Tag  "dort" arbeiten müssen. Er war gerade auf dem Weg zur Schule, als das Drama begann. 
Ich war in einem emotionalen Ausnahmezustand, da war die Diagnose Diabetes ein Witz dagegen.

Aber so ist das im Leben. Aufstehen, sich neu sortieren und weitermachen. Was anderes bleibt uns nicht übrig. Wir fallen und stehen wieder auf.

Ich bin aus allem gestärkt heraus, wenn ich es auch nicht gleich so wahrgenommen habe. Ich war auch oft in der gleichen Stimmung, hatte auch Tage, an denen ich zweifelte, ob dies und das richtig war. 

Meist hilft eine Nacht drüber schlafen, wenn es denn geht. Vielleicht würde euch eine Reha  helfen. Ansonsten hilft mal eine Stunde abschalten. Das hat mir die Kinderpsychologin aufgegeben. Eine Stunde pro Tag, sollte ich etwas für mich tun. Am Anfang hatte ich es gerade mal auf eine Stunde pro Woche gebracht. Mit kleinen Kindern ist das Leben nicht so gechillt, wie es von außen aussieht. Nicht wahr? 

Da wir 3 Wochen, nachdem wir umgezogen sind die Diagnose Diabetes bekamen, ist erst mal nicht viel passiert. Aber dann habe ich angefangen den Garten zu gestalten. Mein Msnn und mein Schwiegervater haben einen riesen Sandkasten gebaut. Schön unter einen Baum und da ist mein Sohn sprichwörtlich verpackt. Der war Buddelkönig! Egal wo ich ihn abgesetzt hatte, hat er Löcher gegraben. Mein Mann war darüber nicht sonderlich begeistert. Ich auch nicht, denn ich grub vorne die Planzen ein und er stand strahlend hinter mir, mit den Pflanzen in der Hand. 

 

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06 Feb. 2022 15:17 #117540 von S123
Hallo Sie1986,
hast du deinen Sohn mal auf Zöliakie testen lassen? Ist nur eine Idee.
Was du beschreibst, kommt mir seeeehr bekannt vor. Unser DiaArzt meinte damals alle 2 Std blutig messen, wäre ausreichend. Ich hätte ihn in meiner Not am liebsten Fahrlässigkeit vorgeworfen. Wir konnten ihn keine 20 min aus den Augen lassen, weil dich der Wind sekündlich drehte und es eigentlich nur extrem bergauf oder bergab ging.
Ich habe dann für einen Sensor gekämpft und die ganzen Auswirkungen und Missstände in den Einstellungen wurden erstmalig sichtbar. Das beruhigte zwar die Therapie aber es gab trotzdem immer wieder extreme Schwankungen ohne Erklärung (obwohl man bei Diabetes ja wirklich viele Gründe finden kann). Am Ende war es dann eine stark fortgeschrittene Zöliakie. Seit wir das wissen, ist die Therapie wesentlich stabiler und zuverlässiger. Und trotzdem noch kein Pappenstiel.

Lange Rede wenig Sinn, aber schau doch mal ob es da noch einen Mitspieler geben könnte, der dir die Tour vermasseln will…

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06 Feb. 2022 16:01 #117541 von Sie1986
Unser Kinder-Diabetologe ist auch Kinder-Gastroenterologe. Das war eines der ersten Sachen, die wir mit abgeklärt haben. Kommt ja bei Diabetes auch öfters vor.

Das mit dem Haferkakao ist aber wohl häufiger bei Diabetikern, dass der schnell ankommt. Meine Freundin ist TypI mit 38 Jahren und die kann das auch bestätigen. Der Arzt meinte das auch, dass es häufiger so ist. Habe es hier im Forum auch schon irgendwo gelesen. Aber jeder Diabetiker ist da auch anders. Bei Mandarinen und Co darf ich z.B grundsätzlich nur 1/3 der eigentlichen KH geben, da die bei Junior z.B. fast gar nicht am BZ rühren. Meine Freundin kann Erdbeeren in sehr großen Mengen essen und es passiert gar nichts bei ihr. Dafür weiß ich jetzt, dass ich bei Banane eher etwas aufrunden muss. Das sind so die kleinen individuellen Eigenheiten. 

Reha ist in Arbeit, aber sehr schwierig, weil ich auch noch andere Unverträglichkeiten habe. Ich kann nicht mehrere Wochen nur von Brot/Brötchen leben, da geht meine Psyche den Bach runter. Ansonsten hänge ich den halben Tag auf dem Klo. Geschmacksverstärker (auch die natürlichen wie getrocknete Tomate und getrocknete Pilze), Nitritpökelsalz, Fruktose und Laktose sind meine Feinde. Versuch da mal eine Kurklinik zu finden, die auch auf meine Bedürfnisse eingehen können. Meine Krankenhausaufenthalte habe ich alle mit Durchfall und Magenkrämpfen verbracht oder nur von Brot/Brötchen gelebt. Hatte ab der 27. Woche einen Trichter und war ab der 30. SSW in der Klinik. In Woche 35 kam Junior und nach 4 weiteren Wochen durften wir gehen. Ich habe es geschafft, in der Schwangerschaft 6 kg abzunehmen innerhalb von den paar Wochen im KH und dahinter auch noch. Weil das versprochene "frei von alles Essen" doch nicht so frei war. Das soll in der Kurklinik nicht noch passieren, da geht es um die Diabetes und das Drumherum dazu. 

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06 Feb. 2022 16:09 #117542 von Sie1986
Unser Kinder-Diabetologe ist auch Kinder-Gastroenterologe. Das war eines der ersten Sachen, die wir mit abgeklärt haben. Kommt ja bei Diabetes auch öfters vor.

Das mit dem Haferkakao ist aber wohl häufiger bei Diabetikern, dass der schnell ankommt. Meine Freundin ist TypI mit 38 Jahren und die kann das auch bestätigen. Der Arzt meinte das auch, dass es häufiger so ist. Habe es hier im Forum auch schon irgendwo gelesen. Aber jeder Diabetiker ist da auch anders. Bei Mandarinen und Co darf ich z.B grundsätzlich nur 1/3 der eigentlichen KH geben, da die bei Junior z.B. fast gar nicht am BZ rühren. Meine Freundin kann Erdbeeren in sehr großen Mengen essen und es passiert gar nichts bei ihr. Dafür weiß ich jetzt, dass ich bei Banane eher etwas aufrunden muss. Das sind so die kleinen individuellen Eigenheiten. 

Reha ist in Arbeit, aber sehr schwierig, weil ich auch noch andere Unverträglichkeiten habe. Ich kann nicht mehrere Wochen nur von Brot/Brötchen leben, da geht meine Psyche den Bach runter. Ansonsten hänge ich den halben Tag auf dem Klo. Geschmacksverstärker (auch die natürlichen wie getrocknete Tomate und getrocknete Pilze), Nitritpökelsalz, Fruktose und Laktose sind meine Feinde. Versuch da mal eine Kurklinik zu finden, die auch auf meine Bedürfnisse eingehen können. Meine Krankenhausaufenthalte habe ich alle mit Durchfall und Magenkrämpfen verbracht oder nur von Brot/Brötchen gelebt. Hatte ab der 27. Woche einen Trichter und war ab der 30. SSW in der Klinik. In Woche 35 kam Junior und nach 4 weiteren Wochen durften wir gehen. Ich habe es geschafft, in der Schwangerschaft 6 kg abzunehmen innerhalb von den paar Wochen im KH und dahinter auch noch. Weil das versprochene "frei von alles Essen" doch nicht so frei war. Das soll in der Kurklinik nicht noch passieren, da geht es um die Diabetes und das Drumherum dazu. 

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06 Feb. 2022 16:28 #117543 von equestria
equestria antwortete auf gute Diabeteseinstellung -> Definition
Bei Obstsorten wundere ich mich schon seit Jahren über die Kohlenhydratangaben in Schulungsmaterialen, aber auch in Büchern wie "Kalorien mundgerecht".
Mit einem Standardbolus decken wir eigentlich nicht alle Kohlehydrate an sich, sondern nur den Glukose Einfachzucker ab. Bei vielen Obstsorten überwiegt aber der Fructose Einfachzucker, und hier wird nur ein Teil davon in einem langwieriegeren Stoffwechselprozess zu Glukose verwandelt.
Bei einem überschaubaren Obstkonsum, können wir daher eigentlich gleich alles unter den Tisch fallen lassen und mit dem Basalinsulin abdecken. Bananen wären sicher eine Ausnahme, die wiegen viel und haben einen höheren Glukoseanteil.
 

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Thongsala
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07 Feb. 2022 16:47 #117547 von Thongsala
Thongsala antwortete auf gute Diabeteseinstellung -> Definition
Hallo, wir sind seit 23.1.2022 auch im Typ 1 Club mit unserer kleinen Tochter mit 4 Jahren. Nachdem wir aus dem KH raus sind, wollen wir die Ernährung unserer Tochter gut in den Griff bekommen und trotzdem sicherstellen, dass sie Spaß am Essen hat. 
Wir schauen, das wir täglich so 60-80 g KH ihr geben und dafür mehr Eiweiß und gesunde Fette. Habt ihr das Buch " Diabetes Solution" von Richard K. Bernstein gelesen? Er vertritt die Ansicht, es sei KOMPLETT unmöglich die KH mit Insulin zu managen. Der einzige Weg ist, diese durch Protein und Fette zu ersetzen. Was haltet ihr von diesem Ansatz? Ansonsten schwanken wir wir zwischen Panik, Selbstvorwürfen, Traurigkeit und dann auch Freude, das es unserer kleinen ganz gut geht. Aber mir machen die Folgekomplikationen himmelangst. Hier mal ein Video von einem jungen Mann mit HBA1c Wert von 4,7 ohne Hypos, der nach der Bernstein Methode lebt.

 

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