Attestpflicht vor Schwimmunterricht in Schule?

Hallo zusammen, 

ich bin gerade ein wenig ratlos. Meine Tochter 11 Jahre geht seit den Sommerferien auf eine integrative Gesamtschule. Letzte Woche fand zum ersten Mal der Schiwmmunterricht statt. Im Vorfeld kam keine Information oder Anfrage der Lehrerin, so dass ich eine Email schrieb und auf mögliche Schwierigkeiten hinwies. Wichtig war mir nur, dass die Lehrer wissen, dass eine Unterzuckerung manchmal zu spät im Wasser bemerkt wird und es wichtig wäre, dass jdm. das Handy im Auge behalten könnte, falls ein Alarm ertönt. Wir baten auch an, das erste Mal beim Unterricht dabei zu sein. 
Die Sportlehrerin antwortete, dass alles kein Problem sei, dass jdm. K. Handy nehmen würde und wir sie darüber auch erreichen könnten, wenn unsere Tochter Unterstützung benötigte. Mein Mann müsste nicht mitkommen, wenn wir uns aber das erste Mal besser fühlen würden, dann könnte er gerne dazu kommen. 
Mein Mann war also dabei und erklärte alles einer Begleitperson und somit war eigentlich alles geklärt. 
Abends bekamen wir eine Email des Klassenlehrers, dass Dokumente fehlen würden, damit K. am Schwimmunterricht teilnehmen kann. 
1. ein ärztliches Attest, dass trotz Diabetes bedenkenlos am Schwimmunterricht teilnehmen kann.
2. Dass mein Mann oder ich den Unterricht begleiten sollten, und wenn wir das nicht können, dass wir dann eine Einverständniserklärlung unterzeichnen müssten, dass unsere Tochter ohne 1:1 Betreuung mitschwimmen darf. 

Ich bin einfach so genervt von der Unbedarftheit im Vorfeld und dem Zurückrudern, wenn es eigentlich schon gelaufen ist. 

Darf die Schule ein ärztliches Attest anfordern? Ist es rechtens? Im Sinne einer Inklusion ist es nicht.....

Vielleicht hat jdm. schon ähnliche Erfahrungen gemacht. 

Vielen Dank 
Jenni 

Hallo @Bubbletea,

grundsätzlich darf und muss die Schule eigentlich so ein Attest erbringen, da für solltest du eigentlich auch Unterschrieben haben, denn normal müssen Eltern, für Schwimmen ein extra Vollmacht unterschreiben, die auch eine Art Belehrung ist, wo halt auch so was drauf steht für den Schwimmlehrer.

Also Attest musst bringen, das sollte aber kein Problem sein, das geht vorab bestimmt auch per E-Mail.

Das mit der extra Betreuung ist auch eher normal, zwar nicht 1:1 aber das Schulhelfer dabei ist, ist Pflicht und normal muss die Schule den stellen beim Schwimmunterricht, ist ja Sport und wenn es sogar eine integrative Gesamtschule ist, sollte die das kennen und Schulhelfer haben, der zusätzlich zum Lehrer die Klasse begleitet.

Bin selber zufällig auch noch Schwimmlehrer.

Cheffchen

Hallo,
ich kann nur berichten, dass wir es total anders erlebt haben. 
Alle Eltern der Klasse wurden über den Klassenlehrer (auch Schwimmlehrer und Rettungsschwimmer) über die bevorstehenden
Schwimmtermine nach den Sommerferien im letzten Jahr informiert. Bei allen Kindern wurde der Status abgefragt
(Bronze, Silber, Gold... ). Der Lehrer hat uns gefragt, ob wir Bedenken haben oder er etwas Besonderes berücksichtigen muss.
Unsere Tochter hat ihr Handy und Traubenzucker mit zum Schwimmbecken genommen,
vor der Stunde wurde Zucker gemessen und los gings. Wir mussten nichts einreichen, nichts unterschreiben und
die Stunden liefen sehr gut. Sie schwimmt auch wöchentlich vom DLRG, dort haben wir auch noch nie etwas eingereicht.

Viele Grüße
 

So wie bei BJokisch ist es bei uns auch gelaufen. Ich habe auf dem Zettel meines 3. Klässlers nur drauf geschrieben, das er Diabetes hat. Er hat sein Handy und Caprisonne dabei und los gehts....
LG Kirsten

Hallo,

meines erachtens bedarf es keiner Erklärung, dass das Kind am Schwimmuntericht teilnehmen darf. Das ist Unterricht und fällt unter die Pflicht zur Beschulung. Anders sieht es aus bei Klassenfahrten und Ausflügen. Müsst nur Ihr so eine Erklärung bringen oder alle Eltern?

Ein Attest ist meiner Ansicht auch nicht erforderlich. Euer Kind nimmt doch auch sonst am Sportunterricht teil. Dafür gibt es auch kein Attest.

Erstaunlich was eine integrative Schules alles verlangt. Ich schreibe es jetzt ganz böse, bitte nicht übel nehmen. Das ist die Rückversicherung, falls Euer Kind unter Aufsicht absäuft und die Aufsicht dann doch nicht so dolle war. "Was kann ich dafür, dass Kind kann teilnehmen, hat ein Arzt bestätigt und die Eltern waren einverstanden. Selber schuld".

Won uns wurden solche Erklärungen weder auf der Grundschule. noch auf der weiterführenden Schule verlangt. Außer besagte Klassenfahrten und Ausflüge. Das hatten wir dann auber auch bei Jugendfreizeiten mit Jugendherberge am See mit der Kolpingjugend oder dem Sportverein und älteren Kindern die da reinhüfen wollen.

Meine Frau hat unsere Tochter in der Grundschule in der 1. und 3. Klasse zum An- und Ausziehen Schwimmuntericht begleitet, weil sie der Lehrerein das rumgerödel mit der Pumpe nicht zumuten wollte, die hatte mit den anderen 24 Kindern genug zu tun. Erstaunlich wie viele Kinder nicht schwimmen können oder nicht in der Lage sind eine Schleife zu binden oder sich eigenständig anzuziehen. Da war die Lehrerin froh noch zwei weitere Hände zu haben.

Mein Frau ist beim Unterricht einkaufen gegeangen. Unsere Tochter hat selber vor dem Schwimmen gemessen, da der Sensor beim Schwimmen regelmäßig ausstieg, Auch waren Messtasche und TRaubenzucker bei der Lehrerin.

Seit der fünften Klasse stöpstelt sie die Pumpe selber an und ab und stellt sie aus. Das geht heute mit 10 alles alleine. sie will ja auch mit den Freundinnen ohne uns ins Schwimmbad.Motivation ist alles.

Hallo, Sonne 72 hat es zwar sehr drastisch wiedergegeben, aber nicht unrecht. 

Meine Beobachtungen auch vom Schwimmunterricht sind ähnlich. (Es stimmt, viele Kinder können keine Schleife binden. Leider in der 3. Klasse immer noch nicht.) Ich höre von Jahr zu Jahr, dass immer weniger Kinder im Schwimmunterricht nicht schwimmen können. Zuweilen noch nie ein Hallenbad von innen gesehen haben. Corona hat es nicht besser gemacht, aber es ist nur ein Symptom. Dahinter steckt eine andere Problematik.
Wenn von 30 Kindern nicht einmal die Hälfte schwimmen kann, wisst ihr wieviel Personal es braucht? Mindestens 4 Personen! Die Kinder werden in Gruppen eingeteilt. Nichtschwimmer, so ein bisschen knapp über dem Wasser haltend und Schwimmer. Wobei die dann je nach Personal auch in 2 Gruppen geteilt werden,
Wird sicherlich je nach Personaldeckel unterschiedlich sein.

Ich kenne eine Lehrerin der ist es schon passiert, dass ein Kind bei einem Ausflug ertrunken ist. Sowas ist hochtraumatisch. Letztes Jahr im Sommer war die ganze Schule im Freibad. Das waren anstrengende Stunden. Man steht am Beckenrand, alle sehen im Wasser gleich aus und man erkennt nicht sofort, wer da herumtobt. Und ist man auch nur einen Moment abgelenkt, verliert man ganz schnell die Gruppe aus den Augen, wo man weiß dass die nicht so gut schwimmen können. 

Im Hallenbad ist es ähnlich, auch wenn es deutlich weniger Kinder sind. 
Ihr vergesst, dass ihr immer nur EIN Kind im Auge behalten müsst, aber wir behalten ALLE im Auge, denn ob es Sarah, Emil, Ali, Bersat oder Natascha ist. Alle Eltern wollen ihr Kind gesund und wohlbehalten zurückhaben.