NinasMama schrieb: Wie geht ihr damit um? Bei "fremden" Kindern und im Hinblick auf ein hoffentlich gesundes Geschwisterchen?
Bei uns ist es umgekehrt: die gesunden Geschwister fragen!
Lars (bald 12) war bei der Diagnose "schon" 6. Er hat eigentlich nicht viel gefragt. Weder das berühmte "warum ich?", noch "bekommt mein Bruder/ meine Schwester auch Diabetes?"
Bei Lars Diagnose war sein Bruder 3 Jahre, seine Schwester 11 Monate alt.
Nur einmal erinnere ich mich, dass er, als er mal Krach mit dem jüngeren Bruder hatte, gesagt hat, er wünscht ihm, dass er auch Diabetes bekäme. Normalerweise sagt er aber eher, dass er den Diabetes lieber allein hat, dann wäre er zumindest etwas besonderes.
In den letzten Monaten hat unsere Jüngste (6 Jahre, 8 Monate) viel gefragt. Sie fragt immer wieder: "Bekomme ich irgendwann auch Diabetes, bekomme ich dann auch eine Pumpe?" oder sie sagt: "Ich hoffe, ich bekomme das nie."
Und dann weiß ich nicht recht, was ich antworten soll. Ich kann ihr ja nicht garantieren, dass sie nie Diabetes bekommt.
Wenn ich ehrlich bin und sage: "Man weiß nie, was in der Zukunft passiert. Die meisten Menschen bekommen keine Diabetes und du wirst wahrscheinlich auch keinen bekommen. Aber ganz sicher weiß man eben nicht, was kommt," ist diese Antwort für sie nur bedingt befriedigend und beruhigend. Aber wenn ich sagen würde: "Nein, du bekommst das ganz sicher nie," wäre das nicht ehrlich und wenn sie es tatsächlich eines Tages erwischen sollte, würde sie sich betrogen vorkommen.
Übrigens hatte ich persönlich lange Angst, dass eins der Geschwister ebenfalls Diabetes bekommen würde. Im Nachhinein betrachtet, hatte ich zeitweise sogar fest damit gerechnet. Das hat aber irgendwann aufgehört. Inzwischen gehe ich eher davon aus, dass sie verschont bleiben.
LG Heike