Angebrochenes Insulin wieder in den Kühlschrank
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Mein Kleiner wird zunehmend mehr Insulin brauchen. Von daher hat sich das Problem bald erledigt.
Mama vom Diabeteszwerg (geb. Herbst 2010, erkrankt Sommer 2011, Therapie mit Pumpe Paradigm)
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Insulinkonzentrationen:
+ U100er-Insuline: ALLE Pen-Insuline sind weltweit U100er-Insuline.
Die Insuline in 10ml-Fläschchen in Deutschland auch (fast) nur noch in U100er-Konzenmtration.
+ U40er-Insuline: Das waren früher auch in Deutschland die üblichen Insuline. Nachdem der weitaus größere Teil der insulinpflichtigen Diabetiker einen Pen benutzen, haben die Insulinhersteller die U40er-Insuline vom (deutschen) Markt genommen. Die Firma B.Braun, als letzte Firma , die noch U40er herstellte, wird die Insulinherstellung demnächst einstellen.
Bei entsprechendem Bedarf kann die Apotheke ein geringer als U100 konzentriertes Insulin mischen.
Gebrauchsdauer von angebrochenen Patronen/Fläschchen:
Die in den Beipackzetteln der Insuline und in Diabetesschulungen genannten Zeiten (4 bzw. 6 Wochen nach Anbruch) beziehen sich auf die garantierte Wirksamkeit der Insuline unter Raumtemperatur und entsprechender Nutzung.
Mit der Angabe dieser garantierten Wirksamkeit, sind die Insulinhersteller und Diabetes-Schulungsteams auf der sicheren (rechtlichen) Seite, da sich diese Zeit bei Studien immer wieder bestätigt hat.
Das heißt aber nicht, dass das Insulin kurz nach dieser Zeit seine volle Wirkung verliert.
Wie lange es tatsächlich wirkt, ist von den tatsächlichen Lagerungsbedingungen abhängig - UND vom Grad der "Verunreinigung" durch den Nutzer.
Diese Verunreinigungen entstehen bei Entnahme des Insulin mit der Spritze bzw. bei der Handhabung des Pens bzw. der Injektion mit dem Pen.
Aus Sicht der Insulinwirksamkeit spricht sicher nichts dagegen, das Insulin länger als 4 bzw. 6 Wochen nach Erstbenutzung zu verwenden. Spätestens bei unerklärbar erhöhten BZ-Werten sollte (muss) man das Insulinfläschchen/die Insulinpatrone aber wechseln. Oder wenn Veränderungen im Insulin bemerkt werden (Verfärbungen, Schlierenbildung o.ä.).
Ich empfehle aber dringend, diese Handlungsweise mit dem für die Diabetesbehandlung zuständigen Arzt abzusprechen.
Meine obigen Anmerkungen zu diesem Thema, sind keine Aufforderung dazu, von den Empfehlungen der Insulinhersteller/Diabetes-Teams abzuweichen!
Gruß, Egon
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ich werd alt!
Meine liebe Kollegin Stefanie hat mich darauf hingewiesen, dass Sanofi-Aventis noch U40er-Humaninsuline in Produktion hat - und auch in Deutschland vertreibt. Und natürlich hat sie Recht! Ich hab einfach nicht dran gedacht.
Mal gut, dass StefanieL auf mich -bzw. das, was ich schreibe- aufpasst!
Gruß, Egon
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Gräm' Dich nicht, das geht nicht nur Dir so.EgonManhold schrieb: Oh je,
ich werd alt!
Hmmm, vielleicht sollte man mal bei Sanofi anregen, auf U-50 umzustellen?... dass Sanofi-Aventis noch U40er-Humaninsuline in Produktion hat - und auch in Deutschland vertreibt.
Das rechnet sich noch einen Kick leichter, vor allem für Kids.
Und natürlich insbesondere bei Nutzung einer Pumpe.
Eigentlich sollte das wohl kein wirkliches Problem sein.
U50 war (ist?) ja auch die gängig verdünnte Insulinkonzentration in den USA (gewesen?).
Insulinspritzen in dieser Teilung sollten also auch problemlos machbar sein.
Gruß
Joa
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der Bedarf (besser: die Verbrauchsmenge) ist durch die massive Bewerbung und Ausbreitung der Pens soweit zurück gegangen, dass es sich für die Firmen nicht mehr wirklich lohnt, andere Konzentrationen als U100 herzustellen. Das war ja auch -trotz massiven Protestes der Patientenvertretungen und Fachgesellschaften- der Grund, sie weitestgehend vom Markt zu nehmen.
Gruß, Egon
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EgonManhold schrieb: Hallo,
der Bedarf (besser: die Verbrauchsmenge) ist durch die massive Bewerbung und Ausbreitung der Pens soweit zurück gegangen, dass es sich für die Firmen nicht mehr wirklich lohnt, andere Konzentrationen als U100 herzustellen. Das war ja auch -trotz massiven Protestes der Patientenvertretungen und Fachgesellschaften- der Grund, sie weitestgehend vom Markt zu nehmen.
Gruß, Egon
Tja, das ist so ähnlich, wie wenn wir jammern, dass der Dorfladen zumacht... in dem wir alle eigentlich nur selten mal was gekauft haben.
Heike mit Lars (*9/2004, DM seit 11/2010, Minimed 640G, Humalog)
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also ich würde kein angebrochenes Insulin in Kühlschrank legen, kommt bei uns auch nicht vor. Wir nehmen unsere Insuline 5-6 Wochen, wurde uns in Schulungen und auch vom Diabetologen so erklärt. Wir brauchen die Patronen nicht ganz auf, aber etwas mehr als die hälfte. Der rest wandert in die Apotheke, die sammeln das hier bei uns.
Unser Pflegedienst darf das Insulin nur 21 Tage nutzen, der Pen (schule) bleibt dann drei wochen in der Schule und kommt nur zum "wechseln" nach Hause. Ich gebe da allerdings einen anderen Pen (von zu Hause) mit, und nutze den Pen der aus der Schule kam. Wechsle nach 3 wochen das Insulin, des Pens der zu Hause war, und nutze dann den Pen aus der schule wieder. So können wir das Insulin 6 Wochen nutzen. ALlerdings schau ich auch auf Lagerung und Wetter. In der Schule wird der Pen in einem Medikamentenschränkchen gelagert, zu dem nur der Pflegedienst zugang hat.
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Der rest wandert in die Apotheke, die sammeln das hier bei uns.
Und der Apotheker entsorgt es dann. Bereits benutztes Insulin darf (und wird) er auf gar keinen Fall weiterverwenden bzw. zur weiteren Verwendung abgeben!
Alternativ könntest du das Insulinfläschchen auch direkt im Hausmüll entsorgen.
Gruß, Egon
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Aber klar, solange die Mediziner sich mehrheitlich der herrschenden Meinung anpassen, haben die Hersteller als letzte ein Interesse, auch nur darauf hinzuweisen, dass auch in längeren Zeiträumen die Wirkverluste allenfalls gering sind.
Was Insulin so alles mitmacht kann man/frau sich eindrucksvoll im online-Anhang von Geri Winkler zu seinem Buch "Sieben Welten - Seven Summits" erlesen.
Während er im Buch die Besteigung der höchsten Berge der sieben Kontinente ausgiebig ohne besondere Berücksichtigung seines Typ 1 Diabetes schildert, geht er nachträglich im Anhang zum Buch darauf sehr eindrucksvoll ein.
Sieben Welten - Seven Summits - Erlebnisse eines Diabetikers
Da fällt man glatt vom Glauben an Waschzettel ab.
Zur Frage, ob Insulin nach Anbruch wieder in den Kühlschrank darf, wird dieses von den Herstellern verneint. Klar könnte man denken, als Schelm, dann hält es sich zu lange .... :side:
Aber nein. Es gibt auch eine Begründung, über die ich auch erst letztens gestolpert bin.
Die Insulinlösung ist ja steril und selbst als hochkarätiges Desinfektionsmittel anzusehen. Wenn aber nun, eine angebrochene Ampulle durch die Insulinentnahme verunreinigt wäre, würde die Desinfektionsbrühe durch abkühlen in ihrer chemisch desinfizierenden Aktivität gemindert. Ok, allerdings werden auch Keime, die gekühlt werden, in ihrer Vitalität und Vermehrung gehemmt. Das ist ja das Prinzip des Kühlens. Mal ganz abgesehen davon, dass ich gerne wüsste, welcher Keim überhaupt sich in einer Insulinlösung als überlebensfähig erweist.
Ich denke, dass man die Herstellerangaben zu Haltbarkeit und Repositionierung im Kühli nach Anbruch getrost mit allergrößter Gelassenheit und leisem Grinsen sehr großzügig interpretieren darf.
In diesem Sinne
Gruß
Joa
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