Wir haben aufgegeben

Ich komme gerade von einem Elterntreffen in Frankfurt am Main. Es war ein nettes Treffen und daraus wird möglw ein regelmäßiger Treff entstehen.
Was mich aber sehr erschüttert hat:
Fast alle Eltern berichteten von ähnlichen Erlebnissen in Kitas und Kindergärten!!!
Hier muss sich etwas ändern. Die Ausbildung der Erzieher muss modernisiert werden, hier ist die Politik gefordert .
Es kann nicht sein, dass Erzieher alle möglichen Fortbildungen machen, aber wenn es um unmittelbare Hilfestellung für Diabetiker Kinder geht, ziehen sie sich in ihren Angstkokon zurück und lassen Kinder und ihre Eltern im Stich - verweigern ihnen somit die Teilhabe am normalen Leben!!!
Packen wir´s an -

Hallo,

ganz deiner meinung, wir machen hier nichts anderes.
Wir waren hier auch die ersten in der Kita und haben das wohl andere geebnet, als nächstet steht eine mehrtagesfahrt an und das sieht auch gut aus, selbst der Träger der sich etwas streubte hat jetzt nichts mehr dagegen, nach dem wir Gespräche mit der Unfallkasse (rechtsabteilung) geführt haben und damit Träger, Leitung und Erzieher beruhigen konnten das es zumindest rechtlich keine einwände gibt.
Dies müssten eigentlich alle Kitas wissen, was sie leider nicht tun, also währe das der erste schritt.

Cheffchen

Hallo,

vielleicht können dir meine Erfahrungen mit den Behörden weiter helfen.

Mein Sohn (6), hat auch mit zwei Jahren die Diagnose Diabetes bekommen. Wir hatten das Glück, dass wir von der Kindergartenleiterin super unterstützt worden sind. Sie hat innerhalb von zwei Wochen das Personal schulen lassen. Die zuständigen Kinderkliniken bieten solche Schulungen immer an. Vielleicht nicht für die ganze Belegschaft, aber für die zuständigen Gruppenbetreuer nehmen sie sich Zeit.
Du hast geschrieben, dass keine Integrationshilfe genehmigt worden ist. Dann leg Widerspruch ein. Unser Sohn ist auch nicht Entwicklungsverzögert, trotzdem hatte er im Kindergarten einen Integrationsplatz und jetzt in der Schule schon das zweite Jahr einen Integrationshelfer. Ich bin zu den zuständigen Behörden persönlich hingegangen und bei den Beratern mein Herz ausgeschüttet. Das war es Wert, denn nach den ersten Absagen, bekamen wir dann die Zusagen.
An alle Eltern, gebt nicht auf! Legt Widerspruch ein, seid hartnäckig, es funktioniert.
Dass die Pflegedienste die Betreuung ablehnen, ist mir auch bekannt, aber auch da gibt es Hilfe. Ruf bei deiner Krankenkasse an und bitte diese um Hilfe. Der Pflegedienst kam bei uns im Kindergarten zur Zwischenmahlzeit und zum Mittagessen. Das Essen wurde von den Erzieherinnen gewogen. Es besteht auch die Möglichkeit eine Diabetes-Nanny kommen zu lassen. Unsere Kindergartenleiterin hat Kontakt mit einer Nanny aufgenommen, aber da hatten wir uns schon mit dem Pflegedienst geeinigt.

Falls du Fragen hast, dann helfe ich gerne weiter.

Juli4ka

Hallo Juli4ka,
herzlichen Dank!
Schulung hatte statt gefunden, trotzdem überwogen die Ängste bei der Kita Leitung.
In unserem Landkreis werden grundsätzlich keine Integrationsstellen für Diabetes kids bewilligt.
Wir werden aber weiter kämpfen.
Viele Grüße
Claudia

Hallo Mama von Mil,
wenn ich diese Geschichte lese, fühle ich mich so zurück versetzt in unsere Erlebnisse. Interessanterweise auch in einer evangelischen Kita in Frankfurt. Ich könnte hier ganze Romane darüber schreiben. Ich bekomme Gänsehaut, wenn ich das lese.
Sie haben unsere Tochter derart ausgeschlossen, dass wir den Leiter des diakonischen Werkes in Frankfurt (leider war es eine gemeindliche Kita und damit nicht an das Diakonische Werk geknüpft) und das Stadtschulamt eingeschaltet haben. Es wurden viele Gespräche geführt, Druck ausgeübt und und und.
Wir haben schmerzlich feststellen müssen, dass wenn sich ein ganzes Team geschlossen gegen ein Kind aufgrund seiner Erkrankung wehrt, kann man nur noch gehen, was wir getan haben. Die Kita hat "das Problem" einfach ausgesessen.
Es war die beste Entscheidung, die wir treffen konnten. Sie fühlt sich seit zwei Jahren in ihrem neuen Kindergarten unglaublich wohl und akzeptiert wie sie ist. Jetzt kommt sie dieses Jahr zur Schule und ich bin gespannt, wie es dann wird....
Vielleicht hast du ja mal Lust, dich auszutauschen. Wir wohnen ja in der Nähe.
Liebe Grüße und einen guten Start für euch im neuen Kindergarten!
Nadine

Hallo Ihr Lieben...
"packen wir's an" - nur wie
Unser Kindergarten ist der Weltbeste und macht für Paula alles möglich. Trotzdem stößt auch er an seine zeitlichen und personellen Grenzen.
Seit genau 1,5 Jahren versuchen wir daher unser Recht auf ein "Persönliches Trägerübergreifendes Budget" vom Sozialhilfeträger und der Krankenkasse zu erstreiten, mit Anwalt; unter Einschaltung des Sozialgerichtes. Es ist nach wie vor aussichtslos. Ziel ist es, unserer Tochter stundenweise eine Person zur Seite zu stellen, die nachmittags (Personalengpass im KiGa) die Erzieherinnen unterstützen kann. Genau dafür ist ein solches Budget ja da. Leider ist auch keine Aussicht auf Erfolg gegeben.
Mir graust es schon vor dem ersten Schuljahr, denn dort wird ja noch mehr auf uns zukommen; alles ohne Hilfe?!
Ich fühle mich sehr hilf- und machtlos und würde zu gerne etwas an der Situation ändern
Viele Grüße, Olivia

Hallo,
ich habe letztens mal aufgrund der Einschulung unserer Tochter im Kultusministerium Hessen angerufen und die meinten, dass es einen Arbeitskreis zu dem Thema gibt und haben mir die zuständige Ansprechpartnerin gegeben. Ich würde mal Kontakt aufnehmen. Der Arbeitskreis findet in Frankfurt statt. Auf städtischer Ebene gibt es wohl auch einen. Ich werd mal recherchieren, inwieweit Eltern involviert sind.
Liebe Grüße,
Nadine

Hallo,

Olivia1972 schrieb: Mir graust es schon vor dem ersten Schuljahr, denn dort wird ja noch mehr auf uns zukommen; alles ohne Hilfe?!
Ich fühle mich sehr hilf- und machtlos und würde zu gerne etwas an der Situation ändern

Wo rauf bezieht sich denn euer RA beim Sozialgericht oder einfach so?

Zu mindest genau das ist das Thema, was für wann, "Budget" in Kita ist bei uns total aussichtslos, da gibts ja integratioins-Erzieher aber Schule ist "Budget" eine möglichkeit von viellen, die aber selten genutzt wird da viele nachteile gegenüber Schulhelfer/Intergrationshelfer/... oder wie das bei euch heist.

Cheffchen

Hallo Cheffchen,
wir beziehen uns auf die Eingliederungshilfe nach SGB XII...
Wir werden da einfach hingehalten; erst vom Sozialhilfeträger an KK, dann zurück, dann noch einmal hin und her. Dann vors Gericht - Sommerferien; dann Bearbeiterwechsel, dann Winterferien und jetzt - tata - Kammerwechsel.
Olivia

Hier der Artikel aus der FR, der auf die Veranstaltung hinweist.
Bei Interesse bitte PN, dann schicke ich die Präsentation von Dr. Freff per mail als pdf.
Sicher auch von Interesse außerhalb Hessens
www.fr-online.de/rhein-main/chronisch-kr...472796,30605028.html