"Allgemeines Geplauder"
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auch ich bin ja ein Vater, der eher zu viel als zu wenig Aufwand fürs Blutzuckermanagement betreibt. Dennoch: Du wirst kurzfristige Werte um die 250mg/dl nach dem Essen immer wieder haben, die lassen sich auch gar nicht vermeiden, denn Insulinwirk-Kurve und Verdauung passen einfach nicht perfekt zusammen. Und da hilft auch der "richtige" Spritz-Eß-Abstand nicht. Hinzu kommt, daß die Resorption des Insulins je nach Injektionsstelle, Temperatur, Tagesform des Diabetikers und noch aus vielen anderen Gründen variiert, und ebenso die Verdauung!
Solange Ihr kein "schnelles" Insulin spritzt (also ein sog. Insulinanalogon), läßt sich ein deutlicher Blutzucker-Anstieg nach dem Essen sowieso nicht vermeiden, denn sonst käme zwangsläufig kurz darauf eine deutliche Unterzuckerung! Denn das Humaninsulin ist in seiner Wirkungskurve einfach so viel langsamer als die Verdauung, daß das gar nicht anders funktionieren kann.
Und nochmal zu den Spätfolgen: Ja, natürlich will man es so gut wie möglich machen. Und wir messen z. B. bis heute fast jede Nacht jede Stunde den Blutzucker, da S... so große Schwankungen hat. Dank der Pumpe können wir aber auch jederzeit reagieren, entweder das Basalinsulin reduzieren oder eine zusätzliche Korrektur verabreichen etc. Was ich so bisher vermeiden konnte waren schwerere Unterzuckerungen (zweimal unterzuckerte er deutlich, aber immer bei Fremdaufsicht, ein paar Werte knapp unter 60mg/dl hatte er auch bei mir, aber ansonsten immer deutlich über 70mg/dl). Was ich nicht vermeiden kann (und immer wieder ganz gezielt in kauf nehme) sind Werte, die kurzfristig deutlich über 200mg/dl gehen. Wobei hier die Betonung schon auf "kurzfristig" liegt.
Und da kommt halt ein weiterer echter Vorteil der Insulinpumpe ins Spiel: Auch bei den Korrekturen kann man sich herantasten und dadurch Unterzuckerungen verhindern, aber dennoch den Blutzucker normnah (niemals so niedrig wie bei Nichtdiabetikern, aber relativ nahe daran) niedrig halten. Das ließe sich mit der Spritzentherapie nur mit wirklich vielen Injektionen täglich realisieren.
Lieben Gruß
Gottwalt
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Das ich generell dazu neige mir zu viele Gedanken zu machen vereinfacht die ganze Sache natürlich ganz und gar nicht :S
@ Gottwalt seit ihr dann in der Nacht jede Std wach, oder geht das über einen Sensor? Das könnte ich ja momentan gar nicht machen, irgend wann muss ich ja auch mal schlafen :blink: denn die Tage sind ja schon stressig genug, aber das ist bestimmt wichtiger wenn die Remi vorbei ist?!
Wenn ihr das so schreibt verstehe ich nicht ganz dass es echt immer noch Leute gibt die lieber spritzen?!?
Im KH sagte mir eine Lern-Schwester die auch Diabetikerin ist, dass viele ihrer Freunde lieber spritzen auch weil sie die Pumpe -im Schwimmbad und so- zu auffällig finden, aber wenn es doch so viel einfacher ist :huh:
So nun werde ich mich mal ein bisschen ausruhen, nachher ist wieder Action angesagt, denn Sophie und auch Amelie sind echte Energiebündel (was ja für den Wert eher gut ist)
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S... bemerkt zum Glück bis heute das Messen im Schlaf nicht. Als wir noch keine Pumpe hatten legte er sich eine Zeitlang vor jeder Mahlzeit hin und schlief innerhalb weniger Minuten tief und fest, damit er die Spritze nicht merken mußte ... und bis heute läßt er sich den Katheter am liebsten im Schlaf legen.au man eben hab ich Sophie fast geweckt, da sie kurz wach war und schwitzte dachte ich na da messe ich doch mal lieber...zum Glück 101...
Das ich generell dazu neige mir zu viele Gedanken zu machen vereinfacht die ganze Sache natürlich ganz und gar nicht :S
Zum Glück sind bei vielen Kindern die Nachtwerte stabil genug, sodaß man nicht so intensiv messen muß. S... fährt halt auch nachts Achterbahn, und wenn ich ihn nicht morgens irgendwo oberhalb von 400mg/dl einsammeln will (dann könnte er anschließend halt nicht zur Schule) oder ihn im Schlaf in eine kräftige Hypo rauschen lassen möchte, dann muß ich halt messen. Nein, einen Sensor haben wir nicht, aber zweimal die Woche eine Krankenschwester als Nachtwache, die das Messen übernimmt, damit wir auch mal schlafen können.@ Gottwalt seit ihr dann in der Nacht jede Std wach, oder geht das über einen Sensor? Das könnte ich ja momentan gar nicht machen, irgend wann muss ich ja auch mal schlafen :blink: denn die Tage sind ja schon stressig genug, aber das ist bestimmt wichtiger wenn die Remi vorbei ist?!
Ganz ehrlich: Wenn die Einstellung mit Spritze klappt, dann ist das weniger Arbeit! Einfach Pen in der Tasche, zusätzlich Traubenzucker und ein kleines Meßgerät, und man ist für alle Fälle gewappnet. Das ist schon deutlich einfacher als Pumpe, Meßgerät, Katheter, Ampullen undsoweiter ...Wenn ihr das so schreibt verstehe ich nicht ganz dass es echt immer noch Leute gibt die lieber spritzen?!?
Im KH sagte mir eine Lern-Schwester die auch Diabetikerin ist, dass viele ihrer Freunde lieber spritzen auch weil sie die Pumpe -im Schwimmbad und so- zu auffällig finden, aber wenn es doch so viel einfacher ist :huh:
Deshalb ist die Pumpe wirklich nur dann sinnvoll, wenn man mit normalem Spritzen KEINE gute Einstellung erreicht. Wie gesagt, ob im Freibad oder wo auch immer: Der Pen ist in der Tasche, das Meßgerät ebenso. Die Pumpe ist immer am Menschen. Sicherlich ist das auch eine psychologische Frage, aber sie ist berechtigt. Und ich kenne eine junge Frau, die während der Pubertät einfach eine Weile wieder weg von der Pumpe zur konventionellen Therapie gewechselt ist, weil sie für das eigene Körper- und Selbstwertgefühl einfach den Diabetes so weit weg wie möglich schieben mußte. Inzwischen hat sie wieder ihre Pumpe ...
Ja, ich darf hier auf dem Spielplatz sitzen, mit unserem Jüngsten, und über das WLAN eines Nachbarn surfen Netterweise paßt ebendieser Nachbar auch gleich noch auf Benedikt auf ...So nun werde ich mich mal ein bisschen ausruhen, nachher ist wieder Action angesagt, denn Sophie und auch Amelie sind echte Energiebündel (was ja für den Wert eher gut ist)
Lieben Gruß
Gottwalt
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Und Tagsüber auch?
Schwankt der Wert denn jede Std.? Und ist das so schlimm, geht er dann gleich von MEGA Hoch zu MEGA Tief?
Habt ihr das in der Remi auch schon gemacht?
Und warum kann er bei zu hohem Wert dann nicht in die Schule?
@ all: Ist das bei euch anderen auch so???
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vielleicht ganz grundsätzlich: Blutzuckermessungen sind nur dann sinnvoll, wenn sie auch therapeutische Folgen haben.
Im Normalfall mißt man also vor dem Essen, um ggf. die Mahlzeit anzupassen oder die entsprechende Korrekturgabe zu berechnen, dann mißt man eine Weile nach dem Essen, um Berechnungsfehler zu korrigieren, und dann vor der nächsten Mahlzeit. Dazu einmal vor dem Schlafengehen, und bei Kindern sicherheitshalber doch noch einmal nachts.
Häufiger wird im Normalfall nur bei Sport oder sonstigen ungewöhnlichen Situationen gemessen, und sonst gelegentlich mal, um die grundsätzliche Einstellung zu überprüfen (Basalinsulinwirkung z. B.), oder wenn es konkrete Anlässe gibt, z. B. häufige Hypos oder sehr hohe Werte, die ggf. Gegenregulationen auf Unterzuckerung sein könnten.
S... messen wir so häufig, da er einen sehr schwankenden Insulinbedarf hat. Aber das ist ausgesprochen ungewöhnlich.
Je nach Stabilität des Blutzuckers und Hypo-Wahrnehmungsfähigkeit sind wohl etwa 7 bis 14 Messungen täglich im Durchschnitt bei Heranwachsenden angemessen. Erwachsene kommen teilweise auch mit 4 oder 5 Messungen aus, bei dennoch guter Einstellung.
Wir messen tatsächlich ungefähr 20 mal täglich, nicht in einem sturen Takt, denn es gibt Phasen, in denen er relativ stabil ist, und in anderen ist es wieder sehr unvorhersehbar. Es gibt auch gelegentlich Tage, an denen wir mit nur 17 Messungen hinkommen, weniger sind es aber nie. Gerne würde ich darauf verzichten. Geht halt leider nicht.
Warum ich ihn morgens nicht in die Schule lassen kann, wenn er zu hoch aus der Nacht kommt, hat zwei Gründe: Einerseits fühlt er sich dann selbst sehr schlecht, andererseits dauert es wenigstens bis mittags, bis sein Blutzucker dann wieder halbwegs stabil ist. Da er nicht wirklich verlässlich auf die Korrekturgabe reagiert, ist dann einfach die Gefahr zu groß, daß der Blutzucker entweder dauerhaft viel zu hoch bleibt oder daß er das nächste Mal bei identischer Korrekturgabe massiv und rasch unterzuckert. Beides könnte in der Schule nicht aufgefangen werden.
Lieben Gruß
Gottwalt
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ich kann mir vorstellen, dass wirklich jeder Dia-Fall beim Messen anders gehandhabt wird.
Man kann auch keine generellen Empfehlungen geben, sondern muss selbst sehen wie man am besten fährt.
Sinnvoll sind sicher immer Messungen vor dem Essen oder vor dem Sport, um Maßnahmen einzuleiten. Auch die Messung vor dem Schlafen gehen ist sicher eine "Pflichtübung".
Allerdings habe ich zu Hause das beste Beispiel dafür sitzen, dass Messenfaulheit und Pubertät keinen schlechten Hba1c nach sich ziehen müssen: Unser Sohn (mittlerweile 16 Jahre alt und seit 18 Monaten Diabetiker) misst so gut wie nie. Vielleicht 2 bis 3x täglich, aber auch das muss nicht sein.
Er liegt seit etlichen Monaten mit seinem Hba1c unter 6,0, sein niedrigster war 5,7.
Und das trotz allem, was so ein jugendliches Leben mit sich bringt: Lange Partys (auch mit Alkohol), ausschlafen bis "in die Puppen", extrem unregelmäßiges Essen. Er spritzt mit ICT und wiegt nie. Das Tagebuch führt er nur, wenn er muss. Das ist eine Woche vor dem Diatermin der Fall. Und dann vergisst er es meistens, das Buch zum Termin mitzunehmen. Die körperlichen Auswirkungen der Pubertät sind auch sichtbar: Er ist seit der Diagnose mehr als 25 cm gewachsen und hat deutlich seinen Körperbau verändert.
Aufgrund der guten Werte sagt aber keiner was zu seinem "lässigen" Dia-Umgang. Ich finde es auch überflüssig, Theater zu machen und ihn z. B. zum Messen aufzufordern. Im Gegenteil, ich bin fasziniert wie gut er die Krankheit annimmt und offensichtlich so gut bewältigt.
Natürlich weiß ich auch, dass sich das auch wieder ändern kann. Aber so lange es so läuft und er seinen Diabetes "nebenbei" händelt, werde ich keinen Stress anfangen, wann er zu messen oder zu wiegen hat.
Vielleicht ist er eine Ausnahme, aber ich habe auch den Eindruck, seine Einstellung zum Diabetes spielt eine große Rolle. Er lässt sich wirklich nicht von ihm beherrschen, sondern hat die Krankheit im Griff.
Mit diesem Beispiel möchte ich auch niemandem zu nahe treten oder jemanden frustrieren. Mir ist klar, dass es mit jedem anderen Kind auch anders laufen kann und dass viele Faktoren eine Rolle spielen. Die Persönlichkeiten von Kindern, aber auch von Erwachsenen sind hier sicher zu berücksichtigen, aber auch die körperlichen Voraussetzungen. Wenn eure Kinder viel geringere Mengen an KE/BE zu sich nehmen und weniger Insulin benötigen, ist ja auch die Gradwanderung eine größere.
In diesem Sinne hoffe ich für alle, eine gute Einstellung zu erzielen, mit dem gerade noch notwendigen Maß an Blutzuckermessungen, um die Belastung für die Kinder so gering wie möglich zu halten.
Liebe Grüße
Steffi
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unsere kleine Tochter (fast 3 Jahre alt und kein Diabetiker) hat letzte Woche einem Kind in der Apotheke erklärt, dass Traubenzucker (bekommt man dort geschenkt) eine Medizin ist und nicht genascht werden darf. Das andere Kind war von unserer Kleinen sichtlich beeindruckt und hat es dann gleich ihrer Mutter erklärt... ich bin dann dazu und habe der Mutter erklärt, dass bei uns durch Zoe´s Krankheit Traubenzucker wie eine "Medizin" benutzt wird.
Der zweite Kommentar unserer Kleinen ist schon eine Weile her, ich habe für die Toilette ein neues Deo (grünes Gel zum Anhaften in der Schüssel) gekauft. Nachdem ich es das erste mal ausprobiert habe und unsere Kleine im Bad war, kam sie ganz aufgeregt angerannt und fragte: "Ist unser Klo jetzt auch krank, weil es ein Kadedeeer hat?"
Man sieht, die jüngeren Geschwister wachsen mit einem ganz neuen Wortschatz und Bezug zu Nahrungsmitteln auf
Schönen Tag,
Sandra
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Sandra dein Beitrag hat mich zum schmunzeln gebracht und Steffi toll dass es bei euch so gut klappt!!! Ich bin ja zwar noch eine ganz neue hier, aber auch ich denke wenn es gut läuft sollte man sich nicht unnötig belasten, ich habe auch schon gemerkt um so lockere ich bin um so besser ist Sophie drauf - z.B. beim spritzen -
So nun wieder eine Frage, kann der Ketonen Wert im Urin auch erhöht sein wenn die BZ Werte nur selten um die 300 sind? Hauptsächlich Werte unter 100 sind?
Sophie uriniert schon wieder so viel, klar sie trinkt auch gut (normal nicht so wie vor der Diagnose) und sie hat schon immer mehr uriniert als Amelie, aber da nun schon wieder ein zweimal die Windel durch war mache ich mir Gedanken?!?
Ich werde heute wohl mal einen Test machen, das ist aber nicht so einfach, denn Sophie hast das, als ich bevor wir es wussten Urin abgeben sollte hat sie es obwohl sie ja ständig trank und urinierte eine 3/4 Std einbehalten als ich mit einem Becher neben ihr saß. Es geht auch mit einer MEGA vollen Windel, aber da bin ich mir nicht so sicher ob das Ergebnis stimmt?!?
Wie oft macht ihr den Test? Ist dass dann auch der Urin-Aceton Test? (steht in unserem Tagebuch???)
vielen Dank noch mal für die viiiiiiielen super Infos!!!
Mir geht es momentan ganz gut, denn auch Sophie macht echt super mit! Wir haben das mit dem essen auch schon ganz gut im Griff - da ich direkt nach dem KH viel alleine war (mein Mann musste/muss 12 Std am Tag arbeiten) habe ich fast jeden Tag das gleiche/die gleiche Menge gemacht und nun fange ich an ab und zu zugeben, das hat mir sehr geholfen und so fühle ich mich nicht mehr ganz so unsicher, ich bin aber auch ein "Kontrollfreak" und brauchte das um mich sicher zu fühlen
Schon interessant wie verschieden die gleiche Krankheit gehändelt werden kann, ich denke am wichtigsten ist es dass man lernt damit gut zu leben uns sich trotzdem wohlfühlt!!!
In diesem Sinne wünsche ich allen hier gute Werte! :kiss:
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Ketone können auch bei vorübergehend hohen Werten gebildet werden, sie können auch bei permanent niedrigen Werten gebildet werden (sind dann sog. "Hungerketone", z. B. bei Durchfall, oder wenn man gänzlich kohlehydratfrei eine Weile lebt - gibt solche Diäten).
Wenn Ihr allerdings Werte um die 300mg/dl meßt, dann kann es schon gut sein, daß sie Ketone im Urin hat. Aber das viele Trinken kann ja auch viele andere Ursachen haben. S... trinkt schon ab Werten um die 170mg/dl deutlich mehr, und dann ist auch schon wieder Glucose im Urin nachweisbar, wenn auch noch nicht viel.
Uns wurde im Krankenhaus empfohlen, wenigstens einmal wöchentlich morgens Glucose und Ketone im Morgenurin zu stixen, um möglichst frühzeitig schlechte Nachtwerte zu entdecken. Allerdings ist das bei uns durch die vielen Nachtmessungen eher unwahrscheinlich. Dennoch stixen wir, und haben tatsächlich gelegentlich Glucose im Morgenurin, Ketone aber nur bei Magen-Darm-Infekten.
Um die Ketone messen zu können, ohne den Urin irgendwoher sammeln zu müssen, gibt es auch das Meßgerät von Abbott "Precision Xceed". Das mißt einerseits Blutzucker, andererseits mit anderen Teststreifen im Blut die Ketone. Vielleicht läßt Du Dir das verordnen mit einer Schachtel Keton-Meßstreifen dazu? Das könnte ja das Leben erheblich vereinfachen, meinst Du nicht? Und ja, der Keton-Test ist der Urin-Aceton-Test.
Ein Hauptproblem bei Ketonen im Blut (bzw. so hoher Keton-Konzentration, daß die Ketone schon über den Urin ausgeschieden werden) ist, daß dadurch der Organismus nicht mehr angemessen aufs Insulin reagiert, man also deutlich mehr Insulin benötigt, um den Blutzucker wieder zu normalisieren. Wir haben extra ein Therapieschema für erhöhte Ketonwerte. Dabei wird zusätzliches Insulin, aber auch zusätzliche Kohlehydrate verabreicht, um die Ketone rasch wieder zu beseitigen.
Lieben Gruß
Gottwalt
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Ketone können auch bei vorübergehend hohen Werten gebildet werden, sie können auch bei permanent niedrigen Werten gebildet werden (sind dann sog. "Hungerketone", z. B. bei Durchfall, oder wenn man gänzlich kohlehydratfrei eine Weile lebt - gibt solche Diäten).
Wenn Ihr allerdings Werte um die 300mg/dl meßt, dann kann es schon gut sein, daß sie Ketone im Urin hat. Aber das viele Trinken kann ja auch viele andere Ursachen haben. S... trinkt schon ab Werten um die 170mg/dl deutlich mehr, und dann ist auch schon wieder Glucose im Urin nachweisbar, wenn auch noch nicht viel.
Uns wurde im Krankenhaus empfohlen, wenigstens einmal wöchentlich morgens Glucose und Ketone im Morgenurin zu stixen, um möglichst frühzeitig schlechte Nachtwerte zu entdecken. Allerdings ist das bei uns durch die vielen Nachtmessungen eher unwahrscheinlich. Dennoch stixen wir, und haben tatsächlich gelegentlich Glucose im Morgenurin, Ketone aber nur bei Magen-Darm-Infekten.
Um die Ketone messen zu können, ohne den Urin irgendwoher sammeln zu müssen, gibt es auch das Meßgerät von Abbott "Precision Xceed". Das mißt einerseits Blutzucker, andererseits mit anderen Teststreifen im Blut die Ketone. Vielleicht läßt Du Dir das verordnen mit einer Schachtel Keton-Meßstreifen dazu? Das könnte ja das Leben erheblich vereinfachen, meinst Du nicht? Und ja, der Keton-Test ist der Urin-Aceton-Test.
Ein Hauptproblem bei Ketonen im Blut (bzw. so hoher Keton-Konzentration, daß die Ketone schon über den Urin ausgeschieden werden) ist, daß dadurch der Organismus nicht mehr angemessen aufs Insulin reagiert, man also deutlich mehr Insulin benötigt, um den Blutzucker wieder zu normalisieren. Wir haben extra ein Therapieschema für erhöhte Ketonwerte. Dabei wird zusätzliches Insulin, aber auch zusätzliche Kohlehydrate verabreicht, um die Ketone rasch wieder zu beseitigen.
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