Hallo,
ich betreue momentan über die Stiftung dianino (
www.stiftung-dianino.de ehrenamtliche "Diabetesnannies" gehen in Familie wenn zusätzlich oder durch Diabetes Probleme bestehen) einen 13jährigen Jungen. Über dianino sind die Einsätze begrenzt, ich bin bereits über die Begrenzung hinaus in der Familie, die Familie braucht Hilfe. Ich würde gerne weiterhin in die Familie gehen, kann das rein ehrenamtlich aber nicht mehr leisten und der dianino-Rahmen ist nun eben auch weg. Bisher fällt mir Eingliederungshilfe ein, sodass die Familie über das Persönliche Budget dann mich buchen könnte und ich weiterhin komme. Meine Frage an euch: meint ihr die Familie hat eine Chance auf Bewilligung? Wie müsste der Antrag begründet werden?
Zum Hintergrund: Die Familie hat Migrationshintergrund, die Mutter spricht schlecht deutsch, der Vater hat sich vor 2 Jahren (1 Jahr nach der Manifestation beim Sohn) das Leben genommen. Hintergrund waren wohl Depressionen, ein Zusammenhang mit der Manifestation wurde bisher nicht genannt. Die Mutter bringt die Familie mit Putzen durch, ist kaum zuhause, kann bei der Therapie kaum helfen. Der Sohn muss die Therapie somit alleine managen. Im Krankenhaus funktioniert dies, zuhause nicht. HbA1 seit Beginn sehr schlecht, Ärzte sehen Folgeerkrankungen in einigen Jahren. Der Sohn hat eigentlich keinen erwachsenen Ansprechpartner der ihn bei der Therapieumsetzung unterstützen könnte. Es gibt noch einen großen Bruder, dieser ist in keinster Weise involviert. Außerdem wohnt in der Nähe der Opa, dieser hat jedoch noch immer nicht den Unterschied zwischen "seinem" Typ2 Diabetes und dem seines Enkels verstanden und spricht wenig Deutsch. Er begleitet den Enkel jedoch zu den meisten Arztterminen. Ich glaube nicht, dass die Familie selbstständig die Anträge stellen oder verstehen kann, ich gehe also davon aus, dass ich dies gut vorbereiten und erklären muss -jedoch habe ich selbst solche Anträge noch nie gestellt und bin daher noch etwas unsicher.
Habt ihr außer Eingliederungshilfe noch weitere Ideen für Unterstützungsmöglichkeiten?
Zu mir: Habe selbst Typ1, bin außerdem Sozialarbeiterin und Erlebnispädagogin, der Sohn möchte ausdrücklich, dass ich weiterhin komme. Er spricht zwar allgemein wenig, ich habe aber das Gefühl, dass wir trotzdem zumindest zum Teil seine Schwierigkeiten und Themen angehen können.
Freue mich auf eure Antworten, danke schon mal
Nicola