Hallo Goldmann,
ich habe meine Ausbildung bei der Lebensversicherung gemacht, ein halbes Jahr davon in der Antragsabteilung. Da habe ich zu ca. 50 % Anträge auf Berufsunfähigkeitsversicherungen bearbeitet.
Also es war, soweit ich mich erinnere, kein einziger Antrag mit Diagnose Diabetes dabei, weder Typ 1 noch Typ 2. Aber ich weiß, dass man gerade bei Berufsunfähigkeitsversicherungen sehr vorsichtig ist. Wird ein Kunde nämlich berufsunfähig und das vielleicht auch noch deutlich vor dem Rentenalter, wird das richtig teuer für die Versicherung.
Die Versicherung versucht also, wann immer es möglich ist, vorhandene Krankheiten auszuschließen. Gibt also jemand an, dass er schon öfter mal Rückenschmerzen hatte, heißt es sehr schnell: wir versichern Sie gern, aber nur unter Ausschluss von Rückenerkrankungen und deren Folgen.
Es ist schon verdammt schwer zu sagen, was die Folge einer Rückenerkrankung ist, aber bei Diabetes lässt sich das praktisch gar nicht abgrenzen. Wer will jemals sagen, ob z.B. Herzinfarkt ohne DM auch gekommen wäre? Wie Tanja schon andeutete, würde die Versicherung im Leistungsfalle wohl immer behaupten, alles läge am DM und der Kunde wird natürlich darauf hinweisen, dass Nichtdiabetiker auch nicht so extrem seltener Herzinfarkte erleiden und am Ende müsste das Gericht entscheiden.
Ausschlüsse für DM und Folgen sind also nicht möglich. Ob es Gesellschaften gibt, die gegen Zuschlag annehmen, weiß ich leider nicht. Einfach mal nachfragen, kostet ja nichts und mehr als nein sagen können sie auch nicht.
LG Heike
Heike mit Lars (*9/2004, DM seit 11/2010, Minimed 640G, Humalog)
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