Hallo Caroline,
die Entscheidung ist im Grunde politisch, denn es geht dabei -wie Ihr ja am eigenen Leibe gerade erfahrt- ganz wesentlich nicht ums unmittelbare Überleben, sondern ums altersgemäßere, entwicklungsgerechtere. langfristig gesündere Leben.
Mit anderen Worten: Die Gegner der schnellwirksamen Insulinanaloga argumentieren damit, daß eine vergleichbar gute Einstellung auch mit Normalinsulin (Altinsulin, Humaninsulin) und entsprechend disziplinierter, vorausschauender Lebensführung möglich ist.
Das ist einerseits unstrittig, und Egon hier im Forum ist das beste Beispiel, daß dies tatsächlich über Jahrzehnte bei überdurchschnittlicher beruflicher Belastung mit allen Schattenseiten des Schichtdienstes etc. sogar über Jahrzehnte hin möglich ist.
Aber: Es ist ebenso eigentlich unstrittig, daß die Krankenkassen nicht nur das Überleben sichern müssen, sondern auch vorausschauend Spätfolgen vermeiden, die Alltagsintegration ermöglichen, die altersgemäße Entwicklung unterstützen müssen usw. Das ist noch nicht die vielbescholtene "quality of life"-Diskussion, sondern das ist schlicht die Wahrung der Menschenwürde.
So, und diese Entscheidung für oder gegen Insulinanaloga für Kinder und Jugendliche ist deshalb eine hochpolitische Entscheidung. Deshalb ist es notwendig, die Politiker dafür zu sensibilisieren. Und einige engagierte Eltern haben deshalb einen Termin mit "ihrem" Bundestagsabgeordneten (also dem Abgeordneten, der das Direktmandat aus ihrem Wahlkreis bekommen hat) vereinbart und diesem die Situation dargelegt und ihn um Unterstützung gebeten. Das geht natürlich dann am besten, wenn man bereits ein schnellwirksames Insulin nutzt und glaubhaft und eindrücklich den Unterschied im Alltag schildern kann.
Lieben Gruß
Gottwalt
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