Woran erkenne ich bevorstehende Bewusstlosigkeit?
tonja
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04 März 2012 22:31 #66160
von tonja
Woran erkenne ich bevorstehende Bewusstlosigkeit? wurde erstellt von tonja
Hallo,
meine Frage klingt vielleicht etwas komisch, aber mir ist nichts besseres eingefallen.
Heute waren wir alle auf dem Sportplatz zum Fußballspiel des Vaters. Die Kinder haben auch tüchtig gebolzt.
Nach dem Spiel sind wir in die Gaststätte. Theo wollte nichts essen und spielte draußen weiter.
Irgendwann wurde ich unruhig und ging zu ihm, um zur Kontrolle zu messen.
Er war munter und tobte mit den anderen herum.
Das Messgerät zeigte dann allerdings : "Unter 10 mg. Befolgen sie die Anweisungen Ihres Arztes." :woohoo: :woohoo: :woohoo:
Ich habe ihn natürlich sofort mit Saft und TZ voll gestopft und nach 5 Minuten war er bei 61.
Wenn Theo tobt oder intensiv spielt, merkt er offensichtlich die Unterzuckerungsanzeichen nicht, was ihm in ruhigeren Situationen gelingt.
Nun frage ich mich die ganze Zeit, wäre er wirklich von einer Sekunde auf die andere bewusstlos geworden oder gibt es dann doch noch eine Übergangsphase ?
Gruß
Tonja
meine Frage klingt vielleicht etwas komisch, aber mir ist nichts besseres eingefallen.
Heute waren wir alle auf dem Sportplatz zum Fußballspiel des Vaters. Die Kinder haben auch tüchtig gebolzt.
Nach dem Spiel sind wir in die Gaststätte. Theo wollte nichts essen und spielte draußen weiter.
Irgendwann wurde ich unruhig und ging zu ihm, um zur Kontrolle zu messen.
Er war munter und tobte mit den anderen herum.
Das Messgerät zeigte dann allerdings : "Unter 10 mg. Befolgen sie die Anweisungen Ihres Arztes." :woohoo: :woohoo: :woohoo:
Ich habe ihn natürlich sofort mit Saft und TZ voll gestopft und nach 5 Minuten war er bei 61.
Wenn Theo tobt oder intensiv spielt, merkt er offensichtlich die Unterzuckerungsanzeichen nicht, was ihm in ruhigeren Situationen gelingt.
Nun frage ich mich die ganze Zeit, wäre er wirklich von einer Sekunde auf die andere bewusstlos geworden oder gibt es dann doch noch eine Übergangsphase ?
Gruß
Tonja
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Joa
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04 März 2012 22:58 #66161
von Joa
Bei Diabetikern, denen das passiert, geschieht es wohl rech unvermittelt.
Andere Diabetiker werden nie oder so gut wie nie bewusstlos, geschweige denn, dass sie Krampfanfälle bekommen.
Hat Theo nach deutlichen Hypos hinterher lang anhaltende Insulinresistenzen?
Das ist meist bei Diabetikern der Fall, die zu Bewusstseinsverlusten neigen.
Mit Bewusstlosigkeit ist hier ein echtes "Abkippen" gemeint. Nicht nur ein Verlust sinnvollen Handelns/Denkens.
Gruß
Joa
Joa antwortete auf Aw: Woran erkenne ich bevorstehende Bewusstlosigkeit?
Ist Theo denn in der Vergangenheit schon mal bewusstlos geworden?Tonja schrieb: Nun frage ich mich die ganze Zeit, wäre er wirklich von einer Sekunde auf die andere bewusstlos geworden oder gibt es dann doch noch eine Übergangsphase ?
Bei Diabetikern, denen das passiert, geschieht es wohl rech unvermittelt.
Andere Diabetiker werden nie oder so gut wie nie bewusstlos, geschweige denn, dass sie Krampfanfälle bekommen.
Hat Theo nach deutlichen Hypos hinterher lang anhaltende Insulinresistenzen?
Das ist meist bei Diabetikern der Fall, die zu Bewusstseinsverlusten neigen.
Mit Bewusstlosigkeit ist hier ein echtes "Abkippen" gemeint. Nicht nur ein Verlust sinnvollen Handelns/Denkens.
Gruß
Joa
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Lena DM 08
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05 März 2012 07:14 - 05 März 2012 07:19 #66163
von Lena DM 08
Lena DM 08 antwortete auf Aw: Woran erkenne ich bevorstehende Bewusstlosigkeit?
Hallo Tonja
Deine Frage ist wirklich nicht komisch.Bei Kindern kann das immer mal wieder vorkommen das sie bewusstlos werden durch eine Hypo.Je Älter sie werden,desto besser merken sie es dann auch.Nur wenn die Kids am Spielen sind, dann kann es auch sein das sie es vergessen.Bei unserer Tochter musste zweimal der Notarzt in die Schule kommen.Sie hat es einfach nicht gemerkt.Auch dabei sind DM Kids nicht gleich,der andere merkt es der andere nicht.Die Lehrerin sagte dem Notarzt der dann schnell kam, das sie von einer zur anderen Sekunde umgekippt ist.Es kann, muss aber nicht passieren.Auch darin sind die Kids eben verschieden.Aber Egon kann dir mehr dazu sagen,er ist vom Fach.Gute Schulungen bei guten DM Medizinern kann viel helfen das zu erkennen,aber ganz auszuschliesen ist es nicht.
LG
Elisabeth und Günther
Deine Frage ist wirklich nicht komisch.Bei Kindern kann das immer mal wieder vorkommen das sie bewusstlos werden durch eine Hypo.Je Älter sie werden,desto besser merken sie es dann auch.Nur wenn die Kids am Spielen sind, dann kann es auch sein das sie es vergessen.Bei unserer Tochter musste zweimal der Notarzt in die Schule kommen.Sie hat es einfach nicht gemerkt.Auch dabei sind DM Kids nicht gleich,der andere merkt es der andere nicht.Die Lehrerin sagte dem Notarzt der dann schnell kam, das sie von einer zur anderen Sekunde umgekippt ist.Es kann, muss aber nicht passieren.Auch darin sind die Kids eben verschieden.Aber Egon kann dir mehr dazu sagen,er ist vom Fach.Gute Schulungen bei guten DM Medizinern kann viel helfen das zu erkennen,aber ganz auszuschliesen ist es nicht.
LG
Elisabeth und Günther
Letzte Änderung: 05 März 2012 07:19 von Lena DM 08.
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EgonManhold
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06 März 2012 15:10 #66223
von EgonManhold
Achtung: Mein Beitrag / meine Antwort ist meist nur eine Kurzfassung und kann daher i.d.R. nicht alle möglichen Aspekte zu dem jeweiligen Thema berücksichtigen.
Häufig geben meine Beiträge nicht meine persönliche Meinung wieder, sondern beruhen auf Tatsachen bzw. fachlich anerkannte Meinungen....
EgonManhold antwortete auf Aw: Woran erkenne ich bevorstehende Bewusstlosigkeit?
Hallo,
ob im Rahmen einer (schweren) Hypoglykämie eine Bewusstlosigkeit auftritt ist von vielen Faktoren abhängig,
u.a.:
+ wie groß ist der Insulinüberschuss?
+ wie schnell sinkt der BZ ab?
+ wie stark/wirksam ist die eigene Gegenregulation
(wie schnell wird ausreichend Glucagon ausgeschüttet, wie voll ist der Glycogen-Speicher in der Leber)
Die üblichen Anzeichen einer Hypoglykämie werden in zwei Gruppen eingeteilt:
1.) Symptome, die aus der hormonellen Gegenregulation resultieren (Adrenalin, Cortison, Glucagon)
> Schwitzen
> Zittern
> Unruhe
> Herzklopfen
> Heißhunger
> Kribbeln in den Lippen
2.) Symptome, die aus dem Glucosemangel im Gehirn resultieren (neurogene oder neuroglykopenische Symptome)
Allgemein:
> Langsamkeit
> Denkstörungen:
++ Verwirrtheit
++ Unkonzentriertheit
++ Gedächtnisstörungen
++ Verständnisschwierigkeiten beim Lesen und Zuhören
++ "komische" Gedanken
> Wahrnehmungsstörungen:
++ Doppeltsehen
++ "komische" Bilder
> Bwegungsstörungen:
++ Sprachstörungen
++ Störungen bei enifachen Bewegungen
++ Störungen im Handlungsablauf (z.B. BZ-Messen, Hemd zuknöpfen, Kaffee kochen)
> Gefühlsstörungen:
++ Aggressivität
++ Albernheit
++ Clownerie
++ nächtliche Alpträume
Bei sehr niedrigem Blutzucker:
> Bewusstlosigkeit
> Krämpfe
Jeder Diabetiker hat seine eigenen Unterzuckerungszeichen.
Diese können sich im Laufe der Zeit auch verändern.
> also nicht blind auf die bekannten Anzeichen vertrauen!
Die nächste Hypoglykämie kann schon anders verlaufen!
Bei den ersten Anzeichen schnell reagieren!
Von der ersten Zeichen bis zum Punkt, von dem man sich nicht mehr selber helfen kann, ist es oft nicht weit.
(das gilt natürlich nur für Kinder, die sich schon selbst helfen können!)
Häufige Hypoglykämien und über längere Zeit sehr niedrige BZ-Werte führen zu einem sehr späten erkennen oder sogar Wahrnehmungsverlust von Unterzuckerungen!
(Die größeren Diabeteszentren bieten zertifizierte Hypoglykämie - Wahrnehmungstrainings an)
Gruß, Egon
ob im Rahmen einer (schweren) Hypoglykämie eine Bewusstlosigkeit auftritt ist von vielen Faktoren abhängig,
u.a.:
+ wie groß ist der Insulinüberschuss?
+ wie schnell sinkt der BZ ab?
+ wie stark/wirksam ist die eigene Gegenregulation
(wie schnell wird ausreichend Glucagon ausgeschüttet, wie voll ist der Glycogen-Speicher in der Leber)
Die üblichen Anzeichen einer Hypoglykämie werden in zwei Gruppen eingeteilt:
1.) Symptome, die aus der hormonellen Gegenregulation resultieren (Adrenalin, Cortison, Glucagon)
> Schwitzen
> Zittern
> Unruhe
> Herzklopfen
> Heißhunger
> Kribbeln in den Lippen
2.) Symptome, die aus dem Glucosemangel im Gehirn resultieren (neurogene oder neuroglykopenische Symptome)
Allgemein:
> Langsamkeit
> Denkstörungen:
++ Verwirrtheit
++ Unkonzentriertheit
++ Gedächtnisstörungen
++ Verständnisschwierigkeiten beim Lesen und Zuhören
++ "komische" Gedanken
> Wahrnehmungsstörungen:
++ Doppeltsehen
++ "komische" Bilder
> Bwegungsstörungen:
++ Sprachstörungen
++ Störungen bei enifachen Bewegungen
++ Störungen im Handlungsablauf (z.B. BZ-Messen, Hemd zuknöpfen, Kaffee kochen)
> Gefühlsstörungen:
++ Aggressivität
++ Albernheit
++ Clownerie
++ nächtliche Alpträume
Bei sehr niedrigem Blutzucker:
> Bewusstlosigkeit
> Krämpfe
Jeder Diabetiker hat seine eigenen Unterzuckerungszeichen.
Diese können sich im Laufe der Zeit auch verändern.
> also nicht blind auf die bekannten Anzeichen vertrauen!
Die nächste Hypoglykämie kann schon anders verlaufen!
Bei den ersten Anzeichen schnell reagieren!
Von der ersten Zeichen bis zum Punkt, von dem man sich nicht mehr selber helfen kann, ist es oft nicht weit.
(das gilt natürlich nur für Kinder, die sich schon selbst helfen können!)
Häufige Hypoglykämien und über längere Zeit sehr niedrige BZ-Werte führen zu einem sehr späten erkennen oder sogar Wahrnehmungsverlust von Unterzuckerungen!
(Die größeren Diabeteszentren bieten zertifizierte Hypoglykämie - Wahrnehmungstrainings an)
Gruß, Egon
Achtung: Mein Beitrag / meine Antwort ist meist nur eine Kurzfassung und kann daher i.d.R. nicht alle möglichen Aspekte zu dem jeweiligen Thema berücksichtigen.
Häufig geben meine Beiträge nicht meine persönliche Meinung wieder, sondern beruhen auf Tatsachen bzw. fachlich anerkannte Meinungen....
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tonja
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06 März 2012 21:14 #66252
von tonja
tonja antwortete auf Aw: Woran erkenne ich bevorstehende Bewusstlosigkeit?
Hallo,
danke an alle für die Antworten.
@Joa
Nein Theo ist noch nie bewußtlos geworden. Er hatte aber auch noch nie so einen niedrigen Wert. Deshalb habe ich mich ja gefragt, ob das von einer Sekunde auf die andere passieren kann.
@Elisabeth und Günter
Nach euren Erfahrungen kann es ja wirklich total plötzlich kommen. Nicht gerade beruhigend, wenn das Kind so gar nichts merkt.
@Egon
Danke für die ausführliche Info.
Gruß
Tonja
danke an alle für die Antworten.
@Joa
Nein Theo ist noch nie bewußtlos geworden. Er hatte aber auch noch nie so einen niedrigen Wert. Deshalb habe ich mich ja gefragt, ob das von einer Sekunde auf die andere passieren kann.
@Elisabeth und Günter
Nach euren Erfahrungen kann es ja wirklich total plötzlich kommen. Nicht gerade beruhigend, wenn das Kind so gar nichts merkt.
@Egon
Danke für die ausführliche Info.
Gruß
Tonja
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