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Umgang von Schiedsrichtern mit Diabetes T1

arivali
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Umgang von Schiedsrichtern mit Diabetes T1

04 Mai 2025 09:15
#129317
Unser Sohn, 12 Jahre mit Ypsopump und CAMAPS System hatte vor kurzem folgende Situation.
Bei einem hochrangigen Tischtennisspiel (U13, Deutschlandpokal) hatte er während des Spiels
Unterzucker und bemerkte dies auch selber. Hierfür hatte er eine kurze Pause gefordert und das Spiel
aus sich raus dann unterbrochen.
Der Gegner hat das auch akzeptiert. Nach 5min wurde das Spiel fortgesetzt. Nur die Schiedsrichterin
hat das Verhalten unseres Sohnes nicht akzeptiert. Sie argumentierte, das es nur einen medical timeout
bei Verletzungen gibt und jeder Sportler beim Wettkampf für entsprechende Werte vorher sorgen muss.
Wir als Eltern waren nicht vor Ort. Die Betreuerin meinte, sie überlegt, ob sie die Schiedsrichterin bei
einem Sportgericht anzeigt. Habt Ihr Erfahrungen mit solchen Situationen ?

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mibi74
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Re: Umgang von Schiedsrichtern mit Diabetes T1

04 Mai 2025 11:57 - 04 Mai 2025 12:00
#129319
Hallo, in den Regeln(Tennis) steht: dass der medical timeout maximal 3 Minuten sein darf. Gilt diese Reglung für euren Bereich auch? Wie strikt gelten diese Regeln und gibt es einen Ermessensspielraum?

Mein Sohn ist früher BMX gefahren. Die Wettkampfregeln gelten aus dem Radsport und konnte man auf der Homepage nachlesen.
Typ1 ist kein Grund Regeln aufzuweichen. Ich sehe das auch so, dass man sich vorher kümmern muss und gar nicht erst soweit runter rutscht, was während des Spiels mit den 3 Minuten durchaus möglich gewesen wäre.

Warum hat die Trainerin nicht mit dem Kind ein Zeichen ausgemacht?
So hätte ich das diskret gelöst.

Einen Wert ausgemacht. Gekuckt. Mit der Pumpe geht das ohne Probleme.
Das Zeichen gegeben.
Kind oder Trainerin sagt: medical timeout
Schnelle KH hineingekippt und weiter in unter 1 Minute.

Wettkampfsituationen sind immer eine Herausforderung. Besonders im Kindes- und Jugendalter. Meine persönliche Meinung ist, dass man mit Typ1 ausprobieren muss, wie man ohne Hypos durch den Wettkampf kommt und nicht den Schiri angehen. Jede Sportart wirkt sich anders auf den Blutzucker aus und es gehört zu der zusätzlichen Aufgabe des Sportlers damit umzugehen.

Ich habe meinen Kind mit auf dem Weg gegeben, dass Typ1 zwar Sche*** ist, aber kein Grund sich damit herauszureden. Im Wettkampf, Prüfungen, später Arbeitsleben muss er funktionieren und es ist seine Pflicht sich zu kümmern.

Zu kümmern bedeutet auch zu den Kampfrichtern oder wer auch immer dafür zuständig ist, zu gehen und vorab abzuklären, was ist wenn ...

LG Michaela
Letzte Änderung: 04 Mai 2025 12:00 von mibi74.

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Cheffchen
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Re: Umgang von Schiedsrichtern mit Diabetes T1

05 Mai 2025 01:48
#129320
@arivali,
U13 ist doch Grunde nach Erwachsenen Regel, zumindest die Sportarten mit denen ich zu tun habe und die sind da im Grund auch alle gleich.
Was hat der Gegner damit zu tun, ob der das akzeptiert ist doch irrelevant, der hat doch nichts zu entscheiden.
Mit Diabetes darf man teilnehmen, wenn man ein Persil-Schein vom Sportarzt hat, da man ja sonst bei Doping Test, das externe Insulin feststellen würde und damit raus wäre.
Wegen Diabetes gibt es kein medical timeout.

Die offiziellen Regeln beim Tischtennis sagen da das gleiche, wie wohl bei allen Wettkampfsportarten, deswegen versteh ich den Betreuer nicht so ganz, sollte sie doch eigentlich kennen oder was bezweckt sie mit dem falsch Hoffnung machen, ITTF 4.4.5
Diabetes ist bekannt und ein Hypo ist ein erwartbarer Zustand, das reicht schon für ein nein oder zusätzlich das eine Hypo eher dem Level "Krampf oder Erschöpfung" gleich kommt, also doppelt nein.
www.tischtennis.de/fileadmin/documents/S...chtennisregeln_B.pdf

Ab einem gewissen Leistungsgrad im Wettkampfbereich, sind die Regel klar und gleich, ihr werdet ja Verhaltensregeln habe und zb zwei Getränke, eins ohne Kh und eins mit, so kann er bei fallenden Werten einfach gegensteuern ohne das jemand auf irgendwelche Ideen kommt.

Also als lehrspiel sehen und beim nächsten ist klar, was geht und was nicht.

Cheffchen
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Re: Umgang von Schiedsrichtern mit Diabetes T1

06 Mai 2025 16:38
#129332
Unser Sohn, 12 Jahre mit Ypsopump und CAMAPS System hatte vor kurzem folgende Situation.
Bei einem hochrangigen Tischtennisspiel (U13, Deutschlandpokal) hatte er während des Spiels…
Meine Hochachtung für deinen Junior! Als Diabetikerin (seit meinem 11 Lebensjahr) weiß ich und habe es auch beim Sport erfahren, dass der DM gerade in der Pubertät heftig schwanken kann.
Meiner Meinung nach hat dein Sohn für diese unvorhergesehene Situation sehr gut reagiert.
Wenn der BZ nach unten rauscht, befindet man sich oft wie im Tunnel, ist nur noch auf sich fixiert und ist bemüht, dass das miese Gefühl bald vorbei ist. Sportliche Anstrengung verstärkt das.

Bei mir reichen da drei Minuten definitiv nicht aus um wieder fit zu sein. 

Richtig, man kann vorsorgen… aber nur bis zu einem gewissen Punkt… aber alle Eventualitäten kann man eben nicht vorher checken!!

Nichtdiabetiker können da versuchen, sich einzufühlen - versuchen heißt nicht erleben- ganz großer Unterschied. Deshalb finde ich 
„Man muss funktionieren“ - schade….
deshalb sind wir hier in Deutschland ja auch soweit mit der Intergration. 


 
Alles Liebe Gela
DM1 seit 9/76, Insulinpumpe seit 1989. Ich zeige meinen Weg, meine Lösungen, auf meinem langjährigen Weg selbst erfahren!


Dank meiner ständigen Begleitung seit September 1976 Silberner Zuckerwürfel am Band, Kreativlingin mit Kunst-und Mutmachprojekt für kranke Menschen

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Re: Umgang von Schiedsrichtern mit Diabetes T1

06 Mai 2025 18:01 - 07 Mai 2025 01:52
#129333
@Gela, das sind Internationale Wettkampfregeln und hat null Komma nichts mit Deutschland und Intergration zu tun, da gibt es nun mal keinerlei Ausnahmen, egal für wen oder was, das soll ja den Sport auf ein gewissen Niveau halten auch für die Sportler selber, halt Wettkampfsport.

Mit Wettkampfsport hattest schon zu tun, den klinkt irgendwie nicht so richtig da nach.

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Letzte Änderung: 07 Mai 2025 01:52 von Cheffchen.

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mibi74
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Re: Umgang von Schiedsrichtern mit Diabetes T1

07 Mai 2025 00:30
#129334
Es ist mit Sicherheit noch Platz nach oben. 

Die Frage ist, wo wollen wir mitspielen? 
Was ist ein Sieg wert, wenn es im Profisport einen Ausgleich gäbe?

Und zwar in unseren Köpfen. Würden es der Sportler oder das Publikum als gleichwertig sehen?

Sport schafft die unangenehme Tatsache sich über Kontrahenten zu stellen. Man schaut zu den erfolgreichen Sportlern/Mannschaften auf und vom Treppchen herunter. 

Man muss besser, klüger, geschickter, schneller sein. 

Integration oder Inklusion ist, wenn ich akzeptiere, dass andere schneller rennen, besser sehen, weiter werfen können und das gar keine Rolle spielt. Integration bedeutet sich nicht messen zu müssen Es bedeutet das Anderssein als solches zu akzeptieren.


Im Profisport , Wettkämpfen egal welcher Art, st dafür definitiv kein Platz und jeder der mitmacht akzeptiert die Regeln.
Hoch oder runterschauen. Gewinnen oder verlieren.


 

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MeinJosi
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Re: Umgang von Schiedsrichtern mit Diabetes T1

07 Mai 2025 07:59
#129336
So wie ich es verstehe, geht es doch darum, dass der Medical Time Out nur bei ausgewählten medizinischen Zwischenfällen genommen werden kann. Die Schiedsrichterin oder die Regel unterscheidet also zwischen Beeinträchtigungen aus akuten und chronischen Erkrankungen. Da ich beim Tischtennis davon ausgehe, dass eine Verletzung in der Regel nicht vom Gegner verursacht wird, kann man sich schon die Frage stellen, ob die bestehende Ausnahme nicht einseitig und damit diskriminierend ist. Wenn ausnahmslos die Leistungsfähigkeit im Vordergrund steht darf bei körperlichen Schwächen nicht nach der Ursache unterschieden werden. Der eine hat eine chronische Erkrankung und der andere ist verletzungsanfällig. Weill er vielleicht schlecht trainiert. Gilt ein Muskelkrampf auch als Grund für einen Medical Time out? Dafür kann man auch vorsorgen.

Weiter gedacht dürfte es auch keine Ausnahme für die Verabreichung von Insulin bei TD1 geben. Steht schließlich (für alle gleich) auf der Dopingliste. 
 

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Cheffchen
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Re: Umgang von Schiedsrichtern mit Diabetes T1

07 Mai 2025 11:42
#129339
Hallo @MeinJosi,

Muskelkrampf gilt in keiner Sportart als Medical Time out (vielleicht Schach?), das gilt klar als Konditionsproblem und Diabetes ist genau so eingestuft, darf behandelt werden, ohne Unterbrechung, nur bei unvorhersehbaren Unfällen gibt es Pause, das ist die ausgewählte Ursachen Unterscheidung.
Da gibt es zb beim Fussball lustige Videos zu, wo gegnerische Spieler, den fremden Spieler vom Platz rollen oder ziehen, wegen eines Krampfes, das weiter gespielt werden kann, da die Zeit halt weiter läuft.

Deswegen ist ja die Aussage von der Betreuerin mit Sportgericht so völlig lost, scheint selber kein Trainerschein zu haben, denn als Trainer muss man ja die Regeln kennen, das es schon traurig ist.
Das sind dann solche Sachen, wo die Funktionäre vielleicht dann auf die Idee kommen könnten, ach schon wieder eine Beschwerde wegen Diabetes, die wir natürlich ablehnen müssen, vielleicht ist Diabetes dann doch ein Ausschlussgrund?

Ja, für die Verabreichung von Insulin, gibt es natürlich auch kein Time out, das muss in den normalen Pausen gemacht werden zb Tischtennis zwischen den Sätzen, genau wie eine drohende Hypo Behandlung, was man ja einfach durch unterschiedliche Getränke machen kann.

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Re: Umgang von Schiedsrichtern mit Diabetes T1

07 Mai 2025 12:28 - 07 Mai 2025 12:29
#129340
Das ist die entscheidende Frage.

Gehört per Definition das Vermeiden einer Unterzuckerung dazu? Die Hypo selber, wo wird die einsortiert? 

Mein rechtliches Empfinden spielt keine Rolle, sondern man bekommt nur Antworten, wenn man an den richtigen Stellen um Auskunft bittet.

Meine Erfahrung bezieht sich auf ein deutlich niedrigeres Level, wie Jugend trainiert für Olympia in Schwimmen oder Fußball oder die Bundesjugendspiele.

Das sind kurze Wettkampfsituationen bis maximal 15 Minuten. Vor Start wurde entschieden: geht oder geht nicht und wenn nicht habe ich das Kind nicht antreten lassen. Sicherheit geht vor. Vor allem im Wasser. 

Beim Tischtennis gehts länger oder? Und vom Energieaufwand würde ich 10 Minuten mit einer halben KE vermuten. Da ist ja alles in Bewegung und hochkonzentriert sind sie auch,,was auch noch KE zieht. Ich bin da Laie und projiziere nur das was ich beobachten konnte. Obs stimmt weiß ich nicht. 

Die Bundesjugendspiele sind inzwischen seeeehr inklusiv ausgearbeitet.
Allein bei körperlich beeinträchtigt geht's von A1 bis A6. Wissen wollte ich was ganz anderes, hatte aber im Hinterkopf meine Typ1 Brille auf und dachte, nichts davon würde wirklich passen. 

Bei nicht sichtbaren Behinderungen ist die Bewertung von Leistungen extrem schwer. Sie treten beim Typ1 nur punktuell auf. 

Und  bei sichtbaren Behinderungen ist es auch nicht besser, finde ich. 
Schon das Durchlesen hat mich auf die Palme gebracht. Es ist und bleibt eine ungerechte Sache und wird den Kindern die in keine Sparte passen noch so richtig unter die Nase gerieben und das macht mich persönlich ganz schön sauer! 
Hat jetzt mit dem Tischtennis nichts zu tun, wollte ich nur mal loswerden. 
Ich versuch das Thema möglichst neutral zu betrachten, aber es gelingt mir gerade nicht so gut. 






 
Letzte Änderung: 07 Mai 2025 12:29 von mibi74.

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