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Nachteilsausgleich

chemist
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Neuling
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Geschlecht: Junge
Geburtsjahr: 2000
Therapieform: CT (Konventionelle Therapie 2-4 Spritzen am Tag)
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27 Nov. 2016 20:51 - 27 Nov. 2016 20:53 #103293 von chemist
chemist antwortete auf Nachteilsausgleich
Hallo an Alle. Ich habe gerade einen neuen Blog aufgemacht www.diabetes-kids.de/offene-foren/schule...teilsausgleich-76899 ) um zu sammeln wie das konkret im Moment in Bayern läuft.
Bislang lief bei uns der Nachteilsausgleich in Oberbayern wie folgt:
Mit einem Attest der behandelten Diabetologin und einem Antrag der Eltern konnte die Schule beim Minesterialbeauftragten (MB) des Landkreises den Nachteilsausgleich beantragen. Neu ist dass der MB des Landkreises Oberbayern nur noch Arbeitsunterbrechung und Pause nicht aber längere Bearbeitungszeit der Arbeit gestattet.
Diese Form des Nachteilsausgleichs macht in unseren Augen herzlich wenig Sinn.

Zu den vorherigen Beiträgen: ich bin auch der Meinung, dass ein Diabetiker früh lernen muss sein Diabetes erfolgreich zu managen und sich im Leben ohne Sonderprivilegien zu behaupten. Fakt ist jedoch auch, dass unser Sohn trotz Freestyle Libre und einer gewissen Disziplin zum Teil abenteuerliche Schwankungen im Blutzuckerhaushalt erlebt und diese - nach Meinung der behandelten Ärzte - für einen pubertierenden Diabetiker vollkommen normal sind. Ich gehe fest davon aus, dass spätestens im Erwachsenenleben bei stabiler Hormonlage auch der Blutzucker stabiler bleibt. Ob man daher in der heutigen Leistungsgesellschaft den heranwachsenden Diabetes-Kids nicht vorübergehend helfen sollte, kann man sicherlich kontrovers diskutieren.
Letzte Änderung: 27 Nov. 2016 20:53 von chemist. Begründung: Typo

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Wenke
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Beiträge: 3839

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Geburtsjahr: 2004
Therapieform: CSII + CGM (Insulinpumpentherapie mit Glukosesensor)
Private Nachricht
30 Nov. 2016 15:31 #103306 von Wenke
Wenke antwortete auf Nachteilsausgleich

chemist schrieb: Zu den vorherigen Beiträgen: ich bin auch der Meinung, dass ein Diabetiker früh lernen muss sein Diabetes erfolgreich zu managen und sich im Leben ohne Sonderprivilegien zu behaupten. Fakt ist jedoch auch, dass unser Sohn trotz Freestyle Libre und einer gewissen Disziplin zum Teil abenteuerliche Schwankungen im Blutzuckerhaushalt erlebt und diese - nach Meinung der behandelten Ärzte - für einen pubertierenden Diabetiker vollkommen normal sind. Ich gehe fest davon aus, dass spätestens im Erwachsenenleben bei stabiler Hormonlage auch der Blutzucker stabiler bleibt. Ob man daher in der heutigen Leistungsgesellschaft den heranwachsenden Diabetes-Kids nicht vorübergehend helfen sollte, kann man sicherlich kontrovers diskutieren.


Sehe ich ganz ähnlich.

Mein Sohn hat an Tagen mit Klassenarbeiten so gut wie immer bescheidenen Blutzuckerwerte. Er hat in seinem bisherigen Leben vielleicht 20% der Arbeiten bei guten Werten geschrieben, wenn es nicht nur 10% sind.

Lars leidet am gleichen "Phänomen", das auch ich als Kind hatte (nur in meinem Fall ohne Diabetes): er ist eine Mischung aus ehrgeizig und faul. Er möchte gute Noten, möglichst sehr gute, ist aber nicht bereit sich dafür sonderlich anzustrengen. Er lernt zwar inzwischen täglich ein bisschen für Englisch und Französisch, aber er macht das trotz allem eher unstrukturiert und umgeht dabei gern den Teil des Lehrstofsf, den er so gar nicht kapiert hat, indem er ihn einfach gänzlich verdrängt.
Kurz vor der Arbeit muss er deshalb dann doch noch richtig büffeln. Danach kann er aber meist alles aus dem Effeff.

Am Tag einer Arbeit ist er aber so aufgeregt, dass er meistens schon mit Werten von 250+ aufwacht. Mit dem normalen Korrekturfaktor bekommt man das meistens nicht runter, traut sich aber auch nicht mehr zu geben, weil wir nicht wissen, WIE viel er mehr bräuchte und ihn vor einer Arbeit natürlich nicht in eine Hypo schießen wollen.

Lars fühlt sich bei hohen Werten meist subjektiv sehr gut, kann aber teilweise nicht klar denken. Er ist also durchaus eingeschränkt. Und ich denke, dass die ein oder andere weniger gute Note sehr wohl zumindest zum Teil auf das Konto des Diabetes geht.
Aber mehr Zeit würde ihm bei Überzucker nichts nützen und dauernd nachschreiben ist 1. das Letzte, was Lars sich wünscht und würde 2. das Problem nicht lösen, weil er beim Nachschreibetermin ja wieder genauso aufgeregt sein wird.
Außerdem möchte er auf keinen Fall wegen seines Diabetes auffallen.

Das Thema Mobbing sollte man in dem Alter auch nicht unbeachtet lassen. Abgesehen davon, dass besonders Jungs (aber Mädchen sicher auch) als cool und stark und nicht als krank gelten wollten, rufen zusätzliche Minuten bei Arbeiten vielleicht die Neider auf den Plan. Auch unter den anderen Kindern gibt es sicher immer welche, die zwar eigentlich kerngesund sind, aber vielleicht unter prüfungangstbedingten Blackouts leiden, die sich nicht so gut konzentrieren oder einfach nicht so schnell schreiben können... und deshalb auch ein bisschen Extrazeit brauchen könnten. Solche Kinder reagieren sich dann gern mal an dem Mitschüler ab, der im Gegensatz zu ihnen immer seine Extrawurst gebraten bekommt, während sie gewissermaßen essen müssen, was auf den Tisch kommt.

Wir lassen deshalb bis auf weiteres alles so wie es ist. Was in Zukunft sein wird, wird sich zeigen.

Heike mit Lars (*9/2004, DM seit 11/2010, Minimed 640G, Humalog)

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