Preisfrage unter Anfängern

Unterzucker bei knapp 3jährigem Kind zwischen 60 und 70.
Diskussion in der Familie. Geben wir ein wenig zu essen oder besser Apfelsaft.
Sie dürfen schmunzeln über unsere Aufregung, die von „fortgeschrittenen“ Eltern mit links zu bewältigen ist.

Ich würde sagen, ist beides richtig, wenn man berücksichtigt ob:
noch Insulin wirkt, dann eher den Apfelsaft oder Tz.
Vorher viel getobt wurde, dann eher der Apfelsaft oder Tz.
Kein Insulin mehr wirkt, nicht getobt wurde oder das gleich vorhat, dann Essen.

In den meisten Fällen kombiniert man.
Ein Schluck Saft oder TZ (0,25) und Essen.

Wie das wirkt ist bekannt oder?
1KE, zwei Würfel, lässt den Blz um 100 steigen
0,5 Tz, ein Würfel, um 50
0,25 Tz, ein halber Würfel, um 25

Also bei uns (drei Jahre alt) würden wir mit Traubenzucker oder Apfelsaft + etwas langsamer wirkendem arbeiten, je nachdem wodurch die Unterzuckerung verursacht wurde. Wir machen das selbst noch nicht lange, aber man bekommt sehr schnell ein Gefühl dafür

mibi74 schrieb: Wie das wirkt ist bekannt oder?
1KE, zwei Würfel, lässt den Blz um 100 steigen
0,5 Tz, ein Würfel, um 50
0,25 Tz, ein halber Würfel, um 25

Bitte nicht so pauschal sagen.
Die Wirkung der Kohlenhydrate auf den BZ ist bei jedem anders genau so wie der Korrekturfaktor und der Essensfaktor!
Bei meiner Tochter erhöht 1KE den BZ um 200mg/dl!
Bei mir erhöht 1KE um 70mg/dl!
Also einfach mal so pauschal zu behaupten, 1KE würde um 100mg/dl erhöhen, ist ganz großer Quatsch!

Und deshalb ist auch die Hypo-Behandlung sehr unterschiedlich. Mit Grausen erinnere ich mich an die ebenfalls pauschale Vorgabe des Krankenhauses bei Manifestation unserer Tochter, wieviel Kohlenhydrate wir im Hypofall in unsere Tochter stopfen sollen. So etwa, bei unter 70mg/dl 1KE und bei unter 50mg/dl 2KE. Damit würden wir unsere Tochter gleich wieder in den 400-500er Bereich schießen.
Wir geben im Hypofall maximal 2 TZ-Tabletten (die haben bei uns 2,1gKH, zwei Stück also ~0,4KE), in der Regel nur eine! Schließlich wollen wir nicht gleich danach die nächste Hyper bekämpfen.
Und es hängt auch sehr vom Delta ab (also dem Unterschied zwischen vorherigem und jetzigem Wert). Bei 68 mit Delta -1 tun wir in der Regel gar nichts. Allerdings loopen wir ja auch, d.h. der Loop hat zu dieser Zeit längst das Basal abgestellt und bei so flachem Verlauf ist zu erwarten, dass es von allein langsam wieder hoch gehen wird. Ähnlich läuft es aber mit der Hypovorabschaltung der 640G (und mit der Basalsteuerung der 670G) ja auch.
Die zeitliche Wirkung von TZ und Apfelsaft ist bei uns ziemlich gleich, insofern nutzen wir den TZ eigentlich nur wegen der "feineren" Dosierung mit 2gKH/Stück, während eine für das Kind akzeptable (und messbare) Menge mit Apfelsaft immer auf etwa 0,5KE hinausläuft, also eher im Fall 85 mit Delta -20 gegeben wird (ja, wir greifen da natürlich wenn es geht schon vor dem Hypobereich ein!).

Also ...
Damit es nicht zu pauschal wird ...
Rumpel, es gibt Abweichungen. Es gibt immer einen, (oder mehrere), wo das anders läuft.
Also austesten. Gucken, ob es passt. Am besten notieren. Was, wann, wie geholfen hat. Das hilft den Überblick zu behalten.

Vielen Dank für all Ihre Mühe und die Antworten. Aus jeder Erfahrung lernen wir dazu. Danke und alles Gute rundum.

RaufundRunter schrieb: Also bei uns (drei Jahre alt) würden wir mit Traubenzucker oder Apfelsaft + etwas langsamer wirkendem arbeiten, je nachdem wodurch die Unterzuckerung verursacht wurde. Wir machen das selbst noch nicht lange, aber man bekommt sehr schnell ein Gefühl dafür

Hier kann ich mich anschließen (2 Jahre alt).
Abends/Nachts bevorzugt Apfelsaft und zum nachspülen Wasser.
Gehts rasant nach unten, dann wird mit TZ abgefangen (0,25 KE), da die Wirkung schneller eintritt.

Wir geben nachts Traubenzucker in Pulverform (mit Wasser angerührt) und tagsüber 2 bis 3 Gummibärchen. Wir hatten jetzt gerade eine Hypo mit 46 mg/dl, da gibts dann zusätzlich noch einen halben Fruchtzwerg. Saft dauert bei meinem Sohn (anderthalb Jahre) über eine Stunde bis er einschlägt.

Und nochmals danke. Traubenzucker in Pulverform. Auch ein guter Tipp. Vor Allem für ganz Kleine. Ich hab da immer Sorge, dass Traubenzucker am Stück in die Luftröhre rutscht.
Sie haben ja auch einen ganz kleinen „Zuckerbub“. Alles Gute und allzeit ausgewogene Werte.
Und allen Familien hier noch schöne, bezaubernde, friedliche Weihnachtstage.