Beleidigung durch andere Kinder
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Therapieform: CT (Konventionelle Therapie 2-4 Spritzen am Tag)
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ich bin neu in diesem Forum, habe aber vor etwas längerer Zeit schon mal hier reingeschaut.
Heute kommt mein Sohn Philip vom Handball nach Hause (er ist erst seit 5 Wochen dabei) nach Hause und ist recht wütend und entsetzt darüber, dass ein anderer Junge, den er auch schon länger kennt, ihn mit folgenden Worten begrüßt hat: "Na, du zuckerkranke Kalorienbombe!".
Ich war erstmal ziemlich gefasst und habe ihm erklärt, dass in Köpfen derer, die so etwas sagen, nicht viel drin sein kann. Etwas später aber kam bei mir der Zusammenbruch, man kann das einfach nicht immer alles nur schlucken.
Philip hat jetzt seit mehr als 4 Jahren DM 1, und wir kommen eigentlich mit der Krankheit ganz gut zurecht, bis auf wenige Ausnahmen.
Wenn solche Reaktionen von anderen Kindern kommen, laufe ich gleich zur Hochform auf, möchte dann anrufen und schimpfen.
Wie geht ihr mit solchen Situationen um?
Kann mir jemand einen Tipp geben, wie man mit anderen Kindern oder deren Eltern umgeht, und auch dem eigenen Kind Mut mit auf den Weg gibt?
Danke - Bettina
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solche blöden Sprüche treffen einen tief und wenn es dann noch um den Diabetes geht, der einem ja egal wie gut man im Alltag klar kommt, trotzdem "in den Knochen sitzt", dann ist man besonders empfindlich.
Dumme Zeitgenossen gibt es immer und sie werden leider auch nie aussterben. Leute oder Kinder, die solche Bemerkungen machen, suchen sich immer einen Schwachpunkt bei demjenigen, den sie beleidigen, etwas, was an diesem Menschen besonders ist, etwas was ihn von anderen unterscheidet. Bei unseren Kindern ist das eben der Diabetes. Wäre dein Sohn dick, extrem klein oder groß, hätte rote Haare oder Sommersprossen, dann wäre das vermutlich der Ansatzpunkt für den Sprücheklopfer gewesen. Genauso doof, aber es fiele einem als Mutter, glaub ich, leichter, über den Dingen zu stehen und es als dummes Gerede abzutun, als wenn es ausgerechnet mit DM zu tun hat.
Ich würde, glaube ich, abwarten, ob es eine einmalige Entgleisung war. Wenn es wieder vorkommt, würde ich versuchen mal mit dem Kind oder seinen Eltern zu reden. Vielleicht kann auch der Trainer ein Auge bzw. Ohr darauf haben.
Wünsche Euch viel Durchhaltevermögen,
lasst Euch nicht unter kriegen!!!
Viele Grüße
Petra
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Geburtsjahr: 1997
Therapieform: CT (Konventionelle Therapie 2-4 Spritzen am Tag)
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ja, der Trainer, selbst diabeteskrank, hat reagiert, und den anderen Jungen sofort zur Rede gestellt. Ich bin froh, dass Philip dort solche Unterstützung bekommt!
Aber trotzdem lag es mir schwer in der Magengrube, zumal ich auch die Mutter des anderen Jungen kenne.
Ich danke für deine Antwort, hat mich echt unterstützt.
LG
Bettina
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wie Petra schon geschrieben hat, wenn er zu dick, dünn, Brillenträger oder sonst etwas wäre, hätte sein "Kumpel" andere Schimpfwörter gefunden. Ich habe meinen Kindern beigebracht bei verbalen Auseinandersetzungen drüberzustehen, am Besten so tun, als hätte man das nicht gehört.
Kinder können sehr gemein sein, und ich denke eigentlich wollen sie das garnicht, weil sie manchmal garnicht wissen, was sie sagen.
Ich finde es schonmal sehr gut, dass der Trainer sich eingemischt hat, das hat dem Jungen sicherlich schon einen Denkzettel verpasst.
Ich habe mir erst einmal Kinder vorgeknöpft, als sie meinem mittlerweile großen Sohn, Gras in den Mund gesteckt haben, er ist Asthmatiker und kam total panisch nach Hause. Das war dann selbst für uns zuviel, zumal es seine "Freunde" wussten, dass er darauf allergisch reagieren könnte.
Annette
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Gegen meine Krankheit gibt es Insulin, aber was machst du?
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Geburtsjahr: 1999
Therapieform: CSII (Insulinpumpentherapie)
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Ich bin zuckerkrank und du bist dumm.
Gegen meine Krankheit gibt es Insulin, aber was machst du?
Dem stimme ich zu...2 Sätze...kurz und direkt!!
Danke Marianne werde ich mir merken...falls Maurice auch mal blöd angemacht werden sollte!!!
Liebe Grüße Katja und Maurice
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Habe eine Stunde nach Schulschluss die Mutter angerufen und ihr die Situation geschildert
und sie darauf hingewiesen das ich das beim ersten Vorfall noch als Kinderkram bezeichne wenn ihr Sohn aber damit nicht aufhört würde ich dann doch den Hammer rausholen.
Sie hat das sehr gut verstanden und mir zugesagt dass sie ihrem Sohn das mal erklärt.
Danach habe ich die Lehrerin angerufen damit sie allgemein der Klasse mal die zusammenhänge erklärt.
Und ich muss sagen das in der Kombination hat sehr gut Funktioniert.
Mein Ratschlag ´´ nicht abwarten, handeln im kleinen Rahmen und wenn es nicht hilft durchaus mal zu Mitteln greifen die Pädagogisch vielleicht nicht so toll sind.
Wenn das ganze nämlich anhält entwickelt sich da sehr schnell eine Gruppen Dynamik.
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danke für deine Antwort. Das mit deinem Sohn - ihm Gras in den Mund zu stecken - finde ich auch sehr heftig.
Andere Kinder sollten einfach froh sein (und insbesondere deren Eltern), dass sie gesund sind und ein in mancher Hinsicht unkontrolliertes Leben führen dürfen.
Bettina
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das ist ein guter Spruch, man müsste nur immer so schnell schlagfertig sein.
Wir werden uns diesen merken.
Danke! Bettina
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Ich find´s wichtig, dem eigenen Kind beizubringen, da drüber zu stehen und entsprechend Kontra zu geben, denn ich fürchte, das ist ein unschöner Umstand, mit den durchaus ALLE Kinder zu kämpfen haben ... nur sind da die Sprüche dann eben andere!
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